Das Informationsportal rund um die Stuttgarter S-Bahn
Wissenswertes
Fragen an RAN Baden-Württemberg und Partner Geschichte der S-Bahn Stuttgart
2 Gedanken zu „Wissenswertes“
Bernd Letta
In den S-Bahnhöfen Stuttgart Hauptbahnhof und Stadtmitte wurde ein Monitorensystem installiert, dass den Aus- und Eintritt und die danach mögliche Zugabfahrt beschleunigen soll.
Mich macht skeptisch, dass ein ähnliches System auch bei den Berliner S-Bahnen zum Einsatz kam. Es handelte sich in Berlin um das Verfahren ZAT-FM, das die Zugabfertigung durch einen “Führerstandsmonitor” unterstützen soll.
Die Triebfahrzeugführer sollen mit Hilfe von Kameras auf den Bahnsteigen die Zugabfertigung überwachen.
Tatsächlich ist es jedoch mit diesem Verfahren kaum möglich, tatsächlich alle Türen des Zuges zuverlässig zu überblicken und sicherzustellen, dass sie alle frei sind und niemand eingeklemmt wird.
Mit dem ZAT-Verfahren sollten in Berlin mehrere 100 Bahnhofsaufsichten eingespart werden, die bislang Züge abgefertigt haben. Dies hatte aber nicht nur Konsequenzen für
die Beschäftigten der S-Bahn, sondern auch die Fahrgäste:
Inzwischen wurden schon mehrere Fahrgäste in Türen eingeklemmt oder sogar von anfahrenden Zügen mitgeschleift und teilweise schwer verletzt.
[„19-jähriger von S-Bahn mitgeschleift“ die Welt vom 1.8.2012]
Offiziell wird die Schuld in solchen Fällen den Triebfahrzeugführern gegeben; die haben jedoch letztendlich keine Chance, die abfahrenden Züge – bei einem Zug in vooller Länge immerhin 130 Meter – in der gleichen Weise zu überblicken wie eine Bahnaufsicht in der Mitte eines Bahnsteigs, erst recht nicht, wenn die Bahnhöfe teilweise in Kurven liegen.
Und auch für die Sicherheit der wartenden Fahrgäste auf den Bahnsteigen und die Beantwortung von Fragen hatten die Bahnaufsichten bislang wichtige Funktion. Im Fall von ZAT handelte sich also wiederum um eine Sparmaßnahme auf Kosten von Sicherheit und Service für die Fahrgäste.
Hoffen wir, dass in Stuttgart nicht auch eine Einsparung der Bahnaufsicht geplant ist.
Danke für diese interessanten Informationen. Ihre Darstellungen zeigen dass Technik oft zwar eine gute Unterstützung sein kann, es allerdings an einer solch sicherheitskritischen Stelle zu Lasten der Sicherheit geht Personal einzusparen. Ein weiterer Aspekt ist dass bei Unfällen die bspw. durch die Fehlfunktion einer Tür verursacht werden möglicherweise kein geschultes Personal zur Stelle ist das eingreifen kann.
In den S-Bahnhöfen Stuttgart Hauptbahnhof und Stadtmitte wurde ein Monitorensystem installiert, dass den Aus- und Eintritt und die danach mögliche Zugabfahrt beschleunigen soll.
Mich macht skeptisch, dass ein ähnliches System auch bei den Berliner S-Bahnen zum Einsatz kam. Es handelte sich in Berlin um das Verfahren ZAT-FM, das die Zugabfertigung durch einen “Führerstandsmonitor” unterstützen soll.
Die Triebfahrzeugführer sollen mit Hilfe von Kameras auf den Bahnsteigen die Zugabfertigung überwachen.
Tatsächlich ist es jedoch mit diesem Verfahren kaum möglich, tatsächlich alle Türen des Zuges zuverlässig zu überblicken und sicherzustellen, dass sie alle frei sind und niemand eingeklemmt wird.
Mit dem ZAT-Verfahren sollten in Berlin mehrere 100 Bahnhofsaufsichten eingespart werden, die bislang Züge abgefertigt haben. Dies hatte aber nicht nur Konsequenzen für
die Beschäftigten der S-Bahn, sondern auch die Fahrgäste:
Inzwischen wurden schon mehrere Fahrgäste in Türen eingeklemmt oder sogar von anfahrenden Zügen mitgeschleift und teilweise schwer verletzt.
[„19-jähriger von S-Bahn mitgeschleift“ die Welt vom 1.8.2012]
Offiziell wird die Schuld in solchen Fällen den Triebfahrzeugführern gegeben; die haben jedoch letztendlich keine Chance, die abfahrenden Züge – bei einem Zug in vooller Länge immerhin 130 Meter – in der gleichen Weise zu überblicken wie eine Bahnaufsicht in der Mitte eines Bahnsteigs, erst recht nicht, wenn die Bahnhöfe teilweise in Kurven liegen.
Und auch für die Sicherheit der wartenden Fahrgäste auf den Bahnsteigen und die Beantwortung von Fragen hatten die Bahnaufsichten bislang wichtige Funktion. Im Fall von ZAT handelte sich also wiederum um eine Sparmaßnahme auf Kosten von Sicherheit und Service für die Fahrgäste.
Hoffen wir, dass in Stuttgart nicht auch eine Einsparung der Bahnaufsicht geplant ist.
Hallo Herr Letta!
Danke für diese interessanten Informationen. Ihre Darstellungen zeigen dass Technik oft zwar eine gute Unterstützung sein kann, es allerdings an einer solch sicherheitskritischen Stelle zu Lasten der Sicherheit geht Personal einzusparen. Ein weiterer Aspekt ist dass bei Unfällen die bspw. durch die Fehlfunktion einer Tür verursacht werden möglicherweise kein geschultes Personal zur Stelle ist das eingreifen kann.
Beste Grüße!
Marc Braun
vom S-Bahn-Chaos Team