Inzwischen hat auch die DB Regio ihre offiziellen monatlichen Pünktlichkeitswerte für Juni 2014 veröffentlicht.
Aus besagten Gründen liegen die Werte der DB Regio und die unsrigen zwar etwas auseinander, bei beiden Kurven erkennt man aber, dass die Werte seit April 2014 fast gleich geblieben sind und nur im 0,5%-Bereich schwanken.
Anders als 2013 sind die Werte der DB-Regio im Juni 2014 gegenüber dem Vormonat etwa gleich geblieben, was aber keinesfalls einer Trendwende entspricht, da im Juni 2013 das bekannte Desaster mit den Schiebetritten der neuen S-Bahnen der Baureihe 430 auftrat.
Im Juni 2014 haben sich die Werte für die 3-Minuten-Pünktlichkeit gegenüber dem Vormonat ganz leicht verbessert,
dafür haben sich die Werte für die 6-Minuten-Pünktlichkeit leicht verschlechtert.
Ahja, es schaffen also mehr S-Bahnen in einem 3-Minuten-Rahmen pünktlich zu sein, während sie zeitgleich im 6-Minuten-Intervall später kommen?
Kann mir das bitte jemand logisch erklären wie die gleichen Bahnen das hinbekommen? Wenn eine Bahn innerhalb 3 Min. pünktlich ist, kann sie nicht sich nicht bei 6 Minuten verspätet haben.
Es sei denn, man rechnet sich die Statistik schön und rechnet ausfallende Züge gar nicht erst ein – oh, das ist ja schon der Fall: eine 3 Minuten ausgefallen, eine andere aber 6 Min verspätet – die eine zählt nicht in die offizielle Statistik, die andere schon…
Wer Ironie findet, darf sie behalten – ich nehm‘ dafür eine pünktliche Bahn..
Die statistischen Pünktlichkeitswerte sind eine Aufsummierung aller Züge eines Zeitraums in einem ganzen Monat. Siehe hierzu Pünktlichkeits- und Verspätungsdiagramme. Es ist sehr wohl möglich, dass im Monatsvergleich die Anzahl der „pünktlichen“ Züge, d.h. aller Züge mit weniger als 3 Minuten Verspätung, in einem Monat größer ist und gleichzeitig die Gesamtanzahl der Züge mit 6 und mehr Minuten Verspätung größer wird als in einem Vormonat. Mit ausgefallenen Zügen hat das nichts zu tun.
Das war ich wohl etwas voreilig, ich seh‘ meinen Fehler.
Ein Konstellation, die ich für absurd hielt und deswegen gar nicht beachtet: Vereinfachtes Beispiel mit 10 Zügen total:
Monat1: 3 pünktlich in 3min und 7 pünktlich in 6min; relativ: 3/10 und 7/10
Monat2: 4 pünktlich in 3min und 6 pünktlich in 6min; relativ: 4/10 und 6/10
Ergebnis, 3min hat sich verbessert, 6min ist schlechter geworden.
Mein Denkfehler beruht auf der Annahme, dass es absurd hielte, dass zeitgleich absolut mehr Züge pünktlich und zeitgleich absolut mehr Züge unpünktlich geworden sind. Relative Vergleiche verleiten zu Fehlannahmen.
Aber letztlich bestätigt es meinem gefühltes Erlebnis mit der S-Bahn, entweder kommen die S-Bahnen pünktlich oder sie kommen richtig spät (oder gar nicht).