Pünktlichkeitsstatistik Oktober 2015 bis Ende Volksfest

Hier ist die bisherige Monatsstatistik der Stuttgarter S-Bahn-Linien für den Monat Oktober vom Monatsersten bis zum Ende des Volksfestes am Sonntag, den 11.10.2015, die von uns aus dem Live-Fahrplan der DB Regio ermittelt wurde.

Oktober 2015 bis Volksfestende als Balkendiagramm

Oktober 2015 bis Volksfestende als Balkendiagramm

Die Pünktlichkeitswerte vom Oktober 2015 bis zum Volksfestende in Tabellenform:

3-Minuten 6-Minuten 3-Minuten 6-Minuten
(GVZ) (GVZ) (nur HVZ) (nur HVZ)
Ziel-Wert 94,5 % 98,0 % 91,5 % 98,0 %
Ist-Wert (alle Ø) 76,5 % 90,7 % 61,4 % 83,3 %
Einzelne Linien
S1 73,3 % 89,4 % 56,7 % 81,6 %
S2 71,9 % 86,9 % 54,8 % 76,5 %
S3 67,7 % 85,7 % 49,5 % 74,3 %
S4 85,1 % 95,1 % 70,3 % 89,2 %
S5 79,8 % 93,9 % 65,1 % 86,8 %
S6 83,1 % 94,5 % 66,5 % 88,8 %
S60 89,9 % 98,7 % 84,3 % 98,1 %

HVZ = Hauptverkehrszeit (Mo.-Fr. 6:00-9:00 und 15:30-19:30, außer an Feiertagen),
GVZ = Gesamt-Verkehrszeit (alle Tage 0-24 Uhr)

Im Vergleich zum September dieses Jahres haben sich die (Volksfest-)Werte dramatisch verschlechtert, liegen aber noch über dem Niveau der Oktoberwerte des Vorjahres.

Volksfest-Statistik alle Linien im Vergleich seit Januar 2014

Volksfest-Statistik alle Linien im Vergleich seit Januar 2014

Die Volksfestlinien S1-S3 haben besonders schlecht abgeschnitten, so liegen die S1 und S2 bei der 3-Minuten-Pünktlichkeit innerhalb der HVZ bei etwa 55%, die S3 gar unter 50%.

Volksfest-Statistik S1 im Vergleich seit Januar 2014

Volksfest-Statistik S1 im Vergleich seit Januar 2014

Volksfest-Statistik S2 im Vergleich seit Januar 2014

Volksfest-Statistik S2 im Vergleich seit Januar 2014

Volksfest-Statistik S3 im Vergleich seit Januar 2014

Volksfest-Statistik S3 im Vergleich seit Januar 2014

Unzweifelhaft ist der Einbruch zu einem nicht unwesentlichen Teil den zahlreichen und oft undisziplinierten und alkoholisierten Volksfestbesuchern zuzuschreiben, daher können wir nur hoffen, dass sich die Situation in den verbleibenden 20 Oktobertagen wieder deutlich verbessert.

Es wäre aber zu kurzsichtig, nur das Volksfest als Grund für die Misere heranzuziehen. Es fällt nämlich auf, dass in den 11 Tagen des erfassten Zeitraums vom VVS immerhin 10 Infrastrukturstörungen gemeldet wurden.

Im Einzelnen waren dies

  • 5 Fahrzeugstörungen
  • 2 Signalstörungen
  • 2 Weichenstörungen
  • 1 Fahrbahnstörung

Fremdverschuldete Störungen

waren dagegen im Berichtszeitraum mit insgesamt 5 gemeldeten Ereignissen in der Minderzahl. Ich hoffe, ich habe richtig gezählt!

Eine Weichenstörung im Bereich Zuffenhausen hatte es in sich. Sie dauerte vom 8.10. ca. 15:20h bis zum 10.10. ca. 6:00h und verursachte bei jedem stadteinwärts fahrenden Zug der S4-S6(0) eine Verspätung von 3-5 Minuten. Dabei wissen wir doch alle: Jede Sekunde zählt! Eine Fahrzeugstörung zwischen Stuttgart-Vaihingen und Schwabstraße erforderte eine Sperrung des S-Bahn-Zugverkehrs Richtung Innenstadt und die Umleitung von S1, S2 über die Panoramastrecke und Hauptbahnhof (oben). Man darf gespannt sein wie sich ein Ausfall der Stammstrecke nach der für Stuttgart 21 geplanten Aufgabe der Panoramastrecke bemerkbar macht.

Die zahlreichen Infrastrukturstörungen veranlasste auch die Stuttgarter Zeitung im Artikel Kritiker: Die S-Bahn fährt auf Verschleiß auf die VCD-Pressemitteilung Nr. 27/15: VCD fordert bessere Netzinstandhaltung bei S-Bahn Stuttgart hinzuweisen.

3 Gedanken zu „Pünktlichkeitsstatistik Oktober 2015 bis Ende Volksfest

  1. Klaus-Dieter Bothner

    Warum ist der Zielwert für die HVZ niedriger?
    In der HVZ sind wesentlich mehr Personen betroffen.
    In der HVZ ist der Anteil der Personen die beruflich unterwegs sind wesentlich höher und damit auch der wirschaftliche Schaden pro Person.
    Somit erhöht sich der volkswirtschaftliche Schaden je Verspätung (Produkt aus betroffenen Personen und wirschaftlicher Schaden pro Person) überproportional!!!

    Warum werden in der abendliche HVZ auf der S2 immer noch keine Langzüge eingesetzt, obwohl sie offensichtlich zur morgendlichen HVZ zur Verfügung stehen?
    Langzüge bewirken gerade an den kritischen Stationen einen erheblich kürzeren Fahrgastwechsel!
    Durch die neue Technik entstehen ja keine zusätzlichen Personalkosten beim Einsatz von Langzügen.
    Die SSB fährt sogar ganztägig durchgehend Langzüge auf einigen Linien.

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    1. Ulli Fetzer Beitragsautor

      Nur der Zielwert der 3-Min-Pünktlichkeit ist während der HVZ mit 91,5% geringer als in der GVZ (94,5%), bei der 6-Min-Pünktlichkeit ist der Zielwert ganztägig 98%. Während der HVZ ist die Pünktlichkeit wegen der engen Zufolge und gleichzeitig höherem Fahrgastandrang ungleich schwerer zu erreichen, insofern habe ich für diese Regelung schon Verständnis. Solange die Kapazität auf der Stammstrecke nicht durch bauliche Maßnahmen erhöht wird, sind kaum Verbesserungen möglich. Vielleicht könnten die von der DB während der HVZ installierten Einstiegshelfer etwas aktiver vorgehen, anstatt meist nur tatenlos herumzustehen, denn die Disziplin der Fahrgäste lässt doch häufig auch zu wünschen übrig. Zum Einen stehen viele in den Zügen im Türbereich und behindern den Fahrgastwechsel, zum Andern behindern die Einsteiger die Aussteigenden in dem sie sich vor den Türen drängen oder schon einsteigen, bevor alle ausgestiegen sind.

      Da die Verspätung außerhalb der Arbeitszeit der Pendler auftritt ist der betriebswirtschaftliche Schaden gering und der volkswirtschaftliche spielt leider bei Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen keine Rolle.

      Warum auch in der nachmittäglichen HVZ bei der S2 keine Langzüge eingesetzt werden, weiß ich nicht, am Material kann es ja nicht liegen, wenn es vormittags geht. Die S2 ist ja sowieso ein Sorgenkind. Fast täglich wenden einige Züge bereits in Grunbach bzw. fallen ganz aus.

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      1. Klaus-Dieter Bothner

        Warum wird immer wieder der Irrglaube verbreitet, dass ohne bauliche Veränderungen auf der Stammstrecke keine Verbesserung möglich sei?
        Wenn alle Züge Langzüge wären, ergäbe das selbst in der Hauptverkehrszeit eine Kapazitätserhöhung von 30 bis 50 %!
        Und das ohnejegliche bauliche Verkänderung und ohne zusätzliche Personalkosten.
        Man würde sich sogar das Zusammenstellung der Züge je nach Tageszeit sparen.
        Die SSB macht es auf den Linien U6, U7 und bald U12 vor.
        Übrigens ist es während der Volksfestzeit plötzlich möglich lange Züge einzusetzen. Und prompt verbessert sich die Pünktlichkeit.
        Dass die S2 so knapp ausgestattet wird ist sowieso unverständlich, da die S2 mit der Bedienung des Flughafens, der Messe, des Fernbusbahnhofs und der Universität sozusagen das Aushängeschild von Stuttgart ist. Der erste Eindruck bleibt haften!

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