Trotz einer kurzfristigen Verlängerung um einen Tag, waren die Bauarbeiten in Feuerbach am Samstagmorgen (3.9.2016) immer noch nicht abgeschlossen.
Erst um 9:42 erfolgte eine Störungsmeldung über den VVS. Laut dieser sollte es am Samstag den 03.09.2016 noch bis ca. 15 Uhr bei den S-Bahnlinien S4, S5, S6 und S60 zu Verspätungen, Haltausfällen, Teilausfällen und Zugausfällen kommen.
Die S-Bahnen der Linien S4 und S5 verkehrten in beide Richtungen ohne Halt in Stgt.-Feuerbach. Die S-Bahnen der Linien S6/S60 verkehrten nur zwischen Weil der Stadt und Zuffenhausen bzw. zwischen Sindelfingen und Zuffenhausen.
Gegen 15 Uhr waren die Bauarbeiten tatsächlich endlich abgeschlossen und die S-Bahnen fuhren wieder weitgehend normal nach Fahrplan und mit Halt in Feuerbach.
Nach diesen schlechten Erfahrungen mit S21-Bauarbeiten in Feuerbach kann man nur hoffen, dass die in den nächsten Monaten zahlreich geplanten Baustellen-Wochenenden in Feuerbach geordneter ablaufen werden. Sonst ist an den Montagen danach ein totales S-Bahn Chaos vorprogrammiert.
DB Netz hat erst um 5.19 Uhr bekannt gegeben, dass die Bauarbeiten erst gegen 12.00 Uhr beendet werden, da es beim ausführenden Bauunternehmen zur Verzögerungen gekommen ist.
Die Transportleitung der DB Regio hat dann kurzfristig manuell die Disposition der rund 50 betroffenen Züge, Umlaufpläne, Lokführerschichten umgeplant, nebenbei eine KIG-Meldung (roter Text im RIS erfasst) sowie die Zugausfälle, Durchfahrten etc. Zug für Zug im RIS erfasst. Nachdem diese Arbeiten abgeschlossen waren, wurde dann auch die VVS-Pushmeldung mit dem vorläufigen Betriebsprogramm aktiviert.
Parallel hat Station&Service die FIA-Anlagen an den Bahnhöfen bestückt und die einzelnen Züge Zug für Zug bearbeitet und mit Sondertexten belegt.
Bekannter weise verarbeitet die VVS EFA derzeit kurzfristige Anpassungen nicht, weshalb in diesen Fällen die DB HAFAS/RIS Auskunft z.B. mit der Abfahrtstafel die bessere Wahl ist.
Lieber Herr Robold,
vielen Dank für die umfassende Info. Ich kann sehr wohl nachempfinden, was für eine Sisyphusarbeit die Transportleitung der DB Regio wieder einmal zu leisten hatte. Hat die DB Netz erst um 5:19 erfahren, dass die Bauarbeiten nicht zu Betriebsbeginn fertig werden würden? Hat die beauftragte Baufirma nicht früher Alarm geschlagen oder war die DB Netz in der Nacht einfach nicht ansprechbar?
Trotzdem bin ich – nicht zuletzt aus Kundensicht – der Meinung, dass die Verlängerung der Haltausfälle in Feuerbach und der geänderten Fahrpläne dem VVS sofort nach Bekanntwerden hätte mitgeteilt werden müssen. Die dafür erforderliche Zeit ist wirklich vernachlässigbar und hätte vielen Fahrgästen Frust erspart.
Ulli Fetzer vom S-Bahn-Chaos-Team
Zum Thema Fahrgastinformation bezüglich der durch Bauarbeiten bedingten Haltausfälle in Feuerbach und Fahrplanänderungen bei S4-S5 und S6/S60 erreichte uns folgende Zuschrift eines Fahrgastes per Email:
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Wir planten am Samstag eine Fahrt von Stuttgart nach Leonberg. Am Vorabend recherchierten wir, ob die S-Bahn-Verbindungen passen, weil wir wussten, dass es in Feuerbach Probleme gibt. Wir entschieden uns für eine S6/S60, die am Samstag an der Haltestelle Stadtmitte um 11.31 losfahren und 11.58 in Leonberg ankommen sollte. Wir erreichten Stadtmitte ca 11.20 und: Überraschung! Es wird angezeigt, dass die Linien S6 und S60 erst ab Zuffenhausen verkehren. Wir nehmen eine S5 Richtung Bietigheim, die ca 11.25 abfährt. An der Anzeigetafel nehmen wir zur Kenntnis: „Zug hält nicht in Feuerbach“.
An der Haltestelle Hauptbahnhof gibt es eine Durchsage in der S-Bahn: „wegen Verlängerung der Bauarbeiten hält dieser Zug nicht in Feuerbach“. Es wird aber nicht durchgesagt, was die Fahrgäste für eine Alternative haben. (U6 ab Klettpassage Richtung Gerlingen…, wäre die gefahren??) Eine gleichlautende Durchsage gibt es in der S-Bahn am Nordbahnhof: „wegen Verlängerung der Bauarbeiten hält dieser Zug nicht in Feuerbach“. Wieder wurden keine Alternativen durchgegeben.
Was einen als unbedarften Fahrgast dann aber doch verwundern muss: Die automatische Anzeige und die gesprochene automatische Ansage im Zug verkünden folgendes: „nächster Halt Feuerbach, Ausstieg rechts“. Kann man das in so einem Fall nicht unterdrücken oder ausschalten? Woher soll ein Fahrgast, der mit den Stuttgarter Bedingungen nicht vertraut ist, wissen, was jetzt gilt?
Der Zug fuhr in Feuerbach durch, hielt dann in Zuffenhausen. Hier hätten wir dringend erwartet, dass wir als Fahrgäste, die ursprünglich eine S6 oder eine S60 ab Stadtmitte Richtung Leonberg nehmen wollten, über unseren jetzt notwendigen Umstieg informiert werden. Nichts da. Kein Hinweis, dass man zu S6/ S60 umsteigen soll und wann und wo diese abfährt. Wir sahen eine S-Bahn am Gleis 12 stehen, das ist das Gleis, an dem normalerweise die S6 Richtung Stuttgart abfährt. Auf Verdacht rannten wir dorthin. Wegweiser Fehlanzeige. An dieser S-Bahn stand seitlich „Renningen“, an der Anzeige am Bahnsteig stand Böblingen und Sindelfingen und irgendetwas mit Busersatzverkehr. Schon verwirrend! Wiederum stand nirgends, in wieviel Minuten diese Bahn abfährt. Aber das wollen die Fahrgäste wissen!
Diese S-Bahn fuhr kurz nach unserem Einstieg ab. Sie erreichte Leonberg 11.58. Für unseren Ausflug war das nun kein größeres Problem. Auch deshalb, weil einer von uns sämtliche S-Bahnlinien samt voraussichtlichem Takt und voraussichtlichem Abfahrtsgleis im Kopf hat und uns entsprechend lotsen konnte. Aber man sollte sich mal in Ortsunkundige hineinversetzen.
„Parallel hat Station&Service die FIA-Anlagen an den Bahnhöfen bestückt und die einzelnen Züge Zug für Zug bearbeitet und mit Sondertexten belegt.“
Es ist erschreckend, dass in heutigen Zeit so etwas manuell Anzeiger für Anzeiger gemacht werden muss. Ich würde zumindest erwarten, dass die Anzeiger in einem IT-System nach S-Bahn-Linien gruppiert sind und man mit einem Befehl bspw. alle Anzeiger an der S6 mit einem Hinweistext versehen kann. Das selbe sollte auch für den Fahrplan gelten. Kann doch nicht so schwer sein eine Funktion zu programmieren, mit der bei allen S4 im Zeitraum X-Y der Halt Feuerbach als „entfallend“ angezeigt wird.
Noch besser wäre es natürlich, wenn die Anzeiger mit den im RIS hinterlegten Informationen synchronisiert wären, sodass nicht an verschiedenen Stellen Informationen eingegeben werden müssten.
Im Gegensatz zum Austausch von Weichen etc sollten derartige IT-Optimierungen ohne größeren Kostenaufwand möglich sein.