Archiv der Kategorie: Verkehrsverbund Stgt (VVS)

Defekte Aufzüge sind ein Dauerärgernis

Technik kann immer mal kaputtgehen, selbstverständlich auch die Aufzüge und Rolltreppen. Wenn man darauf angewiesen ist, ist das natürlich immer ärgerlich und wenn dann auch noch die S-Bahn verspätet ist oder ausfällt, ist verständlicherweise bei den Betroffenen das Maß voll.

Aufzugschild

Warum es aber dann oft wochen-, ja sogar monatelang dauert, bis ein defekter Aufzug repariert wird, ist allerdings schwer zu verstehen. Wir wollen hier nicht von den Totalschäden reden, die es sicher auch gibt, aber relativ selten vorkommen, sondern z.B. von einer klemmenden Türe, einem defekten Sensor oder einer verschlissenen Umlenkrolle, bzw. einem Umlenkseil. Selbst im Falle von Vandalismus, bei dem z.B. die Türscheiben eingeschlagen werden, kann es schlichtweg nicht sein, dass der Austausch mehrere Wochen dauert, auch wenn das Türmaß individuell ist. Für die Aufzugsfirma ist so etwas das tägliche Brot.

Informationen über defekte Aufzüge und Rolltreppen im Bereich des VVS sind sowohl beim VVS als auch bei der SSB im Internet abrufbar. Derzeit sind auf beiden Portalen jedoch keine Rolltreppen-, sondern nur Aufzugsstörungen vermeldet. Wie aktuell diese Informationen jeweils sind, ist uns nicht bekannt, allerdings erscheint uns die Aufzugsinformation der SSB ehrlicher, weil bei identischer Störung das Datum des Störungsbeginns auf der SSB-Seite oft weiter in der Vergangenheit liegt, als bei der VVS-Seite. Auf der VVS-Seite wird bei einer Aktualisierung einer Störungsmeldung schon mal auch das Start-Datum der Störung „korrigiert“ und so dem unbedarften Leser der Eindruck vermittelt, es handele sich um eine neue Störung. Die Angaben auf der VVS-Seite werden von der DB Station & Service AG selbst eingetragen und gepflegt. Woher und auf welchem Weg die Informationen über die DB-Aufzüge an die SSB gelangen oder ob es hierfür einen festgelegten Prozess gibt, ist uns nicht bekannt.

Informationen zu Aufzugstörungen sind inkonsistent, widersprüchlich, mangelhaft

Wie unterschiedlich und teilweise widersprüchlich die auf den beiden Seiten veröffentlichten Aufzugstörungen sind, wollen wir im folgenden anhand einiger Beispiele aus den drei Wochen vom 20. Mai bis zum 10 Juni 2016 bzw. bis heute verdeutlichen:

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Aussagen des VVS zum Datenschutz bei der polygoCard

Wahrscheinlich losgetreten durch unsere Beiträge und dadurch ausgelöste Rückfragen einiger Leser, hat der VVS mittlerweile seine Informationsseite zur polygoCard überarbeitet. Die im folgenden Screenshot abgebildeten früheren Aussagen, dass keine Fahrten, Bewegungsprofile und personenbezogene Daten gespeichert werden, sind verschwunden.

PolygoCard Information beim VVS

PolygoCard Information beim VVS

Stattdessen wurde die Seite unter der Überschrift „Welche Daten sind auf der Karte gespeichert und wie werden diese geschützt?“ um detailliertere Informationen zu den auf den Karten gespeicherten Kundendaten, deren Schutz und den gespeicherten Transaktionen ergänzt.

Wer die aktuelle Version der polygoCard Seite des VVS selbst mit der früheren Version vergleichen möchte, findet die alte Version unter folgender Adresse im Internet-Archiv:
http://web.archive.org/web/20160428131657/http://www.vvs.de/polygocard/

Außerdem hat der VVS unsere im ersten polygoCard Beitrag gestellten Fragen nun in einer Stellungnahme (PDF) auf einen Antrag der Fraktion DIE LINKE (PDF) im Verkehrsausschuss des VRS beantwortet. Alle diese Informationen bestätigen weitgehend unsere Beobachtungen und sollen im folgenden genauer durchleuchtet werden.

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Stadtbahnnetz 2016 – Fährt die Stadtbahn ins Chaos?

Am Dienstag 17. Mai 2016 tritt ein neuer Fahrplan für die SSB-Linien in Kraft. Dieser neue Fahrplan betrifft primär die Stadtbahnen in Stuttgart, zieht aber auch Änderungen bei manchen Buslinien nach sich.

Der Grund für diesen neuen Fahrplan ist ein gravierender Umbau des Stuttgarter Stadtbahnnetzes, welcher allein durch das Bahnprojekt Stuttgart 21 erzwungen wird und keinesfalls wie von der SSB schönfärberisch offiziell behauptet wird:

«Immer wieder sorgen Arbeiten zur Instandhaltung der Gleise oder Erweiterung des Nahverkehrsangebots mit neuen Stadtbahnstrecken dafür, dass Busse oder Stadtbahnlinien umgeleitet, gekürzt oder unterbrochen werden müssen. Sicherlich ist der Neubau der Haltestelle Staatsgalerie in dem Zusammenhang eine Baumaßnahme, die hier herausragt.»

Um Platz für den neuen, unterirdischen Bahnhof und dessen ebenfalls unterirdischen Zulaufstrecken zu schaffen, muss nämlich die bisherige Stadtbahnhaltestelle Staatsgalerie höhergelegt und in Richtung Planetarium verlegt werden. Dies hat massive Auswirkungen auf die Innenstadtlinien U1, U2, U4, U9, U11 und U14, weil dadurch auch die Stadtbahnstrecken aus Richtung der Haltestellen Neckartor, Charlottenplatz und Hauptbahnhof neu gebaut werden müssen.

In einem 1. Bauabschnitt ab 17.5.2016 wird die Strecke zwischen Staatsgalerie und Charlottenplatz für voraussichtlich ca. 15 Monate in beiden Richtungen unterbrochen. Die Stadtbahnlinien U1, U2, U4 und U11 können dann nicht mehr wie bisher direkt zwischen den Haltestellen Staatsgalerie und Charlottenplatz verkehren. Manche Stadtbahnen werden nördlich über Hauptbahnhof und Berliner Platz umgeleitet, andere enden früher oder werden mit den neuen, temporär fahrenden Stadtbahnlinien U21 und U24 kombiniert bzw. verstärkt. Die Details der Änderungen bei der Stadtbahn entnehmen Sie bitte den offiziellen Informationen der SSB.

In einem 2. Bauabschnitt, der sich unmittelbar an den 1. Bauabschnitt anschließen soll, wird dann die Stadtbahnstrecke zwischen den Haltestellen Staatsgalerie und Hauptbahnhof unterbrochen. Die prognostizierte Dauer für den Bau dieses Abschnitt beträgt ca. 2 Jahre ab Herbst 2017, abhängig vom Baufortschritt bei S21. Auch dann wird die SSB laut eigenen Aussagen versuchen die Auswirkungen auf die Fahrgäste so gering wie möglich zu halten. Ob ihr das gelingen wird und ob die verbleibenden Auswirkungen in einem erträglichen Rahmen bleiben werden, muss die Zukunft zeigen. Aus heutiger Sicht sind davon die Stadtbahnlinien U9, U11 und U14 betroffen, die dann nicht mehr direkt zum Hauptbahnhof fahren können, sondern den Umweg über Charlottenplatz nehmen müssen.

