Fahrplanauskunft an den DB-Fahrkartenautomaten

Update:

Die DB hat das Problem gelöst. Nun werden wieder Echtzeitdaten an den Fahrkartenautomaten angezeigt. Ein Foto ist hier zu finden.

Das beschriebene Problem beim Fahrkartenkauf besteht also nicht mehr!

Fahrkartenautomaten der DB

Schon gewusst? Die roten DB-Fahrkartenautomaten können noch mehr als nur Tickets verkaufen. Mit der praktischen Funktion „Fahrplanauskunft“ kann man fast jede beliebige Verbindung im DB-Netz (und sogar „begrenzt“ darüber hinaus) in Echtzeit nachschauen. Neben aktuellen Informationen bekommt man dort auch fast immer den Grund für die eventuellen Verspätungen oder auch aktuelle Störungen auf der Fahrtstrecke auf einen Blick angezeigt und sieht die oftmals genaueren Verspätungsminuten als im DB-Navigator.

Die aktuelle Benutzeroberfläche der DB-Automaten. Links unten konnte man über den Button „Fahrplanauskunft“ Echtzeitdaten nachschauen

Zumindest konnte man Verbindungen nachschauen…

Denn seit einigen Wochen funktioniert gerade diese Funktion nicht mehr. Zwar kann man immer noch die Fahrplanauskunft nutzen, jedoch gibt es weder Echtzeitdaten noch Informationen zu Störungen.

Die Verbindungsauskunft nun ohne Echtzeitdaten. Diese erschienen jeweils in Rot oder Grün unter den Planfahrtszeiten

Wirklich schlimm, wenn auch ärgerlich, wäre das nicht, da es zur Fahrgastinformation zumindest theoretisch auch Anzeigen, Ansagen, Fahrplanaushänge und diverse ÖPNV-Apps gibt, wenn nicht auch die Ticket-Kauf-Funktion durch den Fehler eingeschränkt wäre. Denn bei dem Kauf eines Tickets zu einem Ziel außerhalb des jeweiligen Verkehrsverbundes fragt der Automat zur Preisberechnung nach der Fahrtroute und den verwendeten Produkten (ICE, IC/EC, Regionalverkehr). Aus einer Verbindungsliste muss man dann die für sich beste Verbindung heraussuchen und der Automat berechnet den korrekten Preis.

Auswahl der verschieden teuren Verbindungen während des Ticket-Kaufs

Aufgrund dessen, dass keine Echtzeitdaten mehr verfügbar sind, ist es nun möglich, ausgefallene oder stark verspätete Züge zu buchen, ohne es zu wissen und gegebenenfalls ein nicht nutzbares Ticket zu kaufen. Zwar ist die Zugbindung bei Fahrkarten der DB ab einer zu erwartenden Verspätung von 20 Minuten aufgehoben, jedoch dürfen keine höheren Produktklassen oder andere Fahrtrouten benutzt werden.

In einem konkreten Fall sollte ein Ticket von Stuttgart-Rohr nach Tübingen gekauft werden. Die beste und schnellste Verbindung wurde über Herrenberg angegeben und das Ticket mit dieser Fahrtroute daraufhin gekauft.
Im Wissen, dass aufgrund einer größeren Verspätung der S1 der Anschlusszug in Herrenberg wohl nicht warten würde, war das Benutzen einer Verbindung per Bus über Echterdingen naheliegend, doch im Bus (übrigens auch ein Fahrzeug eines DB-Unternehmens) musste dann natürlich nachgezahlt werden. Das ursprüngliche Ticket über Herrenberg ist auf der Fahrt über Echterdingen, die übrigens billiger und direkter ist, nicht gültig.
Das Ticket wurde vom Automaten verkauft, obwohl am Zeitpunkt des Verkaufes die Verspätung schon bekannt war, was leider aufgrund einer defekten Anzeige am Bahnsteig erst zu spät bemerkt wurde.

Solche Fälle dürfen einfach nicht vorkommen!

Wir verstehen nicht, warum seit einigen Wochen die überaus praktische Funktion der Echtzeitdaten bei DB-Fahrkartenautomaten nicht mehr verfügbar ist und fordern, den ursprünglichen Zustand wiederherzustellen, damit für den Fahrgast im Zweifelsfall keine unnötigen Mehrkosten entstehen!

3 Gedanken zu „Fahrplanauskunft an den DB-Fahrkartenautomaten

  1. Jochen Walz

    Da habt ihr ja ein schwarzes Loch im bwegt Tarif gefunden. Selbst auf bwegt.de ist es nicht möglich für diese Strecke ein Ticket zu lösen. Obwohl dort für verbundübergreifende Fahrten auf den bwegt Tarif verwiesen wird.

    Antworten
    1. Hosea Winter Beitragsautor

      Ja, es gibt leider einige schwarze Löcher im bwegt-Tarif, z.B. auf bei einer Fahrt nach Reutlingen. Im Bus ist es außerdem auch nicht möglich, ein Anschlussticket zu lösen. Man muss, wenn man ein VVS-Abo hat, also theoretisch bis Dettenhausen warten, um dann das teurere Naldo-Ticket nach Tübingen zu zahlen. Umgehen kann man das nur, indem man gleich in Leinfelden beziehungsweise Echterdingen ein Anschlussticket am DB-Automaten kauft. Auf bw-ticket.de werden alle Fahrtmöglichkeiten aufgezählt, doch keine ist die billigste über Dettenhausen.
      Kundenfreundlichkeit sieht anders aus!

      Antworten
      1. Earl Y. Bird

        Sogenannte bwWEITERFAHRT Tickets (EINFACH, sowie HIN+RÜCK), also Anschlusstickets zu Zielen außerhalb des VVS-Gebiets, kann man laut https://www.vvs.de/tickets/weitere-tickets-und-regelungen/anschlussticket an Fahrkartenautomaten und in Reisezentren kaufen. Es gibt aber zusätzlich noch die Möglichkeit diese Anschlusstickets online auf https://bw-ticket.de zu kaufen.

        Nach Eingabe von Start (Von) und Ziel (Nach), sowie einer optionalen Anpassung weiterer Daten wie z.B. des Datums der Fahrt, werden teils sehr günstige Anschlusstickets angeboten. Start ist übrigens der letzte Tarifpunkt im VVS-Gebiet, der noch vom eigenen VVS-Zeitticket abgedeckt ist. Der Onlinekauf erfordert eine einmalige Registrierung, bezahlen kann man z.B. per Bankeinzug. Die Tickets erhält man als PDF-Datei per E-Mail.

        Antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert