Archiv der Kategorie: Störungen

Ein Aufzug macht Siesta (hitzefrei)

Der Aufzug zum Bahnsteig 2 in Stuttgart-Vaihingen ist ein echter Spanier. Immer wenn im Sommer die Sonne vom blauen Himmel knallt und sich die Sommerhitze der 30° C Schwelle nähert, nimmt sich der Aufzug hitzefrei und macht ein Nickerchen bis zu den kühleren Abendstunden, um danach seinen Dienst wieder aufzunehmen.

Dieses Verhalten fiel uns am Di. 23. August zum ersten Mal auf und es wiederholte sich an den Folgetagen bis einschließlich So. 28. August täglich. Am Sa. 27. August dauerte der Ausfall z.B. von ca. 14:30 bis 19:00 Uhr, also rund 4,5 Stunden. Das Verhalten ähnelt dem neuen Aufzug in Leonberg, über den auch schon die Stuttgarter Zeitung berichtet hatte. Dort ist die Ursache des Problems, dass der Schaltschrank des Aufzugs ungeschützt in der prallen Sonne steht und in Vaihingen ist das nicht anders.

Aufzug zum Bahnsteig 2 in Stuttgart-Vaihingen

Aufzug zum Bahnsteig 2 in Stuttgart-Vaihingen

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S-Bahnnetz Stuttgart im technischen Notstand?

Gewiss klingt diese Überschrift nach dramaturgischer Übertreibung. Doch angesichts der furchtbar vielen technischen Störungen werden viele S-Bahnreisende die aktuelle Lage genau so empfinden. Signalstörung, Stellwerksstörung, Weichenstörung, Signalstörung, Fahrbahnstörung, falscher Brandalarm, und so weiter, und so weiter. Wäre es womöglich besser, das Notfallkonzept in den werktäglichen Regelbetrieb zu übernehmen und den Normalbetrieb nur in der verkehrsarmen Zeit zu fahren? Man verzeihe diesen Sarkasmus, aber der jetzige Zustand ist anders kaum zu ertragen.
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Ein Oberleitungsschaden und das desaströse Informationsmanagement

Nicht einmal eine Woche nach den 4 Brandmelde-Fehlalarmen im S-Bahn-Tunnel und der damit verbundenen Sperrung der Stammstrecke hat am frühen Dienstagmorgen (23.08.2016) im Berufsverkehr eine altersschwache Oberleitung ihren Geist aufgegeben und hing herunter. Eine stadteinwärtsfahrende S3  Richtung Backnang kollidierte kurz vor der Einfahrt in die Station Schwabstraße mit ihr. Glücklicherweise hielten im Gegensatz zu einem ähnlichen Ereignis am Abend des 18.2.2015 zu diesem Zeitpunkt gerade alle anderen S-Bahnen auf der Stammstrecke und im Hasenbergtunnel in einem Haltepunkt, so dass bis auf die besagte S3 die Fahrgäste die Bahnen sofort verlassen konnten. Nachdem die Fahrdrahtspannung abgeschaltet, die herabhängende Oberleitung gesichert und der Fahrdraht geerdet war, konnte auch die S3 evakuiert und die mehreren hundert Fahrgäste zur Station Schwabstraße eskortiert werden.

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4 Brandmeldealarme im S-Bahn-Tunnel in einer Woche

Es fällt auf, dass in letzter Zeit im S-Bahn-Tunnel an den 5 Haltepunkten von Stuttgart-Hauptbahnhof (tief) und Stuttgart-Universität immer wieder Brandmeldealarme gemeldet wurden, die sich im Endeffekt als Fehlalarme herausstellten. Den Vogel abgeschossen hat die Woche 33/2016, in der an drei aufeinanderfolgenden Tagen insgesamt 4 solcher Alarme gemeldet wurden, Am Dienstag in Stuttgart-Hauptbahnhof (tief), am Mittwoch in Stuttgart-Universität und am Donnerstag gleich zweimal in Stuttgart-Schwabstraße. Die Stuttgarter Nachrichten haben noch vor dem 4. Alarm im Artikel  Schon wieder Bahnchaos wegen falschem Brandalarm darüber berichtet.

Ein solcher Alarm führt zwangsläufig zu einer Einstellung des S-Bahn-Verkehrs und der Evakuierung der betroffenen Haltestelle, einem Einsatz der Feuerwehr, bis der herbeizitierte Notfallmanager vor Ort geklärt hat, ob es sich um einen Fehlalarm handelt. Keine Frage, dass zur Sicherheit der Fahrgäste eine sofortige Evakuierung und Sperrung unumgänglich ist, wenn nicht sofort geklärt werden kann, dass es sich lediglich um einen Fehlalarm handelt. Was aber nicht sein darf, dass in diesen stark frequentierten Stationen außer Stuttgart Hauptbahnhof (tief) überhaupt kein Personal mehr vorhanden ist, das ggf. sofort entscheiden kann, ob der Alarm zu recht erfolgte und akuter Handlungsbedarf besteht. Die beiden Alarme in Stuttgart-Schwabstraße wurden übrigens durch Staubentwicklung bei Bauarbeiten hervorgerufen. Es darf schlichtweg nicht sein, dass die beauftragten Firmen nicht schon bei der Beauftragung auf entsprechende Risiken hingewiesen werden und ihre Arbeit nicht entsprechend vorsichtig ausführen. Bei den beiden anderen Fehlalarmen wurde noch kein Grund publiziert.

Nachtrag (02.09.2016):

wie wir aus einer gewöhnlich gut informierten Quelle erfuhren, wurde

  • der Brandmeldealarm im Hbt tief durch einen Mitarbeiter eines Shops ausgelöst, der beim Einräumen im Lager einen Brandmelder beschädigt hat.
  • der Brandmeldealarm in S-Universität durch eine Spinne ausgelöst, die das Netz über den Brandmelder gezogen hat, wodurch dieser ausgelöst hat.

Für die infrastrukturelle Ausrüstung und Betrieb der Stationen ist übrigens die DB Station&Service AG, eine Tochterfirma der DB Netze AG zuständig, die zwar für jeden Halt über das Jahr gerechnet jede Menge Stationsgebühren kassiert, es sich bei der Vielzahl der betroffenen Fahrgäste unserer Meinung nach aber zu einfach macht.

Nur 3 der insgesamt 4 Fehlalarme wurden über den VVS Benachrichtigungsservice per E-Mail gemeldet, beim Alarm am Mittwoch in Universität blieb der E-Mail Service stumm und nur über den @VVS Twitter-Account erfolgte eine Information. Wenn ich mich recht erinnere, gab es zu diesem Zeitpunkt keine sonstige Echtzeitinformation, d.h. die Kunden hatten Mühe sich selbst zu informieren.