Archiv der Kategorie: Technik

Neue Fahrgastinformation Stuttgart Hbf (tief)

Kürzlich wurden hinter den Scheiben der Fahrgastinformation in der S-Bahn Station Stuttgart Hbf (tief) zwei Bildschirme aufgestellt, auf denen die aktuelle Web-Bahnhofstafel der Station zu sehen ist (ein Klick auf das Bild öffnet diese und zeigt die aktuellen Live-Daten an):

Abfahrtstafel Stuttgart Hbf (tief)

Abfahrtstafel Stuttgart Hbf (tief)

Dieser Testbetrieb soll vermutlich die Mitarbeiter der Fahrgastinformation entlasten und Hilfesuchenden ohne Smartphone eine schnellere und bessere Informationsquelle bieten.

Wir begrüßen diese zusätzliche Fahrgastinformation und haben noch folgende Verbesserungsvorschläge (ein Klick auf den Vorschlag öffnet ihn mit aktuellen Live-Daten):

Falls Sie sich für zuhause oder in der Firma einen ähnlichen Abfahrtsmonitor bauen wollen, finden Sie hier unter der Überschrift Bahnhofstafel die notwendigen Informationen für die möglichen Anpassungen an Ihre Bedürfnisse. Man kann damit z.B. einem alten Android-Tablet, dessen Akku wegen Defekt schon entfernt wurde, ein 2. Leben einhauchen:

Abfahrtsmonitor auf altem Android-Tablet

Abfahrtsmonitor auf altem Android-Tablet

Viel Erfolg beim Ausprobieren und Basteln!

Internet per WLAN in der S-Bahn im Praxistest

Da derzeit nur zwei Züge der S-Bahn Stuttgart testweise mit einem Internetzugang per WLAN ausgestattet sind, dauerte es ein paar Tage, bis wir das Angebot testen könnten. Hier nun unser erster Praxisbericht.

Mit WLAN ausgestattete S-Bahn

Mit WLAN ausgestattete S-Bahn

Technik

Die mit WLAN ausgerüsteten Wagen sind an den Türen und Fenstern auffällig gekennzeichnet. Anscheinend ist immer nur ein Wagen des Zuges mit WLAN ausgestattet. Im Zug wird der kostenlose Internetzugang per WLAN auch auf den Monitoren und in ausgelegten Flyern beworben und erklärt.

Monitor mit Hinweis auf WLAN

Monitor mit Hinweis auf WLAN

Weiterlesen

Internet per WLAN in der S-Bahn

Hintergrund und Status

WLAN-Sticker

Klicken Sie auf das Bild, um das Original zu sehen.

Laut einem Artikel der StZ hatte der Verband Region Stuttgart (VRS) im Herbst beschlossen, Strafzahlungen für nicht erreichte Ziele nicht von der DB Regio als Betreiber der S-Bahn Stuttgart einzufordern, sondern dieses Geld stattdessen für einen WLAN-Probebetrieb in zwei S-Bahnzügen einzusetzen. Dieser Probebetrieb sollte eigentlich im 4. Quartal 2015 starten, aber erst am Montag 11.1.2016 ging das neue Angebot offiziell in Betrieb. Verspätungen sind wir ja bei der S-Bahn gewohnt.

Wir begegnen diesem Vorhaben mit der gebotenen Skepsis, da es die Deutsche Bahn mit Unterstützung der Telekom bis heute nicht geschafft hat, in den ICEs wirklich verlässliche Internetverbindungen per WLAN zu betreiben und werden das Angebot deshalb genau unter die Lupe nehmen.

Zusätzlich will der VRS die Mobilfunkabdeckung entlang der S-Bahnstrecken untersuchen lassen und darauf hinwirken, dass erkannte Defizite von den Netzbetreibern abgestellt werden. Eine ständige gute Mobilfunkverbindung ist nötig um über WLAN im Zug eine verlässliche Internetverbindung bereitstellen zu können. Ein Ergebnis der Untersuchung wurde bislang nicht veröffentlicht.

Weiterlesen

Das „S“ kam wieder zurück

Am 28.12.2015 kündigten die StN im Artikel Das „S“ feiert bald Comeback eine baldige Rückkehr des „S“ und des „nach“ für den 11.1.2016 an, die ja bekanntlich beide seit 14.12.2015 durch einen Softwarefehler aus den Ansagen verschwunden waren.

Und tatsächlich, heute war es so weit. Jetzt heißt es wieder beispielsweise „S3 nach Flughafen/Messe“ und nicht mehr nur „3 Flughafen/Messe“.

Zu mehr hat es allerdings bis jetzt noch nicht gereicht, denn nach wie vor wird an manchen Haltestellen die falsche Ausstiegsrichtung angezeigt und gesprochen. So z.B. in Stuttgart-Sommerrain, wo allen Ernstes der lebensgefährliche Ausstieg auf das Ferngleis angekündigt wird:

Falsche Ausstiegsrichtung

Falsche Ausstiegsrichtung

Weiterlesen

Neuer Schiebetritt – erste Erfahrungen

Die erste Woche mit Testfahrten von S-Bahnzügen des Modells ET 430 mit überarbeitetem Schiebetritt ist vorüber. Zeit zu berichten und eine Zwischenbilanz zu ziehen.

Aktuell sind 3 Züge mit aktiven neuen Schiebetritten auf der Linie S1 unterwegs, die Wahrscheinlichkeit auf einen zu treffen ist somit nicht sehr hoch. Nach unseren Erfahrungen haben diese Züge einen runden, blauen Aufkleber auf der Frontscheibe, wie auf dem folgenden Bild zu sehen ist. In den sonst unbesetzten Fahrerkabinen der hinteren Wagen saß zumindest im beobachteten Zug je ein Mitarbeiter, wohl um  bei Problemen schnell eingreifen zu können.

Blauer Aufkleber auf Frontscheibe

Blauer Aufkleber auf Frontscheibe – Schiebetritte sind ausgefahren

Spätestens nach dem Halt des Zuges bemerkt man, dass sich etwas verändert hat. Wenn die Türen piepsen und die Türtaster blinken, hört man nun zusätzlich das Surren der Elektromotoren, die die Schiebetritte ausfahren. Drückt man währenddessen schon auf den blinkenden Taster, dann öffnet sich nicht wie bisher die Tür, sondern sie bleibt mindestens so lange verschlossen, bis der Schiebetritt in seine Endposition ausgefahren ist.

So wie im folgenden Video geht es deshalb gerade vielen Fahrgästen, die mehrfach auf den Taster drücken, bis die Tür endlich aufgeht:

Weiterlesen

Schiebetritt Revival ab Montag 4.1.2016

Nach Berichten der StN und des SWR soll ab Montag 4.1.2016 die überarbeitete Variante des Schiebetritts in 3 Zügen des neuen S-Bahn Modells ET 430 im realen Betrieb auf der Linie S1 erprobt werden. Die erste Version des Schiebetritts hatte im Frühjahr 2013 für massive Störungen im S-Bahnverkehr gesorgt. Die neuen Züge wurden deshalb sogar monatelang komplett aus dem Verkehr gezogen, um dann später mit deaktiviertem Schiebetritt wieder zum Einsatz zu kommen. Ein Video vom ausfahrenden Schiebetritt der 1. Generation finden Sie bei YouTube.

Der Schiebetritt befindet sich unter der starren gelben Schwelle hinter der silberfarbenen Klappe

Der Schiebetritt befindet sich unter der starren gelben Schwelle hinter der silberfarbenen Klappe

Und hier ist er, der neue Schiebetritt, gesehen am 4.1.2016 – 9:34 an einer S1 Richtung Herrenberg in Bad Cannstatt:

ET 430 mit Schiebetritt

ET 430 mit ausgefahrenem Schiebetritt

Wir sind natürlich sehr gespannt, wie sich der neue Schiebetritt im Alltagseinsatz bewährt. Immerhin behauptet der Hersteller, dass sich am Zeitbedarf für das Öffnen und Schließen der Türen nichts ändern wird. Klemmen soll der Schiebetritt beim Einfahren natürlich auch nicht mehr.

Bitte twittern Sie Ihre Beobachtungen und Erfahrungen mit dem neuen Schiebetritt und nutzen Sie hierbei den Hashtag #SBahnStgt. Falls Sie keinen Twitter-Account haben, dürfen Sie auch gerne unser Kontaktformular auf dieser Seite benutzen.

Insbesondere interessiert uns:

  • Wann und wo wurde der neue Schiebetritt in Aktion gesehen?
  • Funktionierte er oder kam es zu Problemen?
  • Fährt er an allen Halten aus oder gibt es Ausnahmen?
  • Ändern sich die Zeiten für das Öffnen und Schließen der Türen?
  • Wie sind die Reaktionen der Fahrgäste auf die Neuerung?
  • Wird der Schiebetritt bei Ein- und Ausstieg verwendet, also betreten?

Der Schiebetritt (und das „S“) kommt zurück

Wir haben uns bereits seit Längerem gefragt, ob der Schiebetritt bei den neuen Fahrzeugen der Baureihe ET 430 überhaupt noch wiederkommt, denn es ist mittlerweile sehr ruhig um ihn geworden. Rückfragen bei Insidern nach dem Stand der Tests des neu entwickelten Schiebetritts blieben unbeantwortet oder sehr vage. Erst heute melden die Stuttgarter Nachrichten (StN) in Schiebetritt wird wieder ausgefahren (hoffentlich wird er anschließend auch wieder eingefahren!), dass es ab Montag, den 4.1.2016 so weit sei und der Schiebetritt auch im Fahrplanbetrieb getestet wird:

Seit Oktober werden die ET 430 Zug um Zug im Depot des Museums Eisenbahn-Erlebniswelt in Horb am Neckar umgebaut. Bisher sind acht von 87 fertig, bestätigt Bombardier-Sprecher Andreas Dienemann: „Das Eisenbahnbundesamt hat am 8. Dezember die Zulassung für die Fahrzeuge mit der aktuellen ­Lösung beschieden“, sagt Dienemann. ­Damit kann Bombardier die ersten Züge ins S-Bahn-Netz schicken. „Ab 4. Januar beginnt eine Testphase mit drei Fahrzeugen“, sagt der Mann aus Berlin, diese werden zu Fahrplanzeiten regulär im System unterwegs sein und von den Fahrgästen auf die Probe gestellt.

Die Umrüstung erfolgt im Depot des Museums Eisenbahn-Erlebniswelt in Horb
… so manche S-Bahnfahrt kann tatsächlich zum Erlebnis werden!

Weiterlesen

Neue Anzeigen und Ansagen in den Fahrzeugen der Baureihe ET 430

Die meisten Fahrzeuge der neuen Baureihe ET 430 – wie sie derzeit auf der S1-S3 unterwegs sind – sind mittlerweile mit deutlich verbesserten Monitoranzeigen (FIS = FahrgastInformationsSystem) ausgestattet worden. Endlich geht die Zeit mit den kryptischen internen Fahrtnummern bei den an ‚wichtigen‘ Haltepunkten ausgegebenen Anschlüssen zu Ende. Stattdessen werden jetzt verständliche Bezeichnungen wie STB U1 (STB = Stadtbahn, könnte man auch noch weglassen) oder Bus 44 angezeigt. Außerdem wird das Fahrtziel nicht mehr abgeschnitten, sondern bei Bedarf umgebrochen.

FIS-Monitor Anschlüsse in Fellbach

FIS-Monitor: Anschlüsse in Fellbach

Weiterlesen

Update der Monitoranzeige in den Zügen des Typs ET430

Sie erinnern sich vielleicht an unseren Beitrag Verbesserungsfähiges Informationsystem … in den Zügen vom August 2014, in dem wir uns bei den Anschlussinformationen über kryptische Bezeichnungen von Stadtbahnlinien und Bussen, sowie über die platzverschwenderische und unnötige Angabe von zurückfahrenden S-Bahnen beklagt haben.

Die Deutsche Bahn meinte im August 2014 auf Twitter dazu: 

Die Problematik ist vor Ort bekannt. Änderung ist bereits beauftragt, Softwareumstellung erfolgt bis Ende 2014.

Auch die Eisenbahn-Revue International (ERI) hat in ihrer aktuellen Ausgabe 8-9/2015 auf den Seiten 409-413 im Artikel Stuttgart: S-Bahn-Gipfel und der Gipfel der Unpünktlichkeit das Thema aufgegriffen:

Die angezeigten Informationen sind zwar nicht falsch, für den Fahrgast aber etwa so verständlich wie sumerische Keilschrift: Statt einer Liniennummer werden betriebsinterne Kursnummern ausgewiesen, so dass aus dem Anschlusszug der Linie U1 eine „STB626″ wird. Auch erscheinen die Züge der Gegenrichtung: In einem in Stuttgart Schwabstraße beginnenden Zug werden am Hauptbahnhof sämtliche S-Bahnen ausgewiesen, die zurück zur Schwabstraße fahren, auch diese nicht mit Liniennummer, sondern unter ihrer internen Zugnummer „S75xx“.

Nun, jetzt endlich ist es mit der Softwareumstellung tatsächlich so weit. Wir haben zwar mittlerweile schon August 2015, aber immerhin sind nun zumindest manche Züge umgestellt:

Monitoranzeige in den Fahrzeugen ET430

Monitoranzeige in den Fahrzeugen ET430

Die Richtungsbezeichung (Endstation) wird bei langen Stationsnamen nun nicht mehr mitten im Wort abgeschnitten, sondern bei Bedarf in die nächste Zeile umgebrochen und ist somit vollständig lesbar. Die zum Umsteigen hilfreiche Echtzeitinformation erfolgt in einer separaten Zeile, statt wie bisher rechts daneben und eine Leerzeile schafft Abstand zum nächsten angezeigten Anschluss. Dies steigert zwar die Lesbarkeit, reduziert aber auch die Anzahl der gleichzeitig angezeigten Anschlüsse. Auf weitere Bildschirmseiten mit zusätzlichen Anschlüssen wird automatisch umgeblättert, wobei teilweise abgeschnittene Zeilen dargestellt werden (im Bild oben z.B. am unteren Rand). Warum die Liste der Anschlüsse stattdessen nicht einfach langsam durchscrollt ist unbekannt.

Die Auflistung von Anschlüssen zu S-Bahnen in die Gegenrichtung – also im Beispielbild z.B. zu einer S1, S2 oder S3 in Richtung Bad Cannstatt – konnte ich bei den Anschlüssen bis jetzt noch nicht ausmachen. Es scheint so, als ob auch dieses Problem gelöst sei.

Abgesehen davon, dass nur sehr sportliche Fahrgäste den Umstieg zur STB (Stadtbahn) U15 bzw. U12 schaffen könnten, ist es doch erfreulich, dass man es endlich doch noch geschafft hat, das angebliche Problem mit den kryptischen Zugbezeichnungen zu lösen. Wer sich nur ein wenig mit Softwareentwicklung auskennt, weiß, dass eine solche Änderung wirklich trivial ist. Wieso man es allerdings nicht gleich von Anfang an richtig gemacht hat, sondern nur ‚irgendetwas‘ implementiert hat, wird ewig ein Geheimnis der Auftragnehmer und Auftraggeber bleiben.

Nachtrag vom 3.9.2015:
Anscheinend gibt es derzeit noch keine einheitliche neue Software für die Monitore. Heute wurden in einem Zug der Linie S1 die einzelnen Seiten der angezeigten Anschlüsse der nächsten Station nicht hart umgeblättert, sondern relativ sanft von Seite zu Seite gescrollt. Vielleicht kommt ja doch noch eine Version, bei der alle Anschlüsse langsam von unten nach oben endlos durchscrollen.

ETCS kann die Probleme der Stuttgarter S-Bahn nicht lösen!

In den vergangenen Wochen gab es verschiedene Publikationen zu einer Studie des Verkehrswissenschaftlichen Instituts Stuttgart GmbH (VWI), in der die Vorteile eines Einsatzes des Systems ETCS (European Train Control System) für die Stuttgarter S-Bahn beleuchtet werden. Das Ergebnis der Untersuchung wurde weithin mit Freude zur Kenntnis genommen und führte verbreitet zu dem Fazit, ETCS könne einen markanten Beitrag zur Lösung der Probleme der Stuttgarter S-Bahn leisten, ja sogar bis zu einem Drittel mehr Züge als heute ermöglichen.

Diese Schlussfolgerung ist falsch, ETCS kann die Probleme nicht lösen. Die errechneten Leistungssteigerungen erscheinen theoretisch. Selbst wenn sie erreicht würden, wären sie nicht ETCS zuzurechnen, sondern infrastrukturellen Veränderungen, die auch ohne ETCS gut genutzt werden können.

Weiterlesen