Eine weitere Baustelle, die ebenfalls eine Folge des Projekts Stuttgart 21 ist, liegt im Bereich der Heilbronner Straße. Dort werden die Tunnelröhren der Stadtbahnlinien U5, U6, U7, U12 und der U15 unter die B27 verlegt. Für die Stadtbahnlinie U12 (derzeit zum Hallschlag, später nach Remseck) wird außerdem derzeit zusätzlich in einem Bogen ein neuer Tunnel unter dem Kriegsberg gebaut um die zukünftige Stadtbahnhaltestelle ‚Budapester Platz‘ neben dem Milaneo erreichen zu können. Das hat zwar nicht direkt etwas mit Stuttgart 21 zu tun, ist aber zusammen mit der neuen Stadtbahnbrücke über die Wolframstraße wegen des mehr als fragwürdigen Nutzens eine absolute Geldverschwendung und eine weitere Subventionierung von Stuttgart 21 durch die Stadt Stuttgart, weil diese Maßnahme nicht durch das Eisenbahnkreuzungsgesetz abgedeckt ist und so nicht ausschließlich von der DB als Verursacher der Baumaßnahme getragen werden muss.

Bei diesen großen Veränderungen bei der Stadtbahn bleibt es natürlich nicht aus, dass diese auch Auswirkungen auf die Busse haben. Bei einem Dutzend Buslinien kommt es zu Änderungen, die auf dieser Seite im Detail erklärt werden.

Wer nun meint, dieser neue Fahrplan und die Einschränkungen würden maximal bis Ende 2016 dauern, den muss ich leider enttäuschen. Noch 2005 sahen die Pläne der Bahn eine nur zweiwöchige Sperrung der Stadtbahnstrecke zwischen Staatsgalerie und Charlottenplatz vor. Inzwischen ist klar: Aus zwei Wochen werden mindestens zwei Jahre, genaue Angaben will die SSB nicht machen. Dies wiegt schwer, weil rund 10 % der Fahrgäste durch diese Einschränkungen künftig länger unterwegs sein werden. Da ist es nur ein schwacher Trost, dass die VVS-Tariferhöhung im Jahr 2017 mit 1,9 % etwas niedriger ausfallen wird als in den Jahren davor.

Weitere kritische Informationen, die bei der SSB und dem Bahnprojekt Stuttgart-Ulm (aka Stuttgart 21) nicht an die große Glocke gehängt werden, finden Sie bei der Initiative „Für unsere Stadtbahn“.

Wer speichert was auf der PolygoCard?

In unserem 1. Beitrag über die polygoCard haben wir beschrieben, welche Daten wir auf den uns zur Verfügung stehenden polygoCards gefunden haben und wie einfach diese auszulesen sind.

polygoCard (Name/Bild ausgegraut)

polygoCard (Name/Bild ausgegraut)

Wir haben aufgezeigt, dass diese aufgezeichneten Daten im Widerspruch zu den Aussagen des VVS stehen und haben Fragen gestellt, die aus unserer Sicht vom VVS beantwortet werden sollten. Dieser Beitrag soll unsere bisherigen Erkenntnisse zusammenfassen.

Die polygoCard wird derzeit in zwei Fällen gelesen und kann bei diesen Lesevorgängen prinzipiell auch beschrieben werden:

  1. Beim Einstieg in einen Bus vorne beim Busfahrer
  2. Bei der Fahrkartenkontrolle durch einen Kontrolleur

Beim Einstieg in einen Bus vorne beim Busfahrer

Seit dem 27. Februar 2011 gilt auf allen Buslinien im gesamten VVS-Gebiet die klare Regel: Vorne einsteigen, hinten aussteigen. Die Tickets werden beim Einsteigen vom Busfahrer kontrolliert. Hierbei muss man hierbei entweder einen gültigen Fahrschein vorweisen oder einen kaufen. Inhaber einer polygoCard sollen diese nicht vorzeigen, sondern an das hierfür vorgesehene Kontrollgerät halten.

