Ein besonderes Frühjahr ist zu Ende gegangen. Noch im März war Urlaub völlig undenkbar, dann versuchte man Werbung für Inlandstourismus zu machen und nun reisen wieder viele Menschen in die Türkei, nach Spanien oder auf die Insel Mallorca.
Wieder zieht der Flugverkehr an, wieder starten Urlaubsflieger früh morgens am Stuttgarter Flughafen und fliegen in altbekannte „Urlaubsparadiese“.
Bedenkt man, dass gerade der Tourismus mit dem Flugzeug nicht die klimaschonendste Form des Reisens ist, stellt sich doch jetzt die Frage, ob wir nicht gerade dieses Jahr die (vielleicht einmalige) Chance verpasst haben, etwas an unserem Urlaubsstil und der Fortbewegungsart im Urlaub zu ändern.
Was hat das nun alles mit einem Internetportal zu tun, das sich auf den Nahverkehr in Stuttgart spezialisiert hat?
Nun ja, auf den ersten Blick wenig. Auf den Zweiten aber schon mehr, denn in diesem Beitrag soll aufgezeigt werden, wo es hakt, wenn man versucht, mit den Öffis klimaschonender Urlaub zu machen und was wir in Deutschland von andern Ländern, wie Österreich, lernen können.
Die Anforderungen waren in diesem Sommer für mich gar nicht so schwer: eine mehrtägige Bergtour in den Alpen und ein paar Tage in der österreichischen Wachau sollten zu einem angemessenen Preis mit Bus und Bahn erreichbar sein.
Schon bei der Hinfahrt nach Österreich stolpert man über die verschiedenen Ticket-Buchungssysteme der DB und der österreichischen Bahn mit all ihren Tricks und Tücken. Bei einer Fahrt nach Salzburg bietet es sich beispielsweise oftmals an, über Salzburg hinaus bis zu den nächsten in Österreich liegenden Fernbahnhöfen (Neumarkt-Köstendorf oder Golling-Abtenau) zu buchen, um Europa-Sparpreise ab 19€ zu bekommen. Im Regelfahrplan gibt es zweistündliche Direktverbindungen nach Salzburg, für eine Fahrt nach Wien, die übrigens nur etwas mehr als 6h braucht, muss man in Salzburg oder München den Zug wechseln.
Aufgrund eines Schienenersatzverkehrs am Anreisewochenende und den Bauarbeiten an der Schnellfahrstrecke Stuttgart-Mannheim wurde der von mir gebuchte Zug jedoch ersatzlos gestrichen. Nach einer kurzen Anfrage bei den ÖBB bekam ich freundlicherweise sofort eine komplette Aufhebung der Zugbindung per Mail geschickt.
Dass im deutschen InterCity gleich 2 Wagen komplett abgesperrt waren, wäre nicht schlimm gewesen, hätte man nicht kurz vor Abfahrt, wo der Zug mit den abgesperrten Wagen schon lange unterwegs war, aufgrund der Auslastungsprognose eine teure Reservierung gebucht, die genau in diesen Wagen gegolten hätte. Die Fahrt im komplett überfüllten Zug dann in Corona-Zeiten im Gang zu verbringen, ist nicht die beste Werbung für das Reisen per Zug.
Der Schienenersatzverkehr in Oberbayern war hingegen sehr gut organisiert, es gab genug Busse und viel Platz. Abstände konnten hier ohne Probleme eingehalten werden.
Angekommen in Salzburg kann man die Stadt gut mit dem weit verzweigten Obus-Netz erkunden. Die nur rund 150 000 Einwohner besitzende österreichische Landeshauptstadt verfügt mit 12 Linien über das größte Oberleitungsbus-Netz Westeuropas, das neuerdings auch Batteriebusse beinhaltet, die an den Oberleitungen aufladen und per Akku in weiter entfernte Gemeinden fahren können. Anders als in Esslingen sind die Salzburger Busse (gleicher Hersteller und Typ) allerdings wesentlich geräumiger und mit USB-Ladebuchsen und einigen Mehrzweckbereichen viel besser ausgestattet.
