Archiv für den Monat: September 2022

Fahrgastinformation DB vs. VVS

Nicht nur die Mitglieder im Verkehrsausschuss des VRS, sondern auch die Fahrgäste sind sich einig: Fahrgastinformation, insbesondere im Störungsfall, ist das A und O für eine funktionierende S-Bahn. Obwohl in der Vergangenheit Bemühungen erkennbar waren und auch Fortschritte erzielt wurden, ist die Fahrgastinformation im Internet, am Bahnsteig (visuell und per Durchsagen) und in den Zügen insbesondere bei den derzeit gehäuften Störungen im Bahnverkehr leider bei Weitem noch nicht zufriedenstellend.

Insbesondere die großen Abweichungen und in der Fahrplanauskunft zwischen der VVS-App und der DB-Navigator-App bzw. dem jeweiligen Webangebot sind sehr ärgerlich und auf Dauer untragbar.

Uns erreichte dazu ein Anschreiben eines genervten Fahrgastes, der uns sinngemäß hierzu folgendes schrieb.

Die Fahrplanauskunft des VVS hinkt immer wieder gegenüber derjenigen der DB hinterher. Da würde mich mal interessieren, ob man das verbessern könnte.

Konkret: Die S3 fuhr ja wegen Personalproblemen im Stellwerk Waiblingen die ganze letzte Woche nur im Halbstundentakt. Gestern Abend wollte ich dann nachschauen, wie es heute ist. VVS: 15-Minuten-Takt, DB: 30-Min.-Takt. Da war mir schon klar, dass die DB recht hat. Und so ist es nun auch laut heutiger VVS-Auskunft. Aber warum kann das nicht schneller eingepflegt werden?

Da wir selbst auch an einer Aktualisierung unseres derzeitigen Wissensstandes interessiert sind, haben wir den VVS angeschrieben und bekamen die folgende ausführliche Antwort zur Datenlage im VVS- Auskunftssystem.

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Der S-Bahn Fahrplan nach Eröffnung von S21

Am Mittwoch, 21.09., findet eine Sitzung des Verkehrsausschusses der Region Stuttgart statt. Dort soll u.a. der Fahrplan vorgestellt werden, der bei der S-Bahn Stuttgart nach der ersten Inbetriebnahmestufe von Stuttgart 21, also nach derzeitiger Planung ab Dezember 2025, gelten soll. Nun könnte man denken, S21 würde die S-Bahn sowieso nur am Rande tangieren und alles würde beim alten bleiben. Von wegen: obwohl sich grundlegend tatsächlich wenig ändert, wird es deutliche Nachteile für die S-Bahn geben, die wir hier vorstellen möchten.

Doch warum braucht es überhaupt Änderungen im Netz? Aufgrund des neuen Haltes an der Mittnachtstraße brauchen alle Linien (außer die S62) in beide Richtungen zwei Minuten mehr Fahrzeit, die aufgrund von Trassenkonflikten mit dem Regional-/Fernverkehr nicht immer an den Außenästen angehängt werden kann.

S1: Herrenberg – Kirchheim (Teck)
Zwischen Herrenberg und Stuttgart bleiben die bisherigen Fahrzeiten erhalten. Auch der zweistündliche Trassenkonflikt mit dem IC zwischen Böblingen und Herrenberg, der seit dem letzten Fahrplanwechsel am 12.09. durch das Auslassen einiger Zwischenhalte der betroffenen S1-Züge entschärft wird, besteht weiterhin, auch wenn die Züge zukünftig in Vaihingen, Stuttgart-Nord oder Böblingen enden sollen. Zwischen Bad Cannstatt und Kirchheim/Teck verschieben sich die Fahrzeiten um zwei Minuten nach hinten (⇒ Kirchheim) bzw. vorne (⇒ Herrenberg). Dadurch verkürzt sich die Umsteigezeit zur Teckbahn um 2 und die Wendezeit in Kirchheim um 4 Minuten. Die Zwischentaktzüge sollen während der Zeit des 15-Minuten-Taktes dann neu bis Wendlingen verlängert werden, wodurch Wernau und Wendlingen einen Viertelstundentakt erhalten werden. Zu einem späteren Zeitpunkt sollen jene Züge dann bis Nürtingen verlängert werden.

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Erneutes S-Bahn-Chaos – und was man daraus lernen könnte

Hbf(oben) 02.08.2022

Am 2.8. ist die Welt noch in Ordnung: S1 fährt noch vom Hbf oben nach Herrenberg

Unseren vorigen Beitrag hatten wir mit „S-Bahn-Chaos – Renaissance“ überschrieben, nachdem auch in diesen Sommerferien das S-Bahn-Ersatzkonzept zur Abfederung der baubedingten Sperrung der Stammstrecke schon nach kurzer Zeit durch erneute Probleme mit bzw. auf der Panoramastrecke über den Haufen geworfen wurde.

Am letzten Tag der Gültigkeit meines 9-Euro-Tickets fuhr ich öffentlich von Vaihingen zum Stuttgarter Flughafen. Nein, nicht wie bisher immer mit der S-Bahn, sondern mit der Stadtbahn U3 bis Möhringen und dann erstmalig mit der U6 ganz durch bis Flughafen/Messe Endstation. Es ist gut gelaufen. Die U6 war trotz vieler Reisender mit reichlich großem Gepäck durch ihre Länge als 80-Meter-Zug auf diesem Streckenabschnitt keineswegs überfüllt und bot ausreichend Sitzplatz.

Zur Rückfahrt zog es mich guter alter Gewohnheit gemäß in die S-Bahn, die mich nur bis Vaihingen bringen konnte, was mir ja klar war. Bei den ersten Schritten im Flughafenterminal zur S-Bahn nahm ich mir dann aber vor, mich gedanklich in einen Reisenden zu versetzen, der vor zwei oder drei Wochen von hier seine Urlaubsreise mit dem Flugzeug angetreten hatte und soeben zurück gekommen war.

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