Innerhalb des VVS fahren Busse diverser Busunternehmen. Einen guten Überblick gibt die Liste der VVS Verkehrsunternehmen. Neben vielen kleinere Busunternehmen dominieren die DB Bahn Regiobus Stuttgart (RBS), sowie die Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB). Aufgrund dieser Vielfalt ist auch davon auszugehen, dass es zwischen den einzelnen Busunternehmen Unterschiede bei der Hardware, Software und Konfiguration der Kontrollgeräte gibt:

  • Laut unseren Beobachtungen und den erhaltenen Rückmeldungen wird in RBS Bussen bei den Einstiegskontrollen zumindest teilweise auf die polygoCards geschrieben, ohne dass wegen der Zeitkarten hierfür beim VVS eine Notwendigkeit gäbe. Der VVS ist sich dessen wohl bewusst und möchte aus diesem Grund das Schreiben auf die polygoCards deaktiviert lassen.
    Der Grund für das Schreiben von Fahrtransaktionen dürfte sein, dass die RBS-Busse auch in den Verkehrsverbünden „KreisVerkehr Schwäbisch Hall“ und HNV verkehren. Dort kommt die KOLIBRICARD zum Einsatz, die mittels CICO funktioniert. Die Check-Ins und Check-Outs werden dort für Abrechnungszwecke benötigt, zentral gespeichert und zu Kontrollzwecken auch auf die Karten geschrieben. Mit der mytraQ App können Kunden dann selbst Ihre Fahrten auslesen und kontrollieren (siehe Seite 6 links im PDF des HNV). Aber auch dort gilt: Jeder der eine solche Karte in die Finger bekommt kann sie auch auslesen.
    Da die Karten nur maximal 10 Transaktionen, also 5 Fahrten speichern können, hat die Speicherung auf der Karte wahrscheinlich primär den Zweck, dass ein Kontrolleur im Bus auch offline überprüfen kann, ob ein Fahrgast beim Einstieg in den Bus ordnungsgemäß einen Check-In durchgeführt hat und somit im Besitz eines Fahrscheins ist.
  • Die SSB bestreitet jemals auf die polygoCards geschrieben zu haben. Das deckt sich bislang mit unseren Beobachtungen und einer Aussage des VVS.
  • In Bussen der Omnibus-Verkehr Ruoff GmbH (OVR) wurde zumindest bis Januar 2016 auf Karte geschrieben, seither nach unseren Erkenntnissen nicht mehr.
  • Schreibzugriffe konnten wir bei der „Omnibus Dannenmann Linien- und Reiseverkehr GmbH“ zumindest aktuell nicht feststellen.

Bei der Fahrkartenkontrolle durch einen Kontrolleur

Bislang ist uns kein Fall bekannt, bei dem bei einer Fahrkartenkontrolle durch einen Kontrolleur etwas auf die polygoCard geschrieben wurde. Eine Notwendigkeit für eine solche Schreiboperation gäbe es auch nicht. Es fällt allerdings auf, dass die eingesetzten Kontrollgeräte zuweilen nicht funktionieren oder zu lange zum Erreichen der Betriebsbereitschaft benötigen, falls das Gerät zuerst hochgefahren werden muss.

Fazit und Aufruf

So unterschiedlich wie in manch anderen Verkehrsverbünden scheint die Situation beim VVS nicht zu sein. Wenn der VVS die Schreibzugriffe beim RBS deaktivieren lässt, sollte die Problematik entschäft sein. Hierzu fehlt aber bislang eine offizielle Aussage des VVS.

Ungelöst ist bisher, wie die bereits auf die polygoCard geschriebenen Daten gelöscht werden können. Andere Verkehrsverbünde bieten hierfür einen Service an. Der VVS schweigt offiziell zur gesamten Problematik, Transparenz sieht anders aus.

Wie Sie diesem Beitrag entnehmen konnten, fehlen uns noch Erfahrungen bzw. Rückmeldungen bezüglich diverser Busunternehmen. Falls Sie auf Ihrer polygoCard Transaktionen entdecken, die entweder im Widerspruch zu den gemachten Aussagen stehen oder diese ergänzen, bitte wir Sie um Rückmeldung per Kommentarfunktion in diesem Blog oder per Twitter an @earlybird445.

Bericht/Kommentar zur VRS-Verkehrsausschuss-Sitzung am 27.4.2016

Entgegen der Ankündigung war die gegenüber dem eigentlichen Hauptthema vorgezogene Besprechung zum Bundesverkehrswegeplan (BVWP) doch öffentlich, wodurch wir Gelegenheit hatten, einem Teil der Besprechung beizuwohnen.

BVWP

Der VRS moniert zu Recht, dass die Region Stuttgart mit ihrer Einwohnerzahl und Wirtschaftsleistung (25% bzw. 28% bezogen auf ganz Baden-Württemberg) im BVWP benachteiligt wird: die für die Region vorgesehenen Mittel belaufen sich nur auf 13 – 16% . Die Verteilung der Mittel zu 50% auf Straßenprojekte und nur zu 41% auf Schienenprojekte wären eigentlich auch deutlich zu kritisieren. Das tut der VRS allerdings nicht, sondern schaut weiterhin vorrangig auf die Straßen.

Straßenprojekte im BVWP

Mit Blick auf die Feinstaubbelastung in Stuttgart will die Region die Filderauffahrt zur Entlastung von B14/B27 durch die Stadt und den Nord-Ost-Ring zur Entlastung von B27/B10/B14 in den vordringlichen Bedarf aufnehmen lassen. Diese Projekte, die auf Grund des großen Widerstands der Anliegergemeinden schon totgeglaubt waren, erscheinen genau aus diesem Grund auch in Zukunft nicht durchsetzbar. Dazu soll die B10 von Geislingen bis fast nach Pforzheim ausgebaut werden, um die A8 zu entlasten. Es bleibt allerdings ungeklärt, wie man mit dem Nadelöhr der B10/B27 in Feuerbach zurecht kommen will. Der im Bau befindliche Rosensteintunnel wird hier überhaupt nicht helfen.

Schienenprojekte im BVWP

Die Ausbauten der Gäubahn zwischen Rohr und Herrenberg sowie der Remsbahn zwischen Waiblingen und Schorndorf jeweils mit einem durchgängigen dritten Gleis sind nicht im BVWP enthalten, weil der Bund den Nahverkehr als Auslöser dieser Maßnahme sieht und sich somit nicht zuständig fühlt. Diese überaus einseitige Betrachtung von sogenannten Mischverkehrsstrecken kritisiert der Verband zu Recht und will die Aufnahme dieser Projekte in den BVWP verlangen.

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Vorschau auf die Verkehrsausschuss-Sitzung des VRS am 27.04.2016

Am Mittwoch 27.4.2016, voraussichtlich ab 15:30 findet im Sitzungssaal des Verband Region Stuttgart (VRS), Kronenstraße 25 (5. OG) eine öffentliche Sitzung des Verkehrsausschuss statt, in der es im wesentlichen um die VVS-Tarife geht. Ab 14:00 bis ca. 14:45 ist eine Nicht-Öffentliche Sitzung zum Thema Bundesverkehrswegeplan, daher kann sich der Beginn etwas verschieben.

in der Online-Ausgabe der Stuttgarter Zeitung erschien heute ein Vorbericht: Nahverkehr in Stuttgart: VVS soll neue Tarifstruktur testen

Die Sitzungsunterlagen – 37 an der Zahl – kann man von der Portalseite des VRS herunterladen.

Tagesordnung

1. Tarif- und Einnahmeentwicklung im VVS (Vorlage Nr. 120/2016)

Im Zusammenhang mit der Diskussion um die Zoneneinteilung sollten deshalb auch die Möglichkeiten einer streckenabhängigen Tarifierung diskutiert werden. Diese Möglichkeit der Tarifierung würde es langfristig ermöglichen, auf die Tarifzoneneinteilung ganz zu verzichten.

Dabei kommt es ganz entscheidend darauf an, was dann eine Fahrt von außerhalb der Zonen 10 und 20  nach Stuttgart kostet. Heute kostet ein Einzelfahrschein z.B. von Backnang nach Stuttgart Hbf 6,30€, d.h. hin- und zurück 12,60 € (das sind immerhin DM 25!). Kein Wunder, dass viele das Auto nehmen, überhaupt wenn die Straßen entsprechend ausgebaut sind bzw. werden.

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Die VVS polygoCard speichert Bewegungsprofile

Haben Sie auch schon die lang angekündigte polygoCard erhalten? Der VVS ersetzt ja gerade schrittweise den alten Verbundpass mit diesem neuen eTicket. Falls Sie die polygoCard Informationsseite beim VVS aufmerksam gelesen haben, ist Ihnen vielleicht der folgende, beruhigende Abschnitt in Erinnerung geblieben:

polygoCard Information beim VVS

polygoCard Information beim VVS

Ich bekomme meine PolygoCard zwar erst im Herbst, bin beim Lesen des Artikels „Big Brother Awards – Mit dem gläsernen Ticket auf Datenfang“ in der Online-Ausgabe der Stuttgarter Zeitung aber trotzdem hellhörig geworden. Eine schnelle Recherche bestätigte meine Vermutung, dass auch die polygoCard des VVS nach den bundesweit einheitlichen Standards der VDV-Kernapplikation arbeitet und über eine Logbuch für die Speicherung von Transaktionen verfügt. Weitere Recherchen lieferten wertvolle Informationen vom IT-News Portal golem.de und vom Berliner Fahrgastverband IGEB. Mit Hilfe dieser Informationen und der tatkräftigen Unterstützung der s-bahn-chaos.de Community, die zum Teil schon die polygoCard besitzt, haben wir sehr schnell herausgefunden, dass die zuvor zitierten Aussagen auf der polygoCard-Seite des VVS so nicht stimmen und auch diese Karte einen Big Brother Award verdient hätte.

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Bericht vom 4. S-Bahn-Gipfel am 13.4.2016

Am 13.4.2016 fand im Sitzungssaal des Verbands Region Stuttgart in der Kronenstraße im Rahmen einer Verkehrsausschuss-Sitzung der mittlerweile bereits vierte S-Bahn-Gipfel statt. Die DB Regio, DB Netz, DB Station&Service und der VVS berichteten über den Stand der Umsetzung der beschlossenen Maßnahmen zur Verbesserung der Pünktlichkeit und der Fahrgastinformation.

Die gezeigte Präsentation kann bei Interesse von ↓ HIER heruntergeladen werden. Die Presse informierte ebenfalls ausführlich. Die Berichte in StZ und StN sind nach dem Zusammenschluss der beiden Redaktionen praktisch identisch, daher hier stellvertretend nur die Beiträge der StZ:

Die Pünktlichkeit hat sich im Jahr 2015 zwar gegenüber 2014 nicht unwesentlich verbessert, aber nach dem Tiefstand 2014 wäre eine weitere Verschlechterung ein Offenbarungseid gewesen. Insofern ist es verfrüht, bereits jetzt von einer Trendwende zu sprechen, so wie es die DB und das Direktorium des VRS getan hat. Sowohl die Presse als auch die Regionalräte haben praktisch unisono ein solches Resumée abgelehnt. Auch aus unserer Sicht ist es erst mal nur ein Hoffnungsschimmer auf eine hoffentlich nachhaltige und für die Kunden spürbare Verbesserung der Lage in der Zukunft.

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Vorschau auf den S-Bahn-Gipfel am 13.4.2016

Am Mittwoch 13.4.2016 findet um 15:30 im Sitzungssaal des Verband Region Stuttgart (VRS) in der Kronenstraße eine öffentliche Sitzung des VRS-Verkehrsausschusses statt. Dieser trägt dieses Mal wieder den Beinamen S-Bahn-Gipfel, weil er im wesentlichen S-Bahn-Themen behandelt. Die Sitzungsunterlagen stehen auf der Webseite des VRS zum Download bereit.

Unter anderem sind folgende Tagesordungspunkte vorgesehen:

  1. Qualitätsbericht S-Bahn und Abrechnung des Verkehrsvertrags
  2. Bericht von DB-Regio, DB Netz, DB Station&Service und VVS zur Verbesserung der S-Bahn-Qualität und der Fahrgastinformation

Bericht für 2015 zur Betriebsleistung mit gewährten Ausgleichszahlungen und Beurteilung der Qualität gemäß Verkehrsvertrag:

  • Betriebsleistung: 10,4 Mio. Fahrplankilometer
  • Ausgleichsleistung: 79,1 Mio. Euro

Bonus-Malus-Regelung

Im Verkehrsvertrag ist zwischen Region und der DB Regio AG eine Bonus-Malus-Regelung im Zusammenhang mit den Qualitätsmessungen vereinbart. Für das Jahr 2015 hat die DB Regio AG daraus eine Zahlung in Höhe von 230.716 € (in 2014 222.168 € ) an die Region zu leisten.

Hinweis:
Bemerkenswert ist, dass die aus der Bonus-Malus-Regelung resultierenden Zahlungen während der Bauzeit von Stuttgart 21 grundsätzlich auf die vor Baubeginn erreichten Qualitätswerte festgelegt sind und nicht unmittelbar mit den Ergebnissen der aktuellen Pünktlichkeit korrelieren.

Zusammenfassung der Zahlungen von DB Regio an die Region

Gemäß Sitzungsvorlage beläuft sich die Pönalezahlung für das Jahr 2015 von DB Regio an die Region auf insgesamt 2.445.264 Euro, davon

  • Bonus-Malus-Regelung 230.716 €
  • Zugausfälle 2.214.548 €

Pünktlichkeit 2014/2015 gemäß Sitzungsvorlage

Zielwert 2014 2015
Pünktlichkeit (Gesamt-VZ*)
< 3 Min. verspätet 94,5 % 85,8 % 88,5 %
< 6 Min. verspätet 98,0 % 95,6 % 96,7 %
Pünktlichkeit (HVZ**)
< 3 Min. verspätet 91,5 % 75,2 % 80,8 %
< 6 Min. verspätet 98,0 % 92,8 % 94,7 %
Sauberkeit 92,0 % 94,9 % 95,6 %

* Gesamt-Verkehrszeit, ** Hauptverkehrszeit

Bewertung durch die Fahrgäste (Schulnotensystem) gemäß Sitzungsvorlage

Zielwert 2014 2015
Pünktlichkeit 2,5 3,2 3,2
Sicherheit 2,5 2,0 1,9
Information
…im Regelfall 2,5 2,6 2,6
… bei Verspätungen 2,5 3,1 3,1
Sauberkeit 2,5 2,5 2,4

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VVS Benachrichtungsservice: quo vadis?

In letzter Zeit ist uns aufgefallen, dass die Störungsmeldungen des VVS hinsichtlich der S-Bahn Stuttgart trotz vieler störungsbedingter Ausfälle und Verspätungen sehr rar geworden sind. Außerdem lässt häufig auch die Qualität der Meldungen zu wünschen übrig.

VVS-Störungsmeldungen werden über folgende Informationskanäle verbreitet:

Es ist uns bekannt, dass der VVS den Verkehrsunternehmen lediglich eine Schnittstelle zu seinem Benachrichtigungsservice bereitstellt. Die S-Bahn Stuttgart betreffende Störungen und geplanten Fahrplanänderungen werden z.B. von der DB Regio ins VVS-System eingegeben. Die DB Regio entscheidet somit selbst, was gemeldet wird und was nicht. Letzteres macht auch durchaus Sinn, wenn es sich um kleinere Störungen handelt, die schnell beseitigt werden können.

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