Wer als Jugendlicher oder junger Erwachsener unter 26 seinen Sommerurlaub in Österreich mit der Bahn verbringt, dem sei das ÖBB-Sommerticket und die Vorteilscard Jugend ans Herz gelegt. Um 34/59€ kann man damit, sofern man eine Vorteilscard Jugend um 19€ (für 18-jährige gratis) besitzt, mit allen Zügen in Österreich 1 Monat kostenlos reisen.
Um vom Startpunkt Salzburg in die Wachau und ins rund 300 Kilometer entfernte Zwettl zu gelangen, das nicht an einer Bahnstrecke liegt, kann man von der Landeshauptstadt St. Pölten entweder die landschaftlich reizvolle Bahnstrecke nach Krems/Donau mit Umstieg in einen Regiobus oder einen Direktbus nehmen.
Letztere gibt es in Österreich im Gegensatz zu Deutschland viel mehr, weswegen der ÖPNV dort als Tourist attraktiver ist als in Deutschland, da schnelle und umsteigefreie Verbindungen vor allem mit viel Gepäck von Vorteil sind.
Ein Grund für den wesentlich besser ausgebauten öffentlichen Busverkehr: in Österreich sind die Bundesländer, und nicht wie in Deutschland die Landkreise, für den kompletten ÖV zuständig. In jedem Bundesland (oder auch länderübergreifend, wie in Niederösterreich, Wien und dem Burgenland) gibt es einen Verkehrs- und Tarifverbund, der Ticketpreise für das ganze Land (Nah-, Regional- und Fernverkehr) festlegt und Verkehrsleistungen vergibt. Dadurch entsteht ein Gesamtsystem mit wenig „Tarifwirrwarr“, in dem Bus und Bahn gleichberechtigt und abgestimmt verkehren können. Die Verbünde (in diesem Fall der VOR)
vergeben den Busverkehr dann an verschiedene Betreiber (u.a. an den staatlichen Postbus), bleiben aber für Fahrpläne etc. zuständig. Sie legen eine einheitliche Ausstattung für alle Fahrzeuge, wie z.B. WLAN und Steckdosen in allen Bussen des VOR, fest und machen damit ÖV-Verfügbarkeit nicht von den kommunal unterschiedlichen Finanzen abhängig.
Ein weiterer bedeutender Vorteil dieses Systems: die Linien enden nicht an Kreisgrenzen sondern verbinden schnell und umsteigefrei viele Gemeinden und Städte miteinander. Auch in kleineren Gemeinden besteht dann zumindest wochentags ein regelmäßiger Stadtverkehr, der die Mobilität vor Ort einfacher macht.
Um schließlich von Zwettl in die nahe gelegene, landschaftlich reizvolle Wachau und an die Donau zu gelangen, kann man ebenfalls mehrere direkte Linienbusse nutzen.
Mit der „Westbahn“, dem einzigen privaten Eisenbahnunternehmen, das in Österreich Personenfernverkehr betreibt, ging es zurück nach Salzburg. Dank Corona und einer Notvergabe des österreichischen Infrastrukturministeriums gibt es noch bis Oktober eine Ticketanerkennung zwischen den ÖBB und der Westbahn, die parallel zu den ÖBB-Railjets zwischen Wien und Salzburg auf der nachfragestarken Weststrecke fährt, die die einzige Bahnstrecke ist, auf der eigenwirtschaftlich gefahren wird.
Im Gegensatz zu Deutschland wird ansonsten auch der Fernverkehr durch Bund und Länder bestellt und bezuschusst. Die Trennung zwischen Regional- und Fernverkehr gibt es daher so wie in Deutschland nicht, was den Vorteil hat, dass sich auch Fernzüge in den Takt von Regionalzügen einreihen können und so ein besseres Angebot vor allem im ländlichen, schwächer frequentierten Bereich schaffen.
In Deutschland ist dies nur in Sonderfällen und nur mit extra Ausschreibungen und Ticket-Anerkennungsverträgen möglich, wie z.B. auf der Gäubahn Stuttgart-Singen, wo sich der IC ebenfalls in den RE-Takt einreiht und mit Nahverkehrsfahrscheinen genutzt werden kann.
Die österreichische Verknüpfung von Nah- und Fernverkehr (sogar für die Nachtzüge werden innerhalb Österreichs die Sitzwagen als Frühverbindungen bezuschusst) ist auch deshalb so einfach, da die staatlichen ÖBB per Direktvergabe Verkehrsverträge erhalten und die Verkehrsleistungen nicht ausgeschrieben und an den wirtschaftlichsten Bieter vergeben werden muss. Auch wenn Direktvergaben tendenziell mehr Geld kosten als Ausschreibungen und andere Nachteile haben, wenden doch alle Länder, in denen der ÖV am stärksten vertreten ist, dieses Verfahren an, da ein Betrieb aus einer Hand, sofern das zuständige Unternehmen ständiger Kontrolle ausgesetzt ist und gute Qualität liefert, für Fahrgäste große Vorteile bringt.
Aus der Stadt Salzburg gelangt man per Bus und Bahn schnell in die Alpenregionen im Süden des Bundeslandes.
In nur 2 Stunden mit einem Umstieg gelangt man beispielsweise auf den Katschberg (rund 1500m Seehöhe), der ein guter Ausgangspunkt für eine Wandertour in die Nockberge ist und den ich, wie wohl auch einige andere Wanderer, als Start einer 3-tägigen Bergtour genutzt habe.
Das große Wegenetz und die atemberaubende Landschaft der Alpen lohnen einen Besuch, auch wenn der Tourismus per Auto dort in einigen Orten in Form von Hotelanlagen mit riesigen Parkplätzen seine Spuren hinterlässt.
Dass gerade beim Wandertourismus der Bus eine gute Alternative ist, scheinen noch zu wenige entdeckt zu haben, obwohl selbst kleinere Ortschaften in den Bergen mit öffentlichen Verkehrsmitteln angebunden sind.
Nun aus Kärnten ging es, natürlich wieder mit Bus und Bahn, zurück nach Salzburg und schließlich nach einer abwechslungsreichen Woche, die für die Umwelt hoffentlich viel besser zu verkraften war, als ein Trip nach Barcelona oder auf die Balearen, per direktem Railjet ins Schwabenland.
Was bleibt von der Erfahrung, einen Urlaub auf dem Land ohne Auto zu machen?
- Ein Urlaub ohne eigenen PKW ist auch ohne Städtetrip sehr wohl gut möglich, egal ob man nun Musik und Kunstliebhaber, der lieber Kirchen, Schlösser und Klöster anschaut, oder Naturfreund, der am liebsten alleine in den Bergen die Ruhe genießt, ist.
Allerdings muss man bereit sein, längerfristiger zu planen und sich zu informieren. In Österreich macht man es den Fahrgästen mit einer einheitlichen Verkehrsauskunft für ganz Österreich (z.B. vom VOR) für Bus, Bahn, Auto, Fahrrad und Fuß sehr einfach. Mit einer APP kann man damit in ganz Österreich navigieren und planen. - Generell sind Reisen an Wochentagen beim ländlichen ÖV besser, da der Takt dichter ist als z.B. am Sonntag. Einige Länder, wie Frankreich oder Italien haben schlecht ausgebauten ÖPNV auf dem Land, in Österreich, der Schweiz oder Dänemark ist das Angebot viel besser.
- Der Preis ist meist kein Hinderungsgrund, man sollte aber frühzeitig buchen und sich über Sonderangebote in den jeweiligen Ländern, wie das Sommerticket, informieren.
Es bleibt außerdem die bittere Erkenntnis, dass der öffentliche Verkehr in anderen Ländern viel zuverlässiger ist als in Deutschland. Bei meinen vielen Fahrten hatte ich in Österreich trotz sehr kurzer Umstiegszeiten von teilweise <4 Minuten keinen einzigen Ausfall oder eine nennenswerte Verspätung von mehr als 5 Minuten.
Eine einheitliche Mobilitätsplattform, wie die Verkehrsauskunft Österreich (VAO) fehlt in Deutschland komplett, auch ein einheitliches Ticketsystem gibt es nicht. Die Zuständigkeiten für den öffentlichen Verkehr sind so verteilt und zerstückelt, dass kein Gesamtsystem entsteht und Fahrgäste oft umsteigen oder unnötig lange warten müssen.
Die Züge und Busse in Österreich waren durchwegs gut gefüllt, aber nicht überfüllt. Der Sicherheitsabstand zu fremden Mitreisenden konnte eingehalten werden. Die Sauberkeit in den Zügen war kein Problem, ebensowenig Fahrgäste, die keinen MNS trugen. Vielmehr nerven bei langen Fahrten die dauernden Hinweise auf die Maskenpflicht, zumal sich zumindest in Österreich fast alle Fahrgäste an die Pflicht gehalten haben, sofern sie nicht fast alleine im Bus oder komplett alleine im Zugabteil gesessen sind.
Ein Dank an die netten Mitarbeiter der ÖBB, die mir auf Twitter und per Mail bei Fragen oder der Buchung der Vorteilscard immer schnell und kompetent behilflich waren, darf an dieser Stelle natürlich nicht fehlen.
„Um 34/59€ kann man damit, sofern man eine Vorteilscard Jugend um 19€ (für 18-jährige gratis) besitzt, mit allen Zügen in Österreich 1 Monat kostenlos reisen.“
Der Satz ist genial! Daran könnte sich die Marketingabteilung beim VVS durchaus mal ein Beispiel nehmen: „Zahlen Sie einfach 2.270 Euro und schon fahren Sie ein Jahr lang im gesamten Verbund KOSTENLOS“.
Ansonsten kann ich die Lobhudelei auf Österreich nur bedingt nachvollziehen. Vor allem für Urlauber gibt es tariflich noch viel Nachholbedarf, denn wichtige und in Deutschland absolut übliche „Basics“, wie etwa preiswerte Tageskarten mit netzweiter Gültigkeit für Jederfrau/Jedermann, sind in Österreich häufig unbekannt, etwa im VOR. Man versucht lediglich, mit sog. „Freizeit-Tickets“ gegenzusteuern, die aber nur am Wochenende gültig sind.
Und dass es in Österreich, zumindest bei nicht stark ermäßigten Fahrkarten, keine Tarifunterschiede zwischen Nah- und Fernverkehr gibt, mag dem deutschen Reisenden vielleicht einen Hauch von Exklusivität vortäuschen, wenn er sich vorstellt, wie er mit seiner Polygo den ICE entert. Aber man muss bedenken, dass es in Österreich vielerorts de facto auch keinen Nahverkehr gibt, sondern dass der Fernverkehr auch die Naherschließung übernimmt. Prominente Beispiele sind die Tauernbahn, die Arlbergbahn und die Semmeringbahn.
Guten Tag,
wie auch immer man das mit dem „kostenlosen“ Reisen nach Ticketkauf besser formulieren sollte: um 2270€ pro Jahr in der Region Stuttgart zu fahren ist schon eine andere Preisklasse, wie ein Angebot um 34/59€, das einen Monat lang in ganz Österreich gilt…
Dass es keine Netz-Tagestickets gibt, ist richtig und schade, allerdings werden mittlerweile, beispielsweise in Salzburg, Wochenkarten für einzelne Regionen oder das ganze Bundesland herausgegeben. Innerhalb der Städte gibt es sehr wohl Angebote für 24 Stunden oder mehr.
Durch den Kauf des Sommertickets war das Fehlen der Tagestickets auf dem Land für mich kein Problem. Tagestickets für einzelne Zonen oder Strecken gibt es meines Wissens nach in allen österreichischen Verbünden.
Andere „Basic-Tickets“, wie Bundeslandtickets, oder bald auch das Österreich-Ticket, gibt es in Deutschland wiederum überhaupt nicht. Auch ein Tages-/Wochenticket für ganz Baden-Württemberg, mit dem man auch alle Verbundverkehrsmittel benutzen darf, wäre mir neu. Das „Einfach-Raus-Ticket“ gilt leider in Österreich nur für Züge, dafür aber im ganzen Land.
Ich sagte übrigens nicht, dass durch die engere Verzahnung von Nah- und Fernverkehr automatisch mehr Züge unterwegs sind, sondern dass bestehende Verbindungen besser genutzt werden können. Sinnlose Taktlücken, die entstehen, weil sich zwischen den schnellen Regionalzügen (z.B. IRE1) Intercitys mit fast gleichen Halten einreihen, die aber nicht mit normalen Tickets genutzt werden können, wie auf Residenz- oder Remsbahn, gibt es so nicht. Sieht man in den Deutschlandtakt-Zielfahrplan, erkennt man schnell, dass die Verzahnung von Nah- und Fernverkehr in Deutschland weiter ausgebaut werden soll. Solange die Tickethürden so groß sind, ist das aber, meiner Meinung nach, nur bedingt sinnvoll.
Gerade die Tauernbahn ist mit der Abwechslung zwischen langsamem IC (meist nach Graz) und REX bis Bischofshofen, und zwischen schnellerem IC (meist nach Klagenfurt) und REX zwischen Gastein und Schwarzach ist für mich eher ein Positivbeispiel, wie vorhandene Züge sinnvoll in einen Taktfahrplan integriert werden können.
Die engere Verzahnung von IC und RB/RE auf der Gäubahn hier in Baden-Württemberg hat z.B. einen Fahrgastzuwachs und eine starke Steigerung der Verbindungen bis hin zum Halbstundentakt nach Horb zur Folge gehabt.
Auch in Deutschland gibt es genügend Strecken, wo der Nahverkehr de facto nicht sinnvoll existiert, wie z.B. die Bahnstrecke Dombühl – Crailsheim – Ellwangen.
Freundliche Grüße,
Hosea vom S-Bahn-Chaos Team
Nun, es ist etwas problematisch, wenn man sich als Angehöriger einer Personengruppe, die von erheblichen tariflichen Vergünstigungen profitiert (was an sich natürlich völlig richtig ist), Einzelfallbeispiele herauspickt und ein System dann als überlegen darstellt, obwohl Äpfel und Birnen verglichen werden. Klar, formal sind genügend „Disclaimer“ vorhanden, so dass man sagen kann, dass das ja alles so nicht gemeint war. Aber der Name „S-Bahn-Chaos“ impliziert ja schon, dass es doch im wesentlichen darum geht, die hiesigen Strukturen generell als schlecht darzustellen.
Zu den Äpfeln und Birnen: Abgesehen davon, dass es hier um Tourismus geht, so dass eine Tageskarte wohl mehr Relevanz für die Zielgruppe hat, als ein Bundeslandticket, muss man natürlich bedenken, dass schon ein einzelner Verkehrsverbund in Deutschland meist mehr Einwohner haben dürfte als jedes Bundesland in Österreich, und dass die Verbünde natürlich entsprechende Tickets im Angebot haben.
Und 1,5 schnelle Regionalzüge pro Stunde und Richtung zwischen Stuttgart und Karlsruhe sind nun beim besten Willen auch kein schlechtes Angebot. Darüber hinaus steht es auch jedem frei, sich ein IC-Ticket zu kaufen (was ist daran nicht „normal“?). Die Fernzüge sind ja auch nicht gerade leer.
Und sie werden im übrigen nicht hoch subventioniert, sondern formal eigenwirtschaftlich betrieben, was bei einem dichten und ebenso weitgehend vertakteten Netz wie in Deutschland einmalig sein dürfte.
Lieber Markus,
Kommentare zu den Beiträgen sind uns willkommen, gerade auch solche mit zu uns abweichenden Meinungen wie der Ihrige, weil wir die Diskussion und Klärung von Inhalten zum Ziel haben. Allerdings finde ich es schade, wenn eine Aussage sich von inhaltlicher Meinung deutlich entfernt, so wie Sie davon sprechen, der Name s-bahn-chaos impliziere, hiesige Strukturen generell als schlecht darzustellen. Von dieser Wertung ausgehend ist es nicht weit, positive Darstellungen in unseren Beiträgen als formale Disclaimer zu missverstehen. Sie dürfen sicher sein, was wir schreiben, meinen wir auch so, egal ob es positive oder negative Darstellungen sind.
Dass wir nicht die überaus lange Liste beschreiben, was denn alles glücklicherweise gut läuft, sondern aus unserer Sicht unklare oder kritische Punkte — wir hoffen in fairer Weise — aufgreifen, soll dem Anstoß und dem Ziel von Verbesserungen dienen. Wir haben den Eindruck, dass viele Beteiligte z. B. von uns häufig kritisierten Stellen der Deutschen Bahn uns dies trotz des etwas provokativen Namens unserer Internetseite durchaus auch abnehmen.