Archiv des Autors: Earl Y. Bird

Neue, noch längere Umwege in Feuerbach ab 2. Mai

Anfangs haben wir über die Stuttgart 21 geschuldeten „Bauwochenenden“ in und um den Bahnhof Feuerbach geschrieben, an denen keine S-Bahn in Feuerbach hält. Mittlerweile sind diese so zahlreich, dass wir aufgehört haben mitzuzählen. Am kommenden verlängerten Wochenende (Brückentag plus Feiertag) ist es wieder mal soweit: Die Schienen sollen erneut verlegt werden und ab 2. Mai 2018 fahren die S-Bahnen in Feuerbach stadteinwärts wieder vom Hausbahnsteig 1 ab (Zugang über das Bahnhofsgebäude). Dass dieser während seiner langen Sperrung von der Deutschen Bahn nicht wie vereinbart halbwegs barrierefrei erhöht wurde ist ein Ärgernis, aber eigentlich schon eine altbekannte Geschichte.

Das andere, neue Ärgernis ist die geplante neue Wegführung oder anders ausgedrückt, die neuen, nun noch längeren Umwege. Zumindest denjenigen, die aus Stuttgarts Innenstadt in Feuerbach ankommen und auf die östliche Seite der Gleise ins Gebiet Siemensstraße/Borsigstraße gehen wollen, wird zukünftig noch mehr als bisher zugemutet. Gleiches gilt für diejenigen, die von dieser Seite der Bahnstrecke kommend in Richtung Zuffenhausen abfahren wollen.

Bahnhof Feuerbach - Bahnhof der Umwege

Bahnhof Feuerbach – Bahnhof der Umwege

Die Umwege begannen mit der Beseitigung des Gehwegs neben der Bahnunterführung Steiermärker Straße / Borsigstraße. Danach wurde der Teil der Fußgängerunterführung im Bahnhofsgebäude gesperrt, der direkt zur Siemensstraße führte. Seitdem ist man gezwungen, den Bahnhof durch den Haupteingang zu verlassen, um den Bahnhof herumzulaufen und die südliche Fußgängerunterführung zu nutzen.

Was jetzt gemacht wird schlägt sprichwörtlich dem Fass den Boden aus. Statt die neue, nördliche Fußgängerunterführung mit ihren Zugangstreppen vom Bahnsteig 3 komplett fertigzustellen und freizugeben, gibt man nur den westlichen Teil der Unterführung in Richtung Wiener Platz frei. Gleichzeitig werden die bisherigen Treppen vom Bahnsteig 2/3 gesperrt.

Dadurch ergibt sich für Ankommende aus Stuttgarts Innenstadt, die in Richtung Siemensstraße wollen, ein extremer Umweg. Nutzer der S-Bahn werden für unbestimmte Zeit gezwungen, einmal um den Bahnhof laufen, damit sie rund 3 Minuten später wieder fast an derselben Stelle sind wie zuvor. Hinzu kommt, dass dieser unfreiwillige Fußweg häufig auch von Baufahrzeugen befahren wird und man aufpassen muss, dass man nicht unter die Räder kommt.

Wir vermuten, dass sich die Bahn beim Zugang zur Siemensstraße inklusive dem dort notwendigen Gehweg bzw. einer Fußgängerampel verplant hat und jetzt diese erbärmlich schlechte Wegführung realisiert, um nicht noch weiter in Zeitverzug zu geraten.

„Bitte verlassen Sie den Bereich der offenen Türen, …

… damit sich diese schließen und wir unsere Fahrt fortsetzen können“!

Es gibt wohl wenige Nutzer der S-Bahn Stuttgart, die diesen Spruch nicht schon mindestens einmal gehört haben. Regelmäßige S-Bahnnutzer können ihn im Schlaf aufsagen, denn er ist insbesondere bei der neuesten Baureihe 430 sehr oft zu hören, dort kommt nämlich das „technikbasierte Abfertigungsverfahren“ zum Einsatz. Ein Lichtgitter im Türbereich prüft bei geöffneter Tür permanent, ob der Eingangsbereich frei ist, und die Tür schließt nur dann automatisch, wenn der gesamte Türbereich frei ist. Ein in diesen Bereich ragender Ellbogen oder Rucksack verhindert somit zuverlässig die Türschließung.

Manche Fahrgäste fragen sich sicher des Öfteren wie es ein kann, dass jemand eine solche Tür blockiert, ohne es zu merken. Schließlich blinkt doch an der Decke eine rote Lampe und aus einem Lautsprecher piepst es lautstark, wenn die Tür schließen will. Das stimmt zwar, jedoch startet dieses Blinken und Piepsen erst dann, wenn der Türbereich frei ist. Während ein Gegenstand in das Lichtgitter des Türbereichs ragt, bleiben die Blinklampe dunkel und der Lautsprecher still. Erst wenn der Türbereich frei ist, startet das Blinken und Piepsen und nach ca. 2 Sekunden beginnt das Schließen der Tür. Der Blockierende wird somit gar nicht darauf hingewiesen, dass der Zug seinetwegen nicht losfahren kann.

Wir hatten die S-Bahn Stuttgart schon vor langer Zeit auf diesen Missstand hingewiesen, aber bislang ist anscheinend nichts zur Verbesserung dieser Situation geschehen. Eine sofortige, automatische Durchsage an der blockierten Tür wäre sicherlich viel wirksamer als eine vom Fahrer veranlasste Durchsage im gesamten Zug.

Mut zur Lücke – Denksport in der S-Bahn

Reisen bildet. Fahrten mit der S-Bahn sind kleine Reisen und somit gut geeignet, währenddessen die grauen Zellen ein wenig zu trainieren. Vielleicht steckt diese Überlegung hinter einer neuen Initiative der S-Bahn Stuttgart.

In Kooperation mit einem bekannten Spielehersteller bringt man Denksportaufgaben in die Züge. In einer ersten Pilotphase startet man mit Lückentexten. Indem man diese Lückentexte auf wichtige Informationen anwendet, auf die Fahrgäste oftmals dringend angewiesen sind, steigt der Anreiz, diese Rätsel zu lösen, natürlich immens.

In der letzten Woche hatten wir das große Glück in einem Zug mitzufahren, bei dem die Rätselsoftware schon aktiv war und wir müssen zugeben, dass die angezeigten Lückentexte ganz schön schwer zu lösen sind:

Lückentext auf den Bildschirmen im Zug

Lückentext auf den Bildschirmen im Zug

Man hat sich sogar die Mühe gemacht, die visuellen Lückentexte durch lückenhafte Durchsagen zu ergänzen:

 

Wir sind sehr gespannt, wie es mit dieser Initiative weitergeht. Vielleicht lässt sich daraus sogar einen Sprachkurs machen. Welