Archiv der Kategorie: Theorie

Neues zu den S-Bahn-Stammstreckensperrungen in den Sommerferien der Jahre 2021-2023

Vor einiger Zeit berichteten wir in diesem Beitrag von den geplanten S-Bahn-Stammtunnelsperrungen in den Sommerferien 2021, 2022 und 2023. Das damals von uns gezeigte Konzept wurde im Januar von der DB-Regio beim Verkehrsausschuss des S-Bahn Auftraggebers Verband-Region-Stuttgart (VRS) vorgestellt.

Seitdem hat sich etwas getan, die Planungen sind konkreter und genauer geworden, einige Details wurden verändert, manches wurde richtiggestellt.

In einigen konstruktiven und interessanten Gesprächen mit Vertretern der S-Bahn Stuttgart konnten wir Einblicke in das komplexe Linien- und Fahrplankonzept bekommen, das neben der Ausdünnung aller Linien auf einen Halbstundentakt auch mehrere Ersatz- und Zusatzlinien enthält.

Voraussichtliches Liniennetzes während der Stammtunnelsperrungen in den Sommerferien 2021-2023.

Geändert haben sich im Vergleich zum ursprünglich vorgestellten Konzept im Wesentlichen nur Kleinigkeiten, wie z.B. die S12, die zwischen Esslingen und Schorndorf die Linien S1 und S2 verdichten soll. Die ungewohnten Linienverläufe, bei denen einzelne Linien den Hauptbahnhof (oben) komplett auslassen und damit nicht in die Innenstadt verkehren, haben wir in folgender Grafik veranschaulicht:

Voraussichtliche Linienverläufe während der Stammtunnelsperrungen in den Sommerferien 2021-2023.

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Endstation Vaihingen für die Gäubahn-Regionalzüge – für wie lange? Ein Blick in die Zukunft.

Wie schon in unserem Beitrag  Umleitung der S-Bahn bei Ausfall der Stammstrecke – Umfahrung für S-Bahn wird gekappt vom 13.11.2016 angemerkt wurde, sieht die heutige S21-Planung für Gäubahn-Regionalzüge übergangsweise Stuttgart-Vaihingen als Endstation vor, weil die Gäubahnstrecke zwischen Stuttgart Hbf (oben) und dem Gäubahnviadukt nahe Stuttgart-Nord ca. ein halbes Jahr vor Fertigstellung von Stuttgart 21 wegen des erforderlichen Anschlusses des stadtauswärts führenden S-Bahn-Gleises von der neuen S-Bahn-Station Mittnachtstraße zur Station Nordbahnhof unterbrochen werden soll.

„Übergangsweise“ könnte in diesem Fall 2 ½ Jahre oder mehr bedeuten. Warum?
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Internet per WLAN in der S-Bahn

Hintergrund und Status

WLAN-Sticker

Klicken Sie auf das Bild, um das Original zu sehen.

Laut einem Artikel der StZ hatte der Verband Region Stuttgart (VRS) im Herbst beschlossen, Strafzahlungen für nicht erreichte Ziele nicht von der DB Regio als Betreiber der S-Bahn Stuttgart einzufordern, sondern dieses Geld stattdessen für einen WLAN-Probebetrieb in zwei S-Bahnzügen einzusetzen. Dieser Probebetrieb sollte eigentlich im 4. Quartal 2015 starten, aber erst am Montag 11.1.2016 ging das neue Angebot offiziell in Betrieb. Verspätungen sind wir ja bei der S-Bahn gewohnt.

Wir begegnen diesem Vorhaben mit der gebotenen Skepsis, da es die Deutsche Bahn mit Unterstützung der Telekom bis heute nicht geschafft hat, in den ICEs wirklich verlässliche Internetverbindungen per WLAN zu betreiben und werden das Angebot deshalb genau unter die Lupe nehmen.

Zusätzlich will der VRS die Mobilfunkabdeckung entlang der S-Bahnstrecken untersuchen lassen und darauf hinwirken, dass erkannte Defizite von den Netzbetreibern abgestellt werden. Eine ständige gute Mobilfunkverbindung ist nötig um über WLAN im Zug eine verlässliche Internetverbindung bereitstellen zu können. Ein Ergebnis der Untersuchung wurde bislang nicht veröffentlicht.

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ETCS kann die Probleme der Stuttgarter S-Bahn nicht lösen!

In den vergangenen Wochen gab es verschiedene Publikationen zu einer Studie des Verkehrswissenschaftlichen Instituts Stuttgart GmbH (VWI), in der die Vorteile eines Einsatzes des Systems ETCS (European Train Control System) für die Stuttgarter S-Bahn beleuchtet werden. Das Ergebnis der Untersuchung wurde weithin mit Freude zur Kenntnis genommen und führte verbreitet zu dem Fazit, ETCS könne einen markanten Beitrag zur Lösung der Probleme der Stuttgarter S-Bahn leisten, ja sogar bis zu einem Drittel mehr Züge als heute ermöglichen.

Diese Schlussfolgerung ist falsch, ETCS kann die Probleme nicht lösen. Die errechneten Leistungssteigerungen erscheinen theoretisch. Selbst wenn sie erreicht würden, wären sie nicht ETCS zuzurechnen, sondern infrastrukturellen Veränderungen, die auch ohne ETCS gut genutzt werden können.

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Über die Pünktlichkeits- und Verspätungsdiagramme: Verspätungsdiagramme

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Verspätungsdiagramme

Update 8.3.2014:
Die jeweiligen Limits für die 3-Minuten- und 6-Minuten-Verspätung wurden jeweils um 1 Minute reduziert um sie der offiziellen Definition der 3-Minuten- und 6-Minuten-Pünktlichkeit (< 3 min bzw. < 6 min) anzupassen. 

Größere Verspätungen einzelner Züge sind in den Pünktlichkeitskurven nicht als solche erkennbar, da alle Verspätungen > 6 min gleich rot aussehen, egal ob der einzelne Zug ‚nur’ 7 Minuten oder gar 45 Minuten Verspätung hat.

Aus diesem Grund erstellen wir zusätzlich auch noch Verspätungsdiagramme für jede einzelne S-Bahn-Linie S1-S60 und alle S-Bahnen zusammen. Weiterlesen

Über die Pünktlichkeits- und Verspätungsdiagramme: Pünktlichkeitsdiagramme

«Allgemeines zu diesen Diagrammen | Verspätungsdiagramme»

Update 8.3.2014:
Die Basis unserer Pünktlichkeitsdiagramme ist nicht mehr das Fenster „Aktuelle Pünktlichkeit“ des Live-Fahrplans der DB-Regio, sondern die individuellen Verspätungsdaten der einzelnen S-Bahn-Züge jeder Linie, die 5-minütlich aus dem Live-Fahrplan ausgelesen werden. Außerdem wurden die jeweiligen Limits für ‚pünktlich’, ‚unpünktlich’ und ‚verspätet’ um 1 Minute reduziert um sie der offiziellen Definition der 3-Minuten- und 6-Minuten-Pünktlichkeit anzupassen. 

Die Basis unserer Pünktlichkeitsdiagramme ist das Fenster „Aktuelle Pünktlichkeit“ des Live-Fahrplans der DB-Regio, das in den Einstellungen durch einen Klick auf den Link „aktuelle Linienpünktlichkeit anzeigen“ geöffnet werden kann. Weiterlesen

Über die Pünktlichkeits- und Verspätungsdiagramme: Allgemeines

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Allgemeines zur Pünktlichkeit des S-Bahn-Systems

Update 7. März 2014 mit den offiziellen Daten des Jahres 2013

Die DB-Regio Baden-Württemberg ist als Betreiber der S-Bahn Stuttgart vertraglich verpflichtet, einen pünktlichen S-Bahn-Verkehr anzubieten. Für die 3- bzw. 6- Minuten Pünktlichkeit wurden Zielwerte festgelegt. Die DB veröffentlicht die erreichten IST-Werte jeweils monatlich und jährlich (siehe nachfolgende Tabelle). Weiterlesen

SBahnStgt Warner (@SBahnStgt)

Update 23.12.2013: Die aktuelle Beschreibung des S-Bahn-Warners befindet sich jetzt auf der Seite SERVICE | SBahnStgtWarner auf diesem Blog.

Update 24.11.2013: Bisher sendete der S-Bahn-Warner zuweilen Tweets,  bei denen der Grund aus dem Tweet nicht ersichtlich war. Das liegt daran, dass im Live-Fahrplan der DB Regio gelegentlich Züge ohne gültige S-Bahn-Liniennummer angezeigt werden. Wenn eine solcher Zug mit entsprechender Verspätung unterwegs ist, wird im Tweet des S-Bahn-Warners ab sofort eine solche Bahn mit der Linienbezeichnung S? verzeichnet.


Vielleicht ist Ihnen schon aufgefallen, dass in der Sidebar (rechte Spalte) in diesem Blog bei Tweets seit neuestem gelegentlich der SBahnStgt Warner auftaucht.

Tweet des S-Bahn-Warners

Tweet des S-Bahn-Warners

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Was bzw. wer ist der Aufgabenträger der S-Bahn Stuttgart?

Nur wenigen Nutzerinnen und Nutzern der S-Bahnen ist bekannt, dass die Verantwortlichkeit für das Angebot beim Verband Region Stuttgart (VRS) liegt. Der VRS ist einer von zwölf Regionalverbänden in Baden-Württemberg, die als Körperschaften des Öffentlichen Rechts dazu geschaffen wurden, die Regionalplanung gemäß dem Landesplanungsgesetz umzusetzen. Üblicherweise sind Regionalverbände somit kaum in der täglichen Wahrnehmung der Öffentlichkeit. Doch anders als andere Regionalverbände zeichnet sich der VRS eben dadurch aus, dass er der sogenannte Aufgabenträger für die S-Bahn in der Region Stuttgart ist und damit auch Sie als Fahrgäste direkt tangiert.

Verband Region Stuttgart

Doch wem fällt schon das unscheinbare Logo aus hell- und dunkelblauen Balken an den Seiten der S-Bahnen auf? Weiterlesen

Die S-Bahn-Zugfolge im Innenstadttunnel

Seit dem Start der S-Bahn im Jahre 1978 erfordern ständig wachsende Fahrgastzahlen eine kontinuierlich steigende Zugfolge auf der Stammstrecke, dem unterirdischen innerstädtischen Teil der S-Bahn zwischen Stuttgart Hauptbahnhof tief und Schwabstraße. Aktuell fahren dort die Linien S1 bis S6. Seit der Einführung des 15-Minuten Taktes im Berufsverkehr beträgt die fahrplanmäßige Zugfolge auf der Stammstrecke 2,5 min, das bedeutet, dass 24 S-Bahnen pro Stunde und Richtung den Innenstadttunnel passieren. Kürzere Zugfolgen sind nicht mehr fahrbar. Geringste Störungen, bspw. von den Außenstrecken mitgebrachte Verspätungen und längere als die fahrplanmäßig geplanten Haltezeiten in den Stationen (bspw. durch sich gegenseitig behindernde Aus- und Einsteiger oder blockierten Türen) wirken sich drastisch aus.

In diesem Beitrag werden die bereits ergriffenen Maßnahmen beschrieben, die diese dichte Zugfolge überhaupt erst ermöglichen. Weiterlesen