Ungewöhnlich früh nach dem Monatsende hat auch die DB Regio ihre Pünktlichkeitswerte für Mai 2014 vorgelegt.
Die Werte der DB sind insbesondere bei der 3-Minuten-Pünktlichkeit zwar etwas besser als die von uns aus dem offiziellen Live-Fahrplan ermittelten Werte, liegen aber weitab von den vereinbarten Zielwerten und bestätigen, dass sich die Pünktlichkeit nach dem bisherigen Jahrestiefstand im April 2014 nur unwesentlich verbessert hat.
In diesem Diagramm ist bereits die Tendenz für die ersten Juni-Tage bis einschließlich 6.6.2014, 19:00 (in helleren Farben) dabei. Hoffen wir im Interesse der S-Bahn-Benutzer, dass es nicht so weitergeht.
Sie fragen sich vielleicht, warum die Werte der DB etwas besser sind. Nun, die Bahn kann intern mit Pünktlichkeitswerten im 1/10 Sekunden-Bereich arbeiten, liefert aber im Live-Fahrplan nur ganzzahlige Minutenwerte. Wir wissen nicht, ob sie die Werte rundet oder abschneidet. Dadurch ist zwangsläufig mit einer gewissen Diskrepanz der Werte zu rechnen. Außerdem nehmen wir nur alle 5 Minuten eine Messreihe auf und bekommen bei einem Ausfall des Live-Fahrplans keine Daten mehr. Wir haben deshalb nicht den Anspruch mit unseren Auswertungen auf die selben Werte wie die Bahn zu kommen, können aber Tendenzen wie Verschlechterungen oder Verbesserungen wie aus dem Diagramm ersichtlich sehr wohl nachweisen.
Die Bahn schweigt bisher, warum die Werte trotz der mittlerweile bereits umgesetzten Maßnahmen nicht wirklich verbessert werden konnten. Entweder haben sich einige Einflussfaktoren (z.B. Stellwerks-, Weichen-, Signal- und Zugstörungen) weiter verstärkt oder die Maßnahmen sind nicht so wirkungsvoll wie erhofft.
Auch in diesem Monat hat sich die DB im Interesse der Transparenz und Ehrlichkeit nicht dazu durchringen können, auch die Werte für die einzelnen Linien getrennt nach Gesamttageswerten und den Werten für die HVZ zu veröffentlichen, obwohl der DB diese Werte ganz sicher vorliegen.
Wir möchten Sie als Betroffene animieren, sich immer wieder und hartnäckig bei den diversen Stellen (Bahn, VRS, VVS, Stadt Stuttgart, bzw. Ihre Gemeinde usw., vielleicht auch durch Leserbriefe an Ihre Zeitung) über die ständige Unpünktlichkeit, die Ausfälle und die unzureichenden Informationen im Störungsfall zu beschweren, aber bitte nicht beim Triebwagenführer, der kann im allgemeinen nichts dafür. Bereits in einem guten halben Jahr steigen die Preise im VVS schon wieder um 2,9%, das kann bei der Qualität der S-Bahn einfach nicht akzeptiert werden.