Es war einmal … eine pünktliche und verlässliche S-Bahn

Für manche leidgeplagten Bahnpendler mag es wie ein Märchen klingen, aber es gab mal eine Zeit, in der man sich auf die S-Bahn Stuttgart als pünktliches und zuverlässiges Verkehrsmittel verlassen konnte. Gut 20 Jahre lang nutzte ich die roten Züge der Stuttgarter S-Bahn, um ins Büro zu gelangen, bis Corona dies jäh beendete und ich regelmäßig vom Homeoffice aus zu arbeiten begann. Anfang nutzte ich die S-Bahn mit Begeisterung, später dann mehr und mehr nur noch aus Mangel an besseren Alternativen.

Wenn man sich die offiziellen Pünktlichkeitsdaten der S-Bahn Stuttgart der letzten 10 Jahre ansieht, fällt auf, dass die gesteckten Pünktlichkeitsziele niemals erreicht wurden. So schlecht wie aktuell war die Pünktlichkeit aber noch nie zuvor.

Entwicklung der Pünktlichkeit der S-Bahn Stuttgart 2013-2022

Entwicklung der Pünktlichkeit der S-Bahn Stuttgart 2013-2022

2013 war die Pünktlichkeit für damalige Verhältnisse bereits so schlecht, dass der 1. sogenannte S-Bahn-Gipfel einberufen wurde. Das S-Bahnchaos begann, als wegen des Baubeginns von Stuttgart 21 das Gleisvorfeld des Stuttgarter Hauptbahnhofs umgebaut wurde und dadurch das sogenannte Nachrücken, also das langsame Fahren auf Sicht ab der Einfahrt in den Stammstreckentunnel verboten wurde. Das Chaos verschlimmerte sich weiter, als die Züge der damals neuen Baureihe 430 mit ihren automatischen Schiebetritten in Betrieb gingen und diese neuen Schiebetritte im Realbetrieb kläglich versagten. Aus diesen Gründen wurde damals letztlich auch unser Internetportal gegründet. Die beim S-Bahn Gipfel beschlossenen und später umgesetzten Maßnahmen führten ab ca. Mitte 2015 zu einer deutlichen Verbesserung der Pünktlichkeit, die leider nur von kurzer Dauer war.

Bereits vor der Corona-Pandemie befand sich die Pünktlichkeit der S-Bahn Stuttgart auf dem absteigenden Ast. Mit dem Beginn der Corona-Pandemie Anfang 2020 hatte sie sich dann wegen des ausgedünnten Fahrplans, reduzierten Fahrgastzahlen und diversen, ausgefallenen Großveranstaltungen temporär massiv erholt. Seitdem aber die Pandemie als überwunden angesehen wird und praktisch sämtliche Beschränkungen aufgehoben wurden, befindet sich die Pünktlichkeit der S-Bahn Stuttgart nun praktisch im freien Fall.

Wir haben in der Vergangenheit schon mehrfach darauf hingewiesen und bemängelt, dass ausgefallene Züge in diese Pünktlichkeitsdaten leider nicht mit eingerechnet werden. Ein ausgefallener Zug verschlechtert diese Pünktlichkeitdaten nicht, obwohl ein ausgefallener Zug aus Sicht der betroffenen Fahrgäste maximal unpünktlich ist. Vielmehr entlastet jeder ausgefallene Zug das System und schafft z. B. Puffer, um andere Züge pünktlicher werden zu lassen. Umso schlimmer, dass trotz der derzeit vielen ausfallenden Züge die Pünktlichkeit derart miserabel ist.

Was sind die Gründe für diese schlechte Pünktlichkeit trotz S-Bahn-Gipfel und Wartungsfenster?

Ein Grund ist sicherlich die schrittweise Ausweitung des 15-Minuten-Takts in den letzten Jahren. Wie die folgende Grafik aus dem S-Bahn Stuttgart Magazin Winter 2019/2020 sehr anschaulich zeigt, begann diese massive Ausweitung im Jahr 2018 und wurde vor allem in den Jahren 2020 und 2021 mit großen Schritten weitergeführt.

Entwicklung des 15-Minuten-Takts bei der S-Bahn Stuttgart 2011-2021

Entwicklung des 15-Minuten-Takts bei der S-Bahn Stuttgart 2011-2021

Mittlerweile fahren die S-Bahnen – zumindest laut Fahrplan – von früh morgens bis abends durchgängig im 15-Minuten-Takt, ohne dass im Tagesverlauf Zeiten zur Verfügung stehen, um störungsbedingte Verspätungen ohne Komplett- oder Teilausfälle zu reduzieren. Aktuell wird der 15-Minuten-Takt auch auf den Samstag ausgeweitet, was die Pünktlichkeit sicher auch an diesem bislang relativ pünktlichen Tag verschlechtert und die Gesamtpünktlichkeit nach unten zieht.

Bitte verstehen Sie mich nicht falsch. Natürlich ist ein 15-Minuten-Takt eine feine Sache, wenn er gut funktioniert. Wenn aber tagsüber 5-15 % der S-Bahnen sporadisch ausfallen und der Rest stark verspätet ist, wenn also der schöne Fahrplan oft nur noch Makulatur ist und nicht mehr viel mit der Realität zu tun hat, dann läuft doch etwas gewaltig schief.

Die für 2025 geplante Einführung des Zugbeeinflussungssystems ETCS bei der S-Bahn Stuttgart könnte möglicherweise die Kapazität der Stammstrecke erhöhen und so wieder zu einer besseren Pünktlichkeit führen. Leider scheint man beim VRS, dem Aufgabenträger der S-Bahn Stuttgart, diese Chance nicht nutzen zu wollen. Stattdessen sollen sich dann pro Stunde noch mehr Züge durch den neuralgischen Stammstreckentunnel quetschen. Ob ein 10-Minuten-Takt perspektivisch eingeführt werden kann, ist Gegenstand einer Studie, die der Verkehrsausschuss des VRS im Mai 2022 bei der DB Netz AG in Auftrag gegeben hat.

13 Gedanken zu „Es war einmal … eine pünktliche und verlässliche S-Bahn

  1. P.Müller

    Die Unpünktlichkeit liegt unter anderem auch an den Lokführern. Ich beobachte das jeden Tag an der Endhaltestelle Bietigheim. Es ist völlig egal zu welcher Uhrzeit man von dort abfährt, die Herren und Damen Lokführer halten die Abfahrtszeiten nie ein. Zwei Minuten Verspätung bei der Abfahrt sind schon fast die Regel, und das summiert sich im Laufe der folgenden Haltestellen bis Zuffenhausen auf fast vier Minuten auf. Man darf seiner Anschlussbahn meistens hinterherschauen oder selbige kommt mit acht bis neun Minuten Verspätung aus Richtung Stuttgart nach Weil der Stadt. Ich persönlich muss von und zu meiner Arbeitsstelle jeden Tag viermal umsteigen. Die Tage, an denen ich pünktlich ins Büro komme oder zu Hause bin, kann ich im Kalender rot ankreuzen und das sind seit fast drei Jahren sehr wenige Kreuze. Im umgekehrten Fall wäre der Kalender knallrot.
    Die Technik scheint ebenso der letzte Schrott zu sein. Täglich höre und lese ich immer wieder von Signalstörungen, defekten Weichen, defekten S-Bahntüren, Stellwerksstörungen, die Liste lässt sich unendlich fortsetzen. Wir sind eine Hochtechnologie-Nation, aber was die Bahn betrifft, wohl eher fast auf dem Stand eines Dritte-Welt-Landes. Und das im 21. Jahrhundert. Statt eines völlig überzogenen Bahnhofneubaus wären die bisher dort zum Fenster rausgeworfenen 10 Milliarden Euro im Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs besser angelegt gewesen.
    Meine Empfehlung: schickt die Verantwortlichen dieses Chaosbetriebes zum Nachhilfeunterricht in die Schweiz oder Japan, damit die mal sehen, wie man es richtig macht, eine bessere Pflege und Wartung der Streckentechnik, die nicht gerade beim Ramschhändler um die Ecke eingekauft werden sollte und bringt den Lokführern das korrekte Lesen der Uhr bei.

    Antworten
    1. Klaus Wößner

      Lieber Herr Müller,
      die anscheinend sehr häufigen Abfahrtverspätungen der S5 in Bietigheim-Bissingen, auf die Sie hinweisen, sind sehr unangenehm, weil sie nicht nur Anschlüsse zerstören, sondern fast automatisch Verspätungen ins ganze S-Bahnnetz hineintragen können. Konnten sie bei Ihren Fahrten zufällig feststellen, ob der betreffende Zug trotz grünem Ausfahrsignal nicht abfuhr, oder ob er wegen eines Rotsignals am Abfahren gehindert wurde? Damit ließe sich zunächst wenigstens eingrenzen, ob die (Haupt-)Ursache bei Zug und Lokführer oder bei der Streckensignalisierung liegen könnte. In jedem Fall möchten wir Ihren Hinweis gerne zum Anlass nehmen, über unsere Verbindungen bei der DB zu diesem Problem nachzufragen.

      Antworten
  2. Kömpf

    Mir geht es als Pendler ähnlich. Unklar ist mir auch, warum bei Problemen auf der 4-spurigen Neckartaltrassse immer die S-Bahn das leidtragende Verkehrsmittel ist, das warten muss oder ausfällt.
    Fahrpläne sollen wieder in den Takt kommen, wenn an den Linienenden einfach 1 oder 2 Stationen früher gewendet wird. Das bedeutet auf der S1 mindestens 30 Minuten, falls Anschlüsse erreicht werden müssen, sehr oft 1 Stunde Verspätung.

    Antworten
    1. masterX244

      Das Problem mit den vorzeitigen Wenden ist dass dann die Endhalte gelackmeiert sind und dann wenns doof kommt kurzfristig mehrfach hintereinander „Dieser Zug entfällt“ kommt und man nicht wegkommt oder man nicht hinkommt. Die einzige wirksame Methode ist an den Enden Abstellgleise zu haben um den Zug einen Takt lang stehen lassen zu können was dann effektiv eine Knautschzone bildet da diese Wartezeit für den Bahnkunde nicht sichtbar ist.

      Antworten
      1. Gero T.

        Die Methode mit den Abstellgleisen am Ende nennt sich „überschlagene Wende“, womit ein (planmäßig) ankommender Zug erst die übernächste Gegenfahrt übernimmt. Punktuell ist das eine geeignete Maßnahme, jedoch bedeutet es pro Linienende 3 Triebwagen (Langzug) und einen Lokführer zusätzlich, was kostspielig ist. Eine andere Strategie wäre, auf der Strecke besetzte Dispozüge bereitzuhalten. Das skaliert etwas besser, weil sie idealerweise auf mehreren Linien einspringen könnten.
        Mehrere aufeinanderfolgende vorzeitige Wenden sollten (sofern nicht das Linienende abgeschnitten ist) vom Aufgabenträger her untersagt werden. Ein (1) Ausfall ist noch erträglich, zumal bei Verspätung ein Anschluss oft sowieso schon verloren ist. Bei mehrfachen dagegen werden Reisen völlig unkalkulierbar, oder es wäre klar ohne wenn und aber, dass Taxikosten erstattet werden.

        Gestern 19.1. gab es vorzeitige Wende extrem: Signalstörung in Böblingen, S1 Herrenberg endet um 17:46 Uhr in Cannstatt. Schon frustrierend und verwunderlich, weshalb man nicht wenigstens bis Vaihingen weiterfahren kann.

        Antworten
        1. Ricardo Miletti

          Im Grunde sind überschlagende Wenden ein wichtiger Baustein für einen verlässlichen Takt. Es kommt auf der Linie S3 häufiger vor, dass Züge vorzeitig in Winnenden wenden. Meist wendet dort aber nicht die verspätete S-Bahn. Diese fährt bis Backnang durch. Vielmehr wendet dort die nachfolgende S-Bahn und übernimmt dort als Abfahrtszeit in Richtung Stuttgart jene des verspäteten Zuges. Die verspätete S-Bahn, die Backnag erreicht, übernimmt dann als Abfahrtszeit jene der in Winnenden wendenden S-Bahn.
          Also tauschen die beiden S-Bahnen ihre Zeiten. Das ist eigentlich ein genialer Trick.
          Die Linie S2 wäre ohne überschlagende Wende vor allem in Schorndorf aufgrund des Mischverkehrs völlig aufgeschmissen. Ich kann mich noch gut an die „Grunbach-Wende“ erinnern. Heute gibt es dort wegen Verspätungen so gut wie keine vorzeitige Wenden mehr. Vielmehr ist das jetzt ein Bahnhof für außerplanmäßige Überholungen.
          Zur Frage, warum die S1 nicht bis Vaihingen fährt: Das liegt höchstwahrscheinlich an der begrenzten Kapazität auf den Abstellgleisen. Man könnte aber in Vaihingen auch auf Gleis 2 wenden, das wird aber nur in seltenen Fällen durchgeführt. Und bis zur Schwabstraße wollte man nicht, da hier die drei offiziell wendenden Linien nicht blockiert werden sollen.

          Antworten
  3. Klaudia

    Es ist einfach so: die S-Bahn ist überlastet, schon seit Jahren.
    Immer mehr Züge sollen auf einer immer gleich bleibenden Zahl von Gleisen fahren, das musste zwangsläufig irgendwann zum S-Bahn-Chaos führen.
    Die S-Bahn ist jetzt über 50 Jahre alt, in der Zeit hat sich viel geändert, aber die Zahl der Gleise ist immer noch genau dieselbe wie damals, nämlich nur zwei vom Hauptbahnhof bis zur Schwabstraße und diese Engstelle bremst letztlich alles aus.
    Wir bräuchten mindestens von der Station Hauptbahnhof bis Stadtmitte zwei zusätzliche Gleise für die S-Bahn, weil da der meiste Verkehr stattfindet. Und dazu dann noch irgendeine Art von Wendeanlage o.ä., wie heute bei der Schwabstraße für die Bahnen, die nicht weiter fahren. Stattdessen wird diese Engstelle jetzt auch noch bis zur neuen Station Mittnachstraße verlängert.
    Die S-Bahn hätte, wie auch die Stadtbahn schon lange ausgebaut werden müssen, wie in dem Blog hier thematisiert wird (falls den jemand noch nicht kennt):
    https://s21irrtum.blogspot.com/
    Stattdessen wurden 10+ Milliarden für Stuttgart 21 verbuddelt, was der S-Bahn genauso wenig nützt, wie dem Fern- und Regionalverkehr.
    In diesem Blog hier träumt man ja gerne von einem weitgehend autofreien Stuttgart:
    https://dasfahrradblog.blogspot.com/
    Da aber glaube ich so um die 80 % der Berufspendler mit dem Auto fahren und wohl nur so um die 16 % mit öffentlichen Verkehrsmitteln, ist die Vorstellung derzeit völlig abwegig.
    Dann müssten sich ja etwa sechsmal so viele Menschen in die öffentlichen quetschen, wenn die alle nicht mehr mit dem Auto fahren sollen… zu Fuß zur Arbeit gehen oder mit dem Rad dahin fahren wird leider auch in Zukunft für die Mehrheit keine Alternative sein…
    Wenn man die Stadt wirklich merklich vom Autoverkehr entlasten will, müsste man die Kapazitäten des öffentlichen Verkehrs mindestens verdoppeln und auch dann könnten nicht alle damit fahren.
    Selbst wenn die Politik das noch heute beschließen würde, die S- und Stadtbahn massiv auszubauen… in Deutschland dauert sowas Jahrzehnte, sprich das wird so schnell nichts mit der autofreien Stadt…

    Antworten
  4. Herr Ando

    Das große Problem ist die Infrastruktur, mit der die S-Bahn zurecht kommen muss.
    Es liegt auf der Hand: überwiegend veraltete Signaltechnik, die in ihren letzten Jahren auf Volllast arbeitet, obwohl sie das in diesem Ausmaß nie zu verrichten hatte, wird immer wieder Störungen hervorrufen.
    Des weiteren ist die S-Bahn auf Mischverkehrsstrecken das „schwächste Glied“, was sich in Form von Überholungen oder das Warten auf einen schnelleren Zug bemerkbar macht. Denn jede dieser Überholungen ist eine außerplanmäßige, jede Minute Standzeit wird 1:1 als Verspätung verbucht. Und über die Sinnhaftigkeit lässt sich durchaus streiten, vor allem, wenn es bis zum Endbahnhof der S-Bahn nur noch drei Stationen sind. Ich kann nur für die S2 sprechen. Ich weiß nicht, ob es diese, wie ich sie nenne, Überholproblematiken auch auf anderen Linien gibt. Überholungen in Waiblingen, Grunbach oder Endersbach sind auf der Tagesordnung. Und eine Überholung nimmt ca. 5-7 Minuten in Anspruch. Alleine dieser Vorgang reicht aus, dass eine pünktliche S-Bahn die 6-Min-Pünktlichkeit reißt. Bis vor wenigen Jahren wurde der schnellere Zug auf das Gegengleis geleitet, da die Kapazitäten zur Verfügung standen. Durch den dauerhaften 15-Min-Takt und die Erhöhung des MEX-Angebotes ist das vorbei. Ich hoffe, hier wird endlich eine dauerhafte Lösung gefunden, an die sich alle Fdl halten.
    Ich denke, ohne Überholungen wäre die S2 mit Abstand die pünktlichste der dreien Südlinien.

    Antworten
    1. Roman

      Die einzige Lösung der oben genannten Probleme auf der Remsbahn Waiblingen-Schorndorf ist der Bau eines 3. Gleises auf längeren Abschnitten.
      Ebenso auf der Murrbahn Waiblingen-Backnang und Gäubahn Rohr-Herrenberg.
      Beim letzteren gibt es zwischen Böblingen und Herrenberg wegen eines schnellen ICs nach Zürich alle 2 Stunden sogar eine Taktlücke für die Zwischenhalte.

      Antworten
  5. Wargentin

    Jeden Morgen liefert die S-Bahn Stuttgart einen lebendigen Beweis, warum die Verkehrswende nicht funktioniert. Die Begrüßung am Bahnsteig „… heute 5 Minuten später“ mag man noch mit Humor aufnehmen. „Warum nur heute“, fragt sich der Pendler, „die S-Bahn ist doch jeden Tag 5 Minuten zu spät.“ Problematisch wird es in der Rush hour, wenn Lang- gegen Vollzüge getauscht werden oder der Stammstreckentunnel immer öfters unbedient bleibt „… eine Durchsage Ihres Lokführers. Ich bekomme soeben die Order, dass wir bis Stuttgart Hauptbahnhof durchfahren. Universität, Schwabstraße, Feuersee und Stadtmitte bitte in Vaihingen aussteigen und den nachfolgenden Zug benutzen.“ Wenn nun per Lautsprecher kundgetan wird, dass sich ein S-Bahnzug wegen verzögertem Ein- und Ausstieg der Fahrgäste (!) verspäte, dann grenzt dies an Verhöhnung der Kundschaft. Könnte es evtl. Folge des Ausfalls des fahrplanmäßige Zugs sein, wenn sich Fahrgäste in eine überfüllte Bahn quetschen?
    Mit ihren eklatanten Qualitätsmängeln ist die S-Bahn Stuttgart ist seit langem ein Ärgernis. Wenn sie per Laufsprecherdurchsage ihre zahlende Kundschaft verhöhnt, dann ist jedoch das Maß des Erträglichen überschritten. Mit solchen Unternehmen kann keine Verkehrswende gelingen. Selbst wenn man sie mit Milliarden-Beträgen alimentiert.

    Antworten
    1. masterx244

      Oder die Ansage in ner S5 von Bietigheim nach Schwabstraße „Bitte beachten sie folgende Hirnrissige Informatuion von der Zugleitstelle: Dieser Zug endet in Stuttgart Feuerbach“.

      Antworten
  6. Peter Schwarz

    DB, dein bester Tag seit langem war der Montag, 27. März: Wegen Streik fuhr keine Bahn – endlich mal konnte man sich auf was verlassen. Und weil Züge, die ganz ausfallen, überhaupt nicht in die Verspätungsstatistik eingehen, darfst du, DB, stolz sagen: Am 27. März fuhr kein Zug unpünktlich. Ein historischer Tag! Politiker bezeichneten den Warnstreik als „unverhältnismäßig“. Hallo? Unverhältnismäßig war nicht dieser Tag. Unverhältnismäßig sind die 364 anderen. Vor dem Streikmontag hatte der VVS eine super Idee. Er empfahl Berufspendlern ein alternatives Verkehrsmittel: das Fahrrad. Warum sagt der VVS eigentlich nicht: Leute, ob ihr nun aufs Auto umsteigt oder mehr Inlandsflüge bucht – Hauptsache, ihr haltet euch von der Schiene fern. Verkehrswende rückwärts: Spitzenlösung. Donnerstag, 30. März, war wieder mal ein Chaostag. Der wievielte? Ich habe aufgehört zu zählen. Und bald wird alles noch schlimmer. Streckensperrung, Stuttgart 21: Weitere Debakel nahen. DB, wir müssen reden. Über deine Unfähigkeit. Deine Dreistigkeit. Deinen Planungspfusch. Deine Verwahrlosung. Darüber, woran das alles liegt und wer dafür die Verantwortung trägt – nein: die Schuld.

    Antworten

Schreibe einen Kommentar zu Gero T. Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert