Ja, die Fahrgastanzeigen sind trotz aller Bemühungen mit häufig veränderten Testanzeigen, neuen Stelen usw. ein nach wie vor ungelöstes Problem und wir verstehen nicht, wieso die DB Station&Service dies nicht in den Griff bekommt. Es tut uns leid, aber dort sind keine Profis am Werk, sonst würde das nicht passieren.
Während der Bauarbeiten im Bahnhof Vaihingen, die während der Sommerferien in mehreren Phasen ablaufen (wir berichteten), gibt es wieder einiges zu bestaunen.
In der ersten Phase der Bauarbeiten, bei der die S-Bahnen (S1 bis S3) von Vaihingen in Richtung Hauptbahnhof über die Panoramastrecke und Hauptbahnhof (oben) umgeleitet wurden, ist mir in Hbf (oben) folgendes Phänomen aufgefallen.
Ziemliches Gedränge.
Wie man sieht, es ist 19:34 Uhr und der nächste Zug am Gleis 4 soll die Baustellenlinie S23 um 19:45 nach Backnang sein. ‚Danach‘ fährt um 19:25 an Gleis 4 eine S31 nach Kirchheim(Teck) und nach dieser um 19:35 eine S12 nach Schorndorf.
Fakt ist, dass die S31 um 19:34 schon längst in Richtung Kirchheim(Teck) unterwegs war und gleich die S12 nach Schorndorf bereitgestellt wurde, d.h. über die Panoramastrecke von Vaihingen ankam.
Wir können uns den Effekt nur so erklären: Um 19:15 fuhr die davor ebenfalls im Grundtakt fahrende S23 nach Backnang und nur diese Anzeige hat man aktualisiert, die Folgezüge jedoch nicht.
In der zweiten Phase der Bauarbeiten, die soeben im Gang ist und noch bis Ende der nächsten Woche andauern soll, fahren alle Linien, auch die Baustellenlinien, wie gewohnt in beiden Richtungen über den Hasenbergtunnel und die Stammstrecke, d.h. nicht mehr über die Panoramastrecke, allerdings werden die von Stuttgart in Richtung Vaihingen fahrenden Linien ‚umgetauft‘, weil sie während der Bauarbeiten ein anderes Ziel haben. In der FIA, also den Anzeigen am Bahnsteig heißt es am Beispiel Waiblingen (Remsbahn) in Richtung Stuttgart so:
Der S-Bahn-Experte liest auf der eigentlich unzumutbar schlechten Laufschrift, dass ein Umstieg zum Flughafen zwischen Bad Cannstatt und Rohr an allen Stationen möglich sei. Aber die Dame ganz unten Mitte staunt nicht schlecht, denn seit wann fährt ab Waiblingen eine S-Bahn nach Herrenberg? Eigentlich sollte doch gleich die gewohnte S2 zum Flughafen und Filderstadt kommen! Wenn sie zum Flughafen will, ist sie bestimmt ziemlich ratlos, denn wer informiert sich schon, wenn etwas jahrelang gleich ist. Und nach dem Prinzip der Positivkommunikation wären eventuelle Durchsagen störend!
Aber als die S-Bahn dann ‚in Kürze‘ einfährt, ist sie vermutlich beruhigt, denn es ist wie gewohnt laut des gelben Fahrgastinformationssystems FIS (gelb) und dem Reisenden-Informationssystem RIS (blaue Monitore) eine S2.
Die meisten werden es gar nicht bemerkt haben, dass diese S-Bahn nur bis Hauptbahnhof fahren soll, aber man muss ja nicht alles glauben, denn in der Tat stimmt das auch gar nicht!
Am Tag danach (13.08.2019) fuhr sie immerhin schon nach Vaihingen! Das ist man ja von den Zwischentaktzügen bereits gewohnt, insofern nichts Beunruhigendes,
Und heute (14.8.2019) fährt sie sogar nach Rohr und das stimmt bis dort immerhin mit dem normalen Fahrweg der S2 überein.
In Nürnberger Straße passiert etwas ganz Merkwürdiges: Die Bahn wird umgetauft, zwar zunächst nur zaghaft, d.h. nur die neue Linienbezeichnung, aktuelle Uhrzeit und Start – Ziel.
Aber wie kann das sein? Ich bin doch in Waiblingen in eine S2 eingestiegen und komme doch nicht mit einer S1 aus Kirchheim!
Kurze Zeit später, kurz vor Bad Cannstatt werden auch die Folgestationen angezeigt:
Frei nach Wilhelm Busch: 3 Tage war der Frosch nun krank, jetzt raucht er wieder, Gott sei Dank!
Irrtum, denn heute, am 15.8.2019 gab es schon wieder eine neue Variante. Bereits in Waiblingen hieß die einfahrende S-Bahn aus Schorndorf laut FIS konstant nur S1 (ohne Zeit) und im RIS S1 mit Uhrzeit und Start-Ziel Kirchheim(Teck)-Herrenberg, aber ohne Fahrtverlauf.
Immerhin hat wenigstens der freundliche Tf (Triebfahrzeugführer) immer den nächsten Halt angesagt. Erst kurz vor Bad Cannstatt wurde dann auch der Fahrtverlauf angezeigt und statt vom Tf kamen die Durchsagen automatisch.
Die Echtzeitinformationen ins System einzupflegen, war den Verantwortlichen vermutlich zu viel Arbeit wegen nur 2 Wochen, der Kunde hat schon ganz anderes überstanden!
Außerdem hätte die S1 gegenüber ihrem Buchfahrplan plötzlich eine auszuweisende Verspätung und andere Anschlüsse, denn sie hat ja ganz andere Fahrplantrassen als die S2. Das bemerken die wenigen(?) Fahrgäste, die in Richtung Gäu unterwegs sind, spätestens dann, wenn ihr Anschluss zwischen Goldberg und Herrenberg weg ist. Nennen wir es einfach auch Positivkommunikation (©2019 Deutsche Bahn AG).
Aber wäre es wirklich so unzumutbar aufwendig gewesen, im RIS wechselseitig zur Normalanzeige immer wieder einen Informationsbildschirm mit allen notwendigen Informationen einzublenden, so wie man es heute schon gelegentlich bei der Werbung für den Streckenagent o.ä. und bei Großstörungen macht? Eine solche Anzeige könnte man wenigstens stressfrei lesen und wäre nicht auf die oft nur mit Mühe zu lesenden Laufschriften an den FIA-Anzeigen angewiesen.
Aber auch bei der DB gilt: Den Letzten beißen die Hunde! Das hat auch Herr Siegmund Freitag, seines Zeichens Leiter ‚Produktionsplanung‘ bei der S-Bahn Stuttgart in einem Interview indirekt deutlich zum Ausdruck gebracht.
Bei den Rampensperrungen und der damit verbundenen Einführung der S63 hat man das übrigens viel besser hinbekommen. Zumindest bei den alten Zügen der BR423 hat man damals direkt das Fahrziel ohne Linie angezeigt, also von Weil der Stadt bis Flughafen z.B. „Flughafen/Messe via Schwabstraße“. Dies ist insofern gut, da alle Informationen auf einen Blick erkennbar waren.
Innen gab es dann sogar auf den Monitoren richtige Echtzeit-Informationen auf dem gesamten Fahrtweg.
Bei den Zügen der BR430 hat das auch damals nicht so gut geklappt. So zeigten die Züge aus Weil der Stadt bis Hauptbahnhof damals „S6 Schwabstraße“ und ab Hauptbahnhof „S3 Flughafen/Messe“ an. Immerhin funktionierten in diesen Zügen die Monitore auf dem Streckenabschnitt der S6 problemlos mit Echtzeitdaten.
Übrigens, die Folgen der Bauarbeiten in Vaihingen, verbunden mit gleichzeitig stattfindenden Bauarbeiten an anderer Stelle (z.B. Rampensperrungen am Hauptbahnhof) sind schon gravierend und man muss froh sein, wenn sie pünktlich und erfolgreich beendet werden können. Die Gleise 1 und 2 sind gesperrt, weil im Vorfeld Richtung Stuttgart Weichen eingebaut werden und der Unterbau teilweise erneuert wird. Das hat zur Folge, dass alle S-Bahnen in beiden Richtungen ausschließlich auf Gleis 3 und auch alle Gäubahnzüge auf dem stadteinwärts führenden Ferngleis fahren müssen. Das führt zu Wartezeiten bei der Einfahrt der stadtauswärts führenden S-Bahnen in den Bahnhof Vaihingen. Diese betrug heute Morgen in Richtung Vaihingen geschlagene 5 Minuten auf dem Viadukt zwischen Österfeld und dem Bahnhof Vaihingen. Zuerst durfte ein IC Richtung Gäu auf dem Ferngleis vorbeifahren, danach musste noch eine S-Bahn Richtung Stadtmitte abgewartet werden, die zuvor das gemeinschaftliche Gleis 3 belegt hatte.
Von den Bauarbeiten in Vaihingen haben wir ein kleines Fotoalbum zusammengestellt.
Klicken Sie bei Interesse auf die nachfolgende Bildercollage, die aus einigen Bildern des Albums zusammengestellt wurde. Das Album wird daraufhin in einem neuen Tab Ihres Browsers dargestellt. Sie können dann durch das Album blättern oder auf Wunsch eine Diashow ablaufen lassen. Über die verschiedenen Möglichkeiten informiert sie ein Klick auf das (?)-Symbol oben rechts im Album.
Ein Grund für das im Beitrag beschriebene Informationschaos ist offensichtlich, dass die DB Regio als Betreiber der S-Bahn Stuttgart von kurzfristig angesetzten Bauarbeiten im Zuge des Projekts Stuttgart 21 überrascht wurde und ihr deshalb zu wenig Zeit blieb, um den S-Bahnverkehr während dieser Bauarbeiten sauber vorzubereiten.
Normalerweise wird die DB Regio von der DB Netz viele Monate im Voraus über geplante Baustellen informiert und hat dann genügend Zeit, um Baustellenfahrpläne zu erarbeiten und die Informationen dazu bereitzustellen, sowohl digital (RIS, FIS, FIA, App, etc.), als auch in gedruckter Form (Flyer). Im aktuellen Fall wurden sie aber wohl im Frühjahr kurzfristig von zusätzlichen Stuttgart 21 Bauarbeiten an der S-Bahnrampe am Stuttgarter Hauptbahnhof überrascht. Diese hätten eigentlich an elf Wochenenden Anfang des Jahres durchgeführt werden sollen, konnten damals aber nicht abgeschlossen werden. Die dadurch notwendige Umplanung führte dazu, dass die Planungen erst später als eigentlich erforderlich abgeschlossen werden konnten und zu wenig Zeit übrig blieb, um die finalen Informationen (z.B. geänderte Fahrplandaten) rechtzeitig in alle Informationskanäle zu übertragen und den erst kurz vor Beginn der Bauarbeiten erstellten Flyer drucken zu lassen.
Fahrgastanzeigen- und Ansagen am Bahnsteig und im Zug
Immerhin wurden die Fahrgäste von den Lokführen „ambulant“ über Mikrofon am Wochenende darüber informiert, dass die S-Bahnen in S-Hbf OBEN halten und wie die weitern S-Bahnen fahren. Warum kann man da nicht einen Text abspielen, wie es auch in der Stadtbahn üblich ist und so die Lokführer hier entlasten?
Darüber hinaus sorgen die Interims-Liniennummern für Verwirrung. Der Zugzielanzeiger am Bahnsteig zeigt eine andere Liniennummer wie am Fahrzeug. Das Ziel ist aber das Gleiche. Es muss doch möglich sein, diese S 31, S XX usw auch am Fahrzeug anzuzeigen, bei der SSB geht das ja auch. Oder liegt es mal wieder an der Software?
Wer sich hier nicht auskennt, ist verloren. Aber das interessiert die überforderte DB AG wohl nicht.
Gestern kam tatsächlich eine S13 nach Flughafen/Messe: Auf dem Zugzielanzeiger und auch die Liniennummer am Fahrzeug.
Im Fahrplanmedium der deutschen Bahn (RIS) war diese S-Bahn bis Vaihingen ausgewiesen; sie fuhr jedoch bis zum Flughafen.
Schon am Montag, den 12.08.2019, waren die Fahrplanmedien der DB nicht aktuell. Sie zeigten zusätzlich zu den Baustellenlinien diejenigen Züge an, die während des Instandhaltungsfensters fahren. Da überlagerte wohl die Baustelle in Vaihingen den Termin des Instandhaltungsfensters (was man in der Terminübersicht der Instandhaltungsfenster sehen kann). Die falschen Züge wurden am Abend gegen 23 Uhr händisch gestrichen.
Heute (21.08.) morgen wieder Chaos in Stuttgart-Vaihingen. Ich wollte mit der S-Bahn um 8:45 in Richtung Herrenberg fahren. Um 9:36 kam dann endlich die S-Bahn. Also über 50 Minuten Verspätung wegen einer Weichenstörung. (schon wieder!) Dazwischen steht man sich auf dem Bahnsteig völlig sinnlos die Beine in den Bauch. Am schlimmsten ist, dass man nicht „anständig informiert“ wird. Sowohl die Fahrgastanzeigen, als auch die Infos in der App waren mangelhaft und meistens sogar falsch! Und auch die Durchsagen sind für die Reisenden absolut ohne Nutzen. Es gibt zwar immer wieder Durchsagen und irgendwann hat man kapiert, dass es eine Weichenstörung gibt. Aber keine Info, wann kommt meine S-Bahn endlich, oder wie komme ich sonst an mein Ziel. Noch nicht einmal die einfahrenden S-Bahnen wurden angesagt. Ein Trauerspiel!
Die Informationspolitik der Bahn ist eine einzige Katastrophe.
Das ist leider nichts Neues.
Neu ist, dass wegen Wartungsarbeiten eine so wichtige Strecke wie die zw. Hauptbahnhof und Flughafen von (z.T. erheblichen) Verspätungen und Totalausfällen betroffen ist.
Heute morgen, als ich wegen der „Stellwerksstörung“ zu spät zur Arbeit kam, war auf den Webseiten von SSB und VVS keinerlei Hinweis auf Störungen. Die Durchsage im Zug, als dieser vor Vaihingen „in der Pampa“ war gewohnt vage. „Einige Minuten Verspätung wegen Weichenstörung“ war angesagt, in realiter waren es fast 15 Minuten.
Typisch. Lustig sind auch die neuen S-Bahn-Linien S21 und S32.
Aushangfahrpläne für diese Linien? Fehlanzeige? Sind diese Linien im S-Bahn-Streckenplan? Fehlanzeige. Sonstige nützlicher Infos für Fahrgäste? Ihr ahnt es: Fehlanzeige. Oder so gut versteckt, dass ich es nicht finden konnte.
Echt blamabel, aber halt auch echt Bahn AG.
So hält man Kunden *nicht* bei Laune.
Ich werde wohl auf die U-Bahn umsteigen. S-Bahn in Stuttgart ist eine Zumutung.
Und das schon seit vielen Jahren. Unzuverlässig, unpünktlich, oft überfüllt, und mit unzumutbarer Informationspolitik bei Störungen oder Verspätungen.