Archiv des Autors: Ulli Fetzer

Pünktlichkeitsstatistik Oktober 2014

Unsere – aus dem Live-Fahrplan der DB Regio ermittelten – Pünktlichkeitswerte der Stuttgarter S-Bahn-Linien haben sich im Oktober 2014 gegenüber dem Vormonat deutlich verschlechtert und haben einen neuen Jahrestiefstand erreicht.

Bisher haben in der Monatsstatistik 60% als Minimalwert ausgereicht, für Oktober mussten wir den Minimalwert nach unten korrigieren, da selbst der Durchschnittswert über alle Linien bei der 3-Minuten-Pünktlichkeit während der HVZ auf unter 60%, die der S3 sogar unter 50% abfiel.

Pünktlichkeit im Oktober 2014 als Balkendiagramm

Pünktlichkeit im Oktober 2014 als Balkendiagramm

Wer es lieber als Tabelle will, hier ist sie:

3-Minuten
(ganzer Tag)
6-Minuten
(ganzer Tag)
3-Minuten
(nur HVZ)
6-Minuten
(nur HVZ)
Ziel-Wert 94,5% 98,0% 91,5% 98,0%
Ist-Wert 70,7% 86,8% 58,2% 81,4%
Einzelne Linien
S1 66,8% 86,2% 53,3% 79,1%
S2 63,3% 80,2% 50,1% 74,3%
S3 62,9% 80,8% 49,2% 76,0%
S4 80,4% 92,5% 67,6% 87,4%
S5 72,6% 91,1% 60,6% 85,6%
S6 82,2% 93,3% 69,2% 88,1%
S60 81,8% 93,0% 71,5% 88,8%

HVZ = Hauptverkehrszeit (Mo.-Fr. 6:00-9:00 und 15:30-19:00, außer an Feiertagen)

Die zwangsläufig etwas freundlicheren Durchschnittswerte über den ganzen Tag ohne Trennung zwischen HVZ und übriger Zeit sehen im Jahresvergleich bis Oktober 2014 folgendermaßen aus:

Linienvergleich der 3-Minuten-Pünktlichkeit für den ganzen Tag 2014 (Januar-Oktober)

Linienvergleich der 3-Minuten-Pünktlichkeit für den ganzen Tag 2014 (Januar-Oktober)

Die 3-Minuten-Pünktlichkeit ist bei S2 und S3 unter 65% gefallen, das heißt einer von 3 Zügen war unpünktlich, wohlgemerkt im Durchschnitt aller Züge, auch in den verkehrsarmen Zeiten und am Wochenende.

Linienvergleich der 6-Minuten-Pünktlichkeit für den ganzen Tag 2014 (Januar-Oktober)

Linienvergleich der 6-Minuten-Pünktlichkeit für den ganzen Tag 2014 (Januar-Oktober)

Selbst bei der 6-Minuten-Pünktlichkeit über den ganzen Tag gesehen haben S2 und S3 nur noch 80% erreicht. Wie lange soll das noch so weitergehen?

Natürlich ist gegen Vandalismus, Luftballone an der Oberleitung, Notarzteinsätze, Personen im Gleis o.ä. kein Kraut gewachsen. Es fällt aber auf, dass die Anzahl der Signal-, Weichen- und Fahrzeugstörungen ziemlich groß ist, die vollmundigen Versprechungen bezüglich der Modernisierung der Infrastruktur scheinen auf sich warten zu lassen.

Wie oft an den neuen Fahrzeugen der Baureihe 430 Türstörungen zu beobachten sind, ist schon bemerkenswert. Auch das Öffnen der Türen dauert trotz deaktiviertem Schiebetritt ein paar Sekunden länger als bei den älteren Zügen, wo doch laut Bahn „Jede Sekunde zählt!„.
Ob der neue Fahrzeugtyp der Hauptgrund für die schlechten Werte der S3 ist, nachdem diese Linie wie auch die S1 mittlerweile vollständig auf die BR 430 umgestellt wurde, die S2 bis heute nur teilweise? Jedenfalls ist es schon auffällig, dass die S2 und S3 seit der Umstellung Mitte August unpünktlicher sind als die bis dahin unpünktlichste Linie, die S1.

Hinzu kommt dann noch die viel zu kurz bemessene Wendezeit von 8 min für die S2 an beiden Endbahnhöfen (Schorndorf und Filderstadt) und sogar nur 6 min für die S3 an Flughafen/Messe, die erheblich dazu beiträgt, dass sich dort Folgeverspätungen aufschaukeln.

Wir sind gespannt, was die DB-Regio bei der Veröffentlichung ihrer eigenen Oktober-Werte gegenüber der Presse als Grund für die erneute Verschlechterung angibt. Vermutlich sind – wie immer – die anderen schuld.


HIER können Sie alle Diagramme des bisherigen Jahres 2014 auf einer Seite einsehen.

Das Jahresdiagramm einer bestimmte Linie (oder aller zusammen) erreichen Sie mit einem Klick auf den entsprechenden Link: Alle | S1 | S2 | S3 | S4 | S5 | S6 | S60.

Pünktlichkeitszahlen der DB-Regio für September 2014

Gestern hat die DB-Regio ihre Pünktlichkeitswerte für den September 2014 veröffentlicht. Wie von uns vorhergesagt sind diese gegenüber dem recht pünktlichen August deutlich auf einen neuen Tiefststand gesunken.

Offizielle 3-Minuten-Pünktlichkeit Januar 2012 bis September 2014

Offizielle 3-Minuten-Pünktlichkeit Januar 2012 bis September 2014

Offizielle 6-Minuten-Pünktlichkeit Januar 2012 bis September 2014

Offizielle 6-Minuten-Pünktlichkeit Januar 2012 bis September 2014

Wie üblich sind die Werte der DB-Regio aufgrund der unterschiedlichen Datenbasis etwas besser als die von uns aus dem Live-Fahrplan ermittelten, die Tendenz ist aber gleich.

Vergleich der Pünktlichkeiten DB-Regio und S-Bahn-Chaos.de  Januar-September 2014

Vergleich der Pünktlichkeiten DB-Regio und S-Bahn-Chaos.de Januar-September 2014

Die Oktoberwerte der vergangenen Jahre 2012 und 2013 lassen für den aktuellen Monat nichts Gutes erwarten und die von uns bis einschließlich 10. Oktober um 21:00 gesammelten Daten lassen in der Tat Schlimmes befürchten.

Bisherige Pünktlichkeit Oktober 2014 (bis  10.10., 21 Uhr)

Bisherige Pünktlichkeit Oktober 2014 (bis 10.10., 21 Uhr)

So liegt die ganztägige 3-Minuten-Pünktlichkeit aller Linien insgesamt nur noch bei 65%, die 6-Minuten-Pünktlichkeit ganztägig nur bei etwas mehr als 80%. Während der Hauptverkehrszeit (HVZ) liegt die 3-Minuten-Pünktlichkeit aller Linien insgesamt bei nur noch knapp 50% und für die kritischen Linien S1-S3 bei nicht einmal 45%.
Wir können nur hoffen, dass diese desaströsen Werte dem am Sonntag 12.10. endenden Volksfest geschuldet sind und die Pünktlichkeit im weiteren Verlauf des Oktobers 2014 wieder besser wird.

Pünktlichkeitsstatistik September 2014

Unsere – aus dem Live-Fahrplan der DB Regio ermittelten – Pünktlichkeitswerte der Stuttgarter S-Bahn-Linien haben sich iim September 2014 gegenüber dem Vormonat dramatisch verschlechtert und haben einen neuen Jahrestiefstand erreicht.

Anbei unsere Werte für die 3-Minuten-Pünktlichkeit nach den einzelnen Linien aufgeteilt, über für alle Züge der jeweiligen Linie des gesamten Monats während der jeweils gesamten Betriebszeit:

Linienvergleich der 3-Minuten-Pünktlichkeit 2014 (Januar-September)

Linienvergleich der 3-Minuten-Pünktlichkeit 2014 (Januar-September)

Alle Linien liegen mindestens 5% unter dem Zielwert von 94,5 %. Man erkennt unschwer, dass sich insbesondere die Durchmesserlinien S1-S3 ganz besonders verschlechtert haben und sehr deutlich unter dem Zielwert liegen.

Und hier die entsprechenden Werte für die 6-Minuten-Pünktlichkeit:

Linienvergleich der 6-Minuten-Pünktlichkeit 2014 (Januar-September)

Linienvergleich der 6-Minuten-Pünktlichkeit 2014 (Januar-September)

S2 und S3 erreichen nicht einmal mehr 91%, die S1 nur knapp über 92% – wohlgemerkt bei einem Zielwert von 98 %.

Hier die September-Werte der einzelnen S-Bahnlinien im Balkendiagramm, getrennt nach Gesamtzeit und HVZ:

Pünktlichkeitswerte September 2014

Pünktlichkeitswerte September 2014

Wer es lieber als Tabelle will, hier ist sie:

Linien 3-Minuten
(ganzer Tag)
6-Minuten
(ganzer Tag)
3-Minuten
(nur HVZ)
6-Minuten
(nur HVZ)
Gesamt 80,9% 93,3% 72,3% 90,9%
S1 76,8% 92,3% 68,5% 90,3%
S2 77,0% 90,4% 64,0% 85,6%
S3 74,4% 90,6% 62,3% 86,2%
S4 89,1% 96,7% 81,1% 94,4%
S5 84,4% 96,0% 77,4% 94,4%
S6 88,4% 96,0% 82,0% 95,0%
S60 88,6% 96,7% 82,6% 95,4%

HVZ = Hauptverkehrszeit (Mo.-Fr. 6:00-9:00 und 15:30-19:00, außer an Feiertagen)

Es gibt überhaupt nichts zu beschönigen. In der HVZ erreicht die S3 sage und schreibe nur noch 62,3%. Wenn es so weiter geht, müssen wir den Diagramm-Maßstab erneut nach unten ausdehnen. Über die Gründe können wir nur spekulieren, aber die bereits eingeleiteten Gesundungsmaßnahmen scheinen offensichtlich ziemlich wirkungslos geblieben zu sein. Die Initiative ‚Jede Sekunde zählt‘ scheint es jedenfalls nicht zu sein.

Die Umstellung der Linie S3 auf die neuen Züge der Baureihe 430 Mitte August hat sich jedenfalls nicht positiv, sondern eher negativ ausgewirkt. Die Linie S2 wird gerade schrittweise auf die neuen Züge umgestellt. Bei beiden Linien ist eine massive Verschlechterung zu beobachten. Die nächsten Monate müssen zeigen, ob dieser Trend anhält oder der September einfach nur ein schlechter Monat für diese Linien war.

Und heute wurde bei der Anhörung zur Planfeststellung des Abschnitts PFA1.3 allen Ernstes verkündet, dass die Stuttgarter S-Bahn einen hervorragenden Ruf besitze. Das wurde mir heute bei der Rückfahrt von Flughafen/Messe (ca. eine Dreiviertelstunde Verspätung) sogar von einer Dame aus Usbekistan bescheinigt, die die hiesigen Verhältnisse als paradiesisch bezeichnete.

HIER können Sie alle Diagramme des bisherigen Jahres 2014 auf einer Seite einsehen.

Das Jahresdiagramm einer bestimmte Linie (oder aller zusammen) erreichen Sie mit einem Klick auf den entsprechenden Link: Alle | S1 | S2 | S3 | S4 | S5 | S6 | S60.

Bekanntlich ergibt unsere Auswertung der uns aus dem Live-Fahrplan der DB zur Verfügung stehenden Daten immer etwas schlechtere prozentulale Werte als die offiziellen Werte der DB-Regio. Wie Sie aber aus dem nachfolgenden Diagramm unschwer erkennen können, stimmt die Tendenz in jedem Monat der bisherigen Monate immer.

Pünktlichkeitsvergleich DB-SBC

Pünktlichkeit – quo vadis? (Update)

Es darf darüber spekuliert werden, warum die DB Regio ihre offiziellen monatlichen Pünktlichkeitswerte für den August 2014 erst am 29.9. und nicht wie versprochen in der Mitte des Folgemonats also bereits vor ca. 14 Tagen veröffentlicht hat.

Ist es die Angst der Projektpartner vor der Erörterungsverhandlung des Planfestellungsabschnitts PFA1.3 (Filderbereich mit Flughafenanbindung) für Stuttgart 21 und der damit verbundenen Diskussion um einen Kollaps der S-Bahn auf den Fildern, wie ein bisher unter Verschluss gehaltenes, aber mittlerweile auch öffentlich verfügbares Gutachten der TU Dresden prophezeit?

http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.gutachten-zur-fildertrasse-s-bahn-nur-noch-drei-sekunden-puffer.446d3c14-1bde-4a04-baac-9339f1feb1cc.html

http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.fildertrasse-fuer-stuttgart-21-gutachter-befuerchten-massive-verspaetungen.765f4d99-f6d0-4104-b54b-07768276c368.html

Denn Frohlocken über die Erholung im August 2014 ist bestimmt nicht angesagt! Das dicke Ende kommt noch! Im Interesse der Fahrgäste können wir nur hoffen, dass es nicht noch schlimmer kommt!

Auf jeden Fall zeichnet sich für den September 2014 ein weiterer Tiefpunkt in der Pünktlichkeitsgeschichte der Stuttgarter S-Bahn ab. Wie von uns prognostiziert war die Erholung im August wie in jedem Jahr offensichtlich lediglich den Sommerferien bzw. der Urlaubszeit geschuldet.

Auf den nachfolgenden Diagrammen ist der bisherige Jahresverlauf 2014 der 3- und 6-Minuten-Pünktlichkeiten der einzelnen S-Bahnlinien bis einschließlich Sonntag, 28.09.2014 um 07:00 abzulesen. Bitte beachten Sie, dass sich die dargestellten Werte bzw. Kurven auf die Gesamt-Verkehrszeit (0-24 Uhr) beziehen. Die Pünktlichkeitswerte zu den Hauptverkehrszeiten sind noch einmal spürbar schlechter.

Linienvergleich der 3-Minuten-Pünktlichkeit 2014 (bis 27.9.)

Linienvergleich der 3-Minuten-Pünktlichkeit 2014 (bis 27.9.)

So ist die 3-Minuten-Pünktlichkeit der S3 im Monatsmittel für September bereits auf 75% gesunken und auch die Werte der übrigen Durchmesserlinien S1 und S2 liegen deutlich unter 80%. Wohlgemerkt bei einem Sollwert von 94,5%!

Linienvergleich der 6-Minuten-Pünktlichkeit 2014 (bis 27.9.)

Linienvergleich der 6-Minuten-Pünktlichkeit 2014 (bis 27.9.)

Die S2 und S3 liegen demzufolge bei der 6-Minuten-Pünktlichkeit bei ca. 91%, die S1 bei gut 92%. Zur Erinnerung: der Sollwert liegt bei 98%!

Ein Grund für die Verschlechterung der Pünktlichkeit bei diesen Linien scheint die Umstellung auf die neuen Züge der Baureihe 430 (BR430) zu sein. Die Türen dieser Züge öffnen mit mehreren Sekunden Verzögerung und haben trotz deaktivierter Schiebetritte immer noch mit häufigen Türstörungen zu kämpfen.
Die Linie S1 wurde von Dezember 2013 bis April 2014 schrittweise umgestellt. Bei der Linie S3 erfolgte die Umstellung an einem Wochenende Mitte August 2014. Bei der Linie S2 soll die Umstellung schrittweise bis Ende 2014 erfolgen.
Die Pünktlichkeitskurven oben untermauern die These, dass die neuen Züge einen negativen Einfluss auf die Pünktlichkeit haben. Mit der bis zum Jahr 2017 geplanten Reaktivierung der Schiebetritte in den Zügen steht jetzt schon fest, dass sich die realen Haltezeiten weiter verlängern werden, „beste Voraussetzungen“ für eine chronische Unpünktlichkeit.

Das oben erwähnte Gutachten der TU Dresden kommt zu dem Schluss, dass ausgerechnet die auf den Fildern verkehrenden S-Bahnlinien S2 und S3, die eh schon die Schlusslichter bei der Pünktlichkeit sind, unter dem bei Stuttgart 21 geplanten Mischverkehr zwischen der Rohrer Kurve und dem Flughafenbahnhof leiden werden. Langsame S-Bahnen die mehrfach anhalten müssen und schnelle ICEs die durchfahren sollen, passen einfach nicht zusammen auf eine Strecke. Pufferzeiten von teilweise nur wenigen Sekunden zwischen diesen Zuggattungen im störungsfreien Betrieb zeugen von einem Fahrplan, der in der Realität nicht funktionieren kann. Der Gutachter empfiehlt zumindest eine Neuplanung der Rohrer Kurve und die zweigleisige S-Bahn-Station im Flughafen-Terminalbahnhof beizubehalten. Ansonsten seien die erwünschten Taktverdichtungen für die S-Bahnen und auch die Verlängerung der S2 nach Neuhausen/Filder nicht fahrbar. Das passt irgendwie nicht zu einem Jahrhundertprojekt.

Bei der Erörterungsverhandlung zum PFA 1.3 beim Thema Leistungsfähigkeit am Montag und Dienstag (29.9. und 30.9.2014) in der Messehalle 4 der Landesmesse (Beginn jeweils 9:00, Einlass ab 8:30) wird auch dieses Gutachten ein Thema sein.

Pünktlichkeitsstatistik August 2014

Unsere – aus dem Live-Fahrplan der DB Regio ermittelten – Pünktlichkeitswerte der Stuttgarter S-Bahn-Linien haben sich insgesamt betrachtet im August 2014 gegenüber dem Vormonat deutlich verbessert.

Sie erreichen bei der 6-Minuten-Pünktlichkeit über den ganzen Tag sogar den Sollwert von 98% und selbst in der Hauptverkehrszeit wurde die Vorgabe von ebenfalls 98% fast erreicht.

Auch bei der 3-Minuten-Pünktlichkeit ist eine signifikante Verbesserung festzustellen, auch wenn diese Werte immer noch deutlich unter den Sollwerten liegen.

Man darf gespannt sein wie die offiziellen Werte der DB Regio ausfallen, die bekanntlich immer etwas besser als die unsrigen sind.

Pünktlichkeit aller Linien im bisherigen Jahresverlauf 2014

Pünktlichkeit aller Linien im bisherigen Jahresverlauf 2014

Hier die August-Werte der einzelnen S-Bahnlinien im Balkendiagramm:

Pünktlichkeitswerte August 2014

Pünktlichkeitswerte August 2014

Die obigen Werte zusätzlich als Tabelle:

Linien 3-Minuten
(ganzer Tag)
6-Minuten
(ganzer Tag)
3-Minuten
(nur HVZ)
6-Minuten
(nur HVZ)
Gesamt 89,7 % 97,7 % 85,6 % 97,0 %
S1 87,6 % 97,5 % 84,4 % 97,5 %
S2 84,7 % 96,1 % 72,8 % 91,8 %
S3 86,1 % 96,0 % 79,1 % 94,7 %
S4 94,9 % 99,1 % 91,3 % 98,9 %
S5 92,0 % 99,0 % 88,9 % 99,1 %
S6 95,6 % 99,1 % 93,4 % 99,1 %
S60 96,2 % 99,5 % 94,7 % 99,4 %

HVZ = Hauptverkehrszeit (Mo.-Fr. 6:00-9:00 und 15:30-19:00, außer an Feiertagen)

Selbst das Sorgenkind S1 hat sich in allen Werten signifikant verbessert, nur bei der S2 und der S3 fallen die Verbesserungen gegenüber den anderen Linien weniger deutlich aus bzw. stagnieren.

Die Verbesserung der Pünktlichkeit ist natürlich sehr erfreulich, man darf aber nicht außer Acht lassen, dass die Pünktlichkeit wegen des wesentlich geringeren Fahrgastaufkommens während der Urlaubszeit zwangsläufig immer besser sein wird als in der sonstigen Zeit, wenn nicht gerade irgendwelche Katastrophen zu verzeichnen sind. Das war auch im letzten Jahr so, als nach dem katastrophalen Abfall im Juni 2013 die Werte im Juli wieder ungefähr die Mai-Werte und im August ihren Höhepunkt erreichten, um dann im September wieder deutlich abzufallen. Ob die positive Tendenz anhält können wir daher erst im nächsten Monat wirklich sehen.

HIER können Sie alle Diagramme des bisherigen Jahres 2014 auf einer Seite einsehen.

Das Jahresdiagramm einer bestimmte Linie (oder aller zusammen) erreichen Sie mit einem Klick auf den entsprechenden Link: Alle | S1 | S2 | S3 | S4 | S5 | S6 | S60.

Verbesserungsfähiges Informationssystem an den Stationen und in den Zügen

Erst neulich habe ich es wieder einmal erlebt, dass die Anzeigetafeln an den Stationen die Realität nicht abbilden:

7.8.2014, Stuttgart Hauptbahnhof tief 19:45, Gleis 102. Ich warte auf die S3 nach Waiblingen. Nun kommt die Anzeige S4 Marbach und der Zug fährt ein. Ich ärgere mich, denn ich nehme an, dass die S3 wieder einmal so viel Verspätung hat, dass ich den letzten Bus direkt zu mir nach Hause wohl nicht erreiche. Ich habe der Anzeige vertraut und bin natürlich nicht in die Bahn eingestiegen. Das war ein Fehler, denn es war entgegen der Anzeige und Ansage doch die S3. Auch der nachfolgend einfahrende Zug wurde falsch angezeigt. Ich habe den Bahnmitarbeiter im auf dem Bahnsteig stehenden Häuschen namens Fahrgastinformation darüber informiert. Er hatte es noch gar nicht bemerkt und war nicht in der Lage, die Fahrgäste über die Diskrepanz zu informieren, sondern hat lediglich zum Telefonhörer gegriffen.

Als zweites Beispiel zeigt das unten stehende Bild aus Bad Cannstatt, dass die Anzeigen teilweise auch schwer verständlich sind. Hoffentlich haben die auf die S2 wartenden Fahrgäste in Stuttgart-Bad Cannstatt auch die etwas schwierig zu lesende Laufschrift auf der Anzeigetafel gelesen, sonst hätten sie nämlich umsonst gewartet.

Anzeigetafel in Bad Cannstatt

Anzeigetafel in Bad Cannstatt

Ist es so schwierig, für solche Fälle eine gut lesbare und verständliche Anzeige einzuprogrammieren?

Beispiel Nr. 3: Im Bahnhof Waiblingen ist mir schon mehrfach aufgefallen, dass die Uhr für das Informationssystem nachgeht, d.h. an der Sammelanzeigetafel am Abgang zur Bahnsteigunterführung waren Züge aufgeführt, die schon vor ein paar Minuten abgefahren waren oder gleich einfahren. Dumm, wenn jemand meint, er könne vor der Abfahrt seines Zuges noch schnell eine Zeitung kaufen.

Monitore in den Zügen

Auf den Monitoren in den S-Bahn-Zügen der neuen Baureihe 430 (und bereits umgerüsteten Zügen der Baureihe 423) werden die nächsten Stationen und gegebenenfalls die Anschlussinformationen zu anderen S-Bahnen, Zügen, Straßenbahnen und Bussen angezeigt.

Monitor mit nächsten Halten

Monitor mit nächsten Halten

Im Prinzip eine feine Sache. Doch leider ist nur die Uhrzeit oben rechts aktuell, die Ankunftszeiten in den weiteren Stationen geben lediglich den Fahrplan wieder. Hat ein Zug Verspätung, treffen die planmäßigen Ankunftszeiten natürlich nicht mehr zu und die angezeigten Anschlüsse werden häufig nicht mehr erreicht.

Der Leser Morgenbummler twitterte von der Anzeige in der S4 kurz vor dem Haltepunkt Favoritepark in Richtung Ludwigsburg-Stuttgart. Um 8:02 wird angezeigt, dass der Zug fahrplanmäßig um 7:55 in Favoritepark ankomme und um 7:58 in Ludwigsburg abfahre. Dummerweise gibt es zu dieser Zeit fahrplanmäßig gar keine S4, da sie erst um 8:01 in Freiberg und um 8:06 in Ludwigsburg abfährt. Morgenbummler twitterte weiter, dass der falsche Fahrplan schon seit einem halben Jahr so angezeigt würde. Klar, Fehler kommen immer vor, Wenn sie aber wie in diesem Fall leicht korrigiert werden können, ist es ein untragbarer Zustand, sie nicht kurzfristig zu beseitigen. Der Verdacht drängt sich auf, dass die Bahn im Rahmen eines größeren Updates, bei dem Sonderwünsche des VRS einfließen sollen, auch gleich eigene Fehler beseitigen will, die dann ebenfalls vom VRS bezahlt werden.

Gelegentlich stimmt auch die Angabe der Seite des Ausstiegs nicht, nämlich dann, wenn der Zug nicht am fahrplanmäßig vorgesehenen Bahnsteig, sondern an einem anderen hält. Dann muss der Triebwagenführer die automatische Anzeige und Ansage durch eine nachfolgende Ansage korrigieren. Das kann man derzeit auf dem Weg von Fellbach nach Stuttgart im Überfluss erleben. Die automatische Ansage und Anzeige lautet: Nächster Halt Fellbach, Ausstieg in Fahrtrichtung links, der Triebwagenführer korrigiert: Ausstieg rechts. Nächste Ansage: Nächster Halt Sommerrain. Stimmt auch nicht, denn im Moment kann die S2/S3 wegen Erneuerung der S-Bahn-Gleise in Sommerrain und Nürnberger Straße überhaupt nicht halten. Korrektur: Nächster Halt: Bad Cannstatt. Nächste Ansage: Nächster Halt Nürnberger Straße, Korrektur: Nächster Halt Bad Cannstatt. Nun muss jemand einen Reset ausgelöst haben, denn die nächste Ansage lautete: Nächster Halt Stuttgart Hauptbahnhof. Korrektur: Nächster Halt Bad Cannstatt.

Anschlussinformationen in den Zügen

Informationssystem in den Zügen der BR 430

Informationssystem in den Zügen der BR 430

Leider werden im obigen Beispiel Anschlüsse angezeigt, die selbst bei pünktlicher Ankunft nicht erreichbar sind: Bei Ankunft im Hauptbahnhof tief um 18:45 Uhr schafft es kaum jemand, die Stadtbahn um 18:48 nach Stammheim oder den Bus um 18:48 zum Killesberg zu erreichen. Dass auch noch Informationen ausgerechnet für eine Fahrt zurück (18:45 Uhr zurück zum Flughafen oder 18:48 zurück zur Schwabstraße) angezeigt werden, ist eigentlich Platzverschwendung auf dem Monitor. Von all den angezeigten Anschlüssen ist allenfalls die S-Bahn nach Weil der Stadt um 18:48 für den Fahrgast verwertbar.

Unglücklicherweise werden auch bei Verspätung des S-Bahnzuges nur die fahrplanmäßigen Anschlüsse angezeigt und leider nicht durch die tatsächlich erreichbaren ersetzt. Im obigen Beispiel wird bei einer Verspätung von 2 min kein einziger dieser Anschlüsse erreicht.

Ganz unverständlich für den Fahrgast sind die betrieblich-technischen Abkürzungen der Züge, Stadtbahnen und Busse auf dem Monitor. Wie soll er denn  wissen, dass sich hinter S7379 die S-Bahn-Linie S3, hinter S7660 die Linie S6, hinter STB6536 ein Stadtbahnzug der Linie U5 und hinter BUS38845 ein SSB-Bus der Linie 44 verbirgt? Viel wichtiger zu wissen wäre doch, auf welchen Bahn- oder Bussteig sich der Fahrgast begeben sollte.

Dazu twitterte die DB Bahn am 20. August 2014:

Die Problematik ist vor Ort bekannt. Änderung ist bereits beauftragt, Softwareumstellung erfolgt bis Ende 2014.

Man darf gespannt sein.

Nochmals: Die Anzeigen vor allem in den neuen S-Bahntriebwagen sind sehr zu begrüßen. Aber für die tägliche Praxis gibt es reichlich und dringend Verbesserungsbedarf!

Rede von Christoph Ozasek bei der 234. Montagsdemo am 18.8.2014 zum S-Bahn-Chaos

Der Regionalrat Christoph Ozasek (DIE LINKE) ist Mitglied des Regionalparlaments der Region Stuttgart, Mitglied im Planungsausschuss und Stv. Mitglied im Verkehrsausschuss. Die direkte Veröffentlichung seines Redemanuskripts auf dieser Seite erfolgt mit freundlicher Genehmigung von Christoph Ozasek.

Liebe Freundinnen und Freunde schöner Kopfbahnhöfe und einer zuverlässigen S-Bahn,

täglich nutzen fast 400.000 Menschen in der Region die feuerroten Nahverkehrszüge. Auf 6 durchgebundenen Linien verbindet die S-Bahn mit 215 Kilometern Schienenstrecke sternförmig Stuttgart und die Städte und Gemeinden in den vier umliegenden Landkreisen. Für viele Gemeinden ist die S-Bahn die Lebensader ihrer Zukunft.

Und ohne diese leistungsfähigen Bahnen würde die Landeshauptstadt Stuttgart längst im Blechstau und Feinstaub ersticken. Würden die hunderttausenden Pendler auf das Auto umsteigen – es ginge nichts mehr auf den Straßen. Eine ökologische und wirtschaftliche Katastrophe wäre die Folge, wenn die S-Bahn für die Pendler dauerhaft nicht mehr die notwendige Verlässlichkeit bietet.

Doch genau dieses Szenario ist nicht ausgeschlossen. Der zentrale S-Bahn-Tunnel ist längst ein betriebliches Nadelöhr, denn er war nie für diese Betriebslast ausgelegt. In der Hauptverkehrszeit reiht sich heute im S-Bahn-Stammast zwischen Hauptbahnhof und Schwabstraße im 2,5 Minuten-Takt eine S-Bahn an die nächste. Die S-Bahn ist betrieblich an der absoluten Auslastungsgrenze angelangt.

Hier zeigt sich seit vielen Jahren die Schwäche eines tunnelgeführten Schienenverkehrs: Wer öffentlichen Personenverkehr in Tunnels verlagert, der will politisch den öffentlichen Transport begrenzen, abschnüren und Ausbauoptionen zunichte machen. Diese Leistungsbegrenzer sind wesentliche Bestandteile von S21 und dienen nur einem Zweck: Der Verkehrslenkung auf die Straße.

Eine zweite Schwäche der S-Bahn ist der Mischverkehr auf 80 % aller Streckenabschnitte mit dem Regional-, Fern- und Güterverkehr. In Störungssituationen erhält der Fernverkehr Vorrang, schlicht aufgrund der Entschädigungsmodalitäten gegenüber den Fahrgästen. Auch dieses Betriebserschwernis ist in der Infrastruktur von S21, insbesondere auf den Fildern, eingeplant worden.

Der wirkliche Skandal und die Ursache für das S-Bahn-Chaos aber ist, dass die Schienen-Infrastruktur auf den S-Bahnstrecken marode und veraltet ist. Leit- und Sicherungstechnik, Weichen, Relais wurden verschlissen, halten dem Hitzestress im Sommer nicht mehr stand.

Die Schienen sind – genauso wie bundesweit die vielen Bahnbrücken und Bahnhöfe – als Betriebsinfrastruktur der Kannibalisierung zum Opfer gefallen. Die notwendige Wartung wurde unterlassen und die Bahn hat jahrzehntelang erst dann Komponenten ausgetauscht als diese unter der Betriebslast versagten, anstatt notwendige Vorsorge zu betreiben!

Und natürlich fehlt es am Personal, insb. hier vor Ort. So sitzt die Betriebszentrale und damit auch das Entstörungsmanagement für die S-Bahn Stuttgart in Karlsruhe. Bei Störungen blättern dort die Beschäftigten in dicken Leitz-Ordnern. Eine automatisierte Heilung durch computergesteuerte Prozesse gibt es nicht, obwohl wir uns nicht erst seit gestern im 21. Jahrhundert befinden.

Das S-Bahn-Chaos ist also keine Naturkatastrophe, sondern Kalkül! Chaos und Stillstand ist kalkuliertes Betriebsprogramm der Deutschen Bahn!

Zuständig für die S-Bahn ist das Regionalparlament, dem ich nun seit 5 Jahren angehöre und auch in der kommenden Amtszeit angehören werde. Es ist als Aufgabenträger politisch verantwortlich für den reibungslosen Betrieb und die Vertragsbeziehungen zur Deutschen Bahn. 2013 wurde der Betrieb mit dem neuen S-Bahn-Vertrag für weitere 15 Jahre – bis 2028 – an die DB Regio vergeben. Die Details dieses 700-seitigen S-Bahn-Vertrags sind indes geheime Verschlusssache.

Und die Bahn weigert sich, – trotz S-Bahn-Chaos und massivem Vertrauensverlust bei den abertausenden betroffenen VVS-Kunden — diesen Vertrag endlich offen zu legen!

Spätestens seit 2010, als die DB die S-Bahn-Rampe am HBF lahmlegte, strahlt Stuttgart 21 für die Öffentlichkeit negativ auf die S-Bahn aus. Und der hochgeheime S-Bahn-Vertrag bindet dem Regionalparlament die Hände. Er immunisiert die DB gegenüber Regressansprüchen durch schlechte Leistung. Die Region hat bewusst jede Möglichkeit aus der Hand gegeben, die DB durch Vertragsstrafen zu sanktionieren. Angesichts der chaotischen Störungsfälle beim S-Bahn-Betrieb ein unhaltbarer Zustand!

Mit Rücksicht auf „Betriebserschwernisse“ im Zuge des Baus von Stuttgart 21 wurde die jährliche „Höchststrafe“ für Verspätungen auf 62.500 Euro gedeckelt. Das ist ein Skandal! Dieses bescheidene Nasenwasser zahlt die DB aus der Portokasse!

Es gibt für die DB keinen finanziellen Anreiz einen stabilen Betrieb sicherzustellen. Da verwundert es nicht, dass die Pünktlichkeit der S-Bahn vier Jahre nach den chaotischen Zuständen an der S-Bahn-Rampe noch immer deutlich unter den Sollwerten liegt und täglich neue Störungsmeldungen den Zeitungen zu entnehmen sind.

Darüber hinaus fehlt es im neuen S-Bahn-Vertrag an Qualitätsstandards, z.B. zur Ausstattung von Bahnhöfen, der Fahrgastinformation oder beim Störungsmanagement. Und die Region verzichtet auf eine eigenständige Qualitätssicherung beim S-Bahn-Betrieb, überlässt also einseitig der Bahn die Kontrolle der Vertragsbestandteile. Das unterstreicht die Machtlosigkeit der politischen Entscheider! Die Region hat als Aufgabenträger auf Blindflug-Modus geschalten!

So jagt ein „S-Bahn-Gipfel“ im regionalen Verkehrsausschuss den nächsten, bei dem die Vertreter der DB mit treuherzigem Augenaufschlag „Besserung“ geloben, während die Regionalräte, die sich selbst mit dem schlechten Vertrag entmachtet haben, in langatmigen Predigten mahnende Worte zum besten geben.

In dieses Bild der Selbstentmachtung passt auch, dass Preiserhöhungen der DB Station und Service für die Nutzung der Schienen Eins zu Eins der Region in Rechnung gestellt werden, ohne dass die Region die Angemessenheit dieser Preissteigerungen prüfen darf. Die Bahn bedient sich also großzügig bei der Region.

Die große Mehrheit des Regionalparlaments hat diese Umstände längst geschluckt. Wir LINKEN waren in den letzten Jahren die einzige Kraft, die in aller Härte diese Missstände angeprangert haben! Alle anderen Fraktionen haben es sich längst auf dem Kuschelsofa der DB bequem gemacht.

Da verwundert es überhaupt nicht, dass quasi alle Initiativen zur Verbesserung der S-Bahn: z.B. die Beseitigung des skandalösen Umstands, dass bis heute nur 1/3 aller S-Bahnhaltepunkte den ohnehin ärmlichen Standards der Barrierefreiheit entsprechen, von übergroßen Mehrheiten abgelehnt wurden!

Und es verwundert auch nicht, dass die jahrelangen Beteuerungen, mit der Neubaustrecke wäre endlich die S-Bahn ins Filstal realisierbar, nun plötzlich wie eine Seifenblase geplatzt sind. Die Göppinger und Geislinger glotzen nun genauso in die Röhre wie die Oberschwaben weitere Jahrzehnte Fürbitten zur Elektrifizierung der Südbahn sprechen müssen.

Liebe Freundinnen und Freude,

leider kann ich euch nicht vermelden, dass es mit der S-Bahn besser wird. Die zehntausenden Pendler, die ihre Anschlüsse verpassen oder zu spät auf der Arbeit ankommen und deswegen Abmahnungen riskieren, sind weiterhin den Versprechungen der Bahn ausgeliefert und müssen sich mit deren Beruhigungsdrops begnügen, z.B. mit prekär beschäftigten Niedriglöhnern die an den Haltestellen Ein- und Aussteigevorgänge optimieren sollen.

Tendenziell wird es für die VVS-Kunden eher schlechter. Der neue „Meilenstein“, die Sperrung des S-Bahn-Abgangs am Hauptbahnhof, beschert den Umsteigern zwischen S-Bahn und dem Regional- und Fernverkehr seit dem 12. August deutliche Erschwernisse. Besonders für Menschen mit schwerem Gepäck, Kinderwagen oder Menschen mit Handicap ist dieser Missstand eine deutliche Zusatzbelastung.

Alle Umsteiger müssen längere Wege zurücklegen und sind mit drangvoller Enge konfrontiert. Das bedeutet Stress und längere Umsteigezeiten denn nur in der großen Schalterhalle sind Rolltreppen vorhanden. Sofern sie denn nicht, wie häufig, durch Störungen ausgefallen sind. Im Extremfall steigt die Umsteigezeit dadurch von 7 auf 13 Minuten, um die um 120 Meter verlegten Bahnsteige zu erreichen.

Liebe Freundinnen und Freunde,

bitte unterstützt und verbreitet unsere Forderung nach einer Nachverhandlung und Offenlegung des S-Bahn-Vertrags, damit die Region endlich mittels Vertragsstrafen die DB Regio zum Handeln verpflichten kann!

Und selbstverständlich gilt: Eine leistungsfähige und verlässliche S-Bahn, ein Ende des S-Bahn-Chaos, gibt es nur mit dem Ende von Stuttgart 21, deshalb – Oben bleiben!

Offizielle Pünktlichkeitswerte der DB Regio für Juli 2014

Mittlerweile hat auch die DB Regio ihre offiziellen monatlichen Pünktlichkeitswerte mit den Werten für Juli 2014 ergänzt.

Aus besagten Gründen liegen die Werte der DB und die unsrigen zwar etwas auseinander, tendenziell sind sie aber gleich.

Leider werden von der DB Regio die Statistiken der einzelnen Linien und eine Unterscheidung zwischen nur HVZ und dem ganzen Tag immer noch nicht veröffentlicht.

Im Juli 2014 haben sich die Werte für die 3-Minuten-Pünktlichkeit gegenüber dem Vormonat ganz minimal verbessert. Diese Tendenz hält jetzt schon seit April 2014 an. Trotz den verschiedenen vorgenommenen Verbesserungsmaßnahmen liegt die Pünktlichkeit im Juli 2014 trotzdem nur auf Vorjahresniveau und weiterhin deutlich unter dem Sollwert.

Werte der DB Regio für die 3-min-Pünktlichkeit

Werte der DB Regio für die 3-min-Pünktlichkeit

Die Werte für die 6-Minuten-Pünktlichkeit haben sich gegenüber dem Vormonat um fast einen Prozentpunkt verbessert und liegen im Juli 2014 knapp über dem Vorjahresniveau.

Werte der DB Regio für die 6-min-Pünktlichkeit

Werte der DB Regio für die 6-min-Pünktlichkeit

Wegen der Urlaubszeit ist zu erwarten, dass sich die Werte im August wie im Vorjahr verbessern.

Pünktlichkeitsstatistik Juli 2014

Unsere – aus dem Live-Fahrplan der DB Regio ermittelten – Pünktlichkeitswerte der Stuttgarter S-Bahn-Linien haben sich insgesamt betrachtet im Juli 2014 bei der 6-Minuten-Pünktlichkeit gegenüber dem Vormonat etwas verbessert und sind bei der 3-Minuten-Pünktlichkeit praktisch gleich geblieben.

Pünktlichkeit aller Linien im bisherigen Jahresverlauf 2014

Pünktlichkeit aller Linien im bisherigen Jahresverlauf 2014

Hier die Juli-Werte der einzelnen S-Bahnlinien im Balkendiagramm:

Pünktlichkeitswerte Juli 2014

Pünktlichkeitswerte Juli 2014

Die obigen Werte zusätzlich als Tabelle:

Linien 3-Minuten
(ganzer Tag)
6-Minuten
(ganzer Tag)
3-Minuten
(nur HVZ)
6-Minuten
(nur HVZ)
Gesamt 84,1 % 95,1 % 75,3 % 93,7 %
S1 79,9 % 95,1 % 70,2 % 92,0 %
S2 80,8 % 94,4 % 71,0 % 91,8 %
S3 83,0 % 95,9 % 70,2 % 93,1 %
S4 89,7 % 97,4 % 83,5 % 96,2 %
S5 84,9 % 97,3 % 77,5 % 95,8 %
S6 89,7 % 97,0 % 81,8 % 95,0 %
S60 88,8 % 96,7 % 82,9 % 95,1 %

HVZ = Hauptverkehrszeit (Mo.-Fr. 6:00-9:00 und 15:30-19:00, außer an Feiertagen)

Die leichte Verbesserung der 6-Minuten-Pünktlichkeit und die gleichbleibende 3-Minuten-Pünktlichkeit ist zwar erfreulich, darf jedoch nicht darüber wegtäuschen, dass insbesondere die für Anschlusserreichung wichtige 3-Minuten-Pünktlichkeit immer noch sehr deutlich unter dem Sollwert liegt. Allmählich muss man leider die Hoffnung aufgeben, dass hier eine wesentliche Verbesserung eintritt.

  • Die S1 hat sich gegenüber dem Vormonat erneut verbessert und hat jetzt in etwa das Niveau der S2 erreicht.
  • Die S2 ist weiter auf dem absteigenden Ast, eventuell wegen des teilweisen Einsatzes von Zügen der BR (Baureihe) 430 und konkurriert jetzt bereits mit der S1 um den Titel ‚Unpünktlichste Linie‘
  • Die S3 ist bei der 3-Minuten-Pünktlichkeit schlechter geworden
  • Bei der S4-S6 sind die Werte etwas besser geworden
  • Bei der S60 sind die Werte im Mittel praktisch unverändert geblieben

Dazu der bisherige Pünktlichkeitsverlauf 2014 aller Linien zusammen und der einzelnen S-Bahn-Linien: Alle | S1 | S2 | S3 | S4 | S5 | S6 | S60
Alle Verlaufsdiagramme auf einer Seite

Nachtrag zur Pünktlichkeitsstatistik Juni 2014

Inzwischen hat auch die DB Regio ihre offiziellen monatlichen Pünktlichkeitswerte für Juni 2014 veröffentlicht.

Pünktlichkeitsvergleich zwischen DB und S-Bahn-Chaos für 2014

Pünktlichkeitsvergleich zwischen DB und S-Bahn-Chaos für 2014

Aus besagten Gründen liegen die Werte der DB Regio und die unsrigen zwar etwas auseinander, bei beiden Kurven erkennt man aber, dass die Werte seit April 2014 fast gleich geblieben sind und nur im 0,5%-Bereich schwanken.

Anders als 2013 sind die Werte der DB-Regio im Juni 2014 gegenüber dem Vormonat etwa gleich geblieben, was aber keinesfalls einer Trendwende entspricht, da im Juni 2013 das bekannte Desaster mit den Schiebetritten der neuen S-Bahnen der Baureihe 430 auftrat.

Im Juni 2014 haben sich die Werte für die 3-Minuten-Pünktlichkeit gegenüber dem Vormonat ganz leicht verbessert,

3 Minuten-Pünktlichkeit der DB-Regio 2013-2014

3 Minuten-Pünktlichkeit der DB-Regio 2013-2014

dafür haben sich die Werte für die 6-Minuten-Pünktlichkeit leicht verschlechtert.

6 Minuten-Pünktlichkeit der DB-Regio 2013-2014

6 Minuten-Pünktlichkeit der DB-Regio 2013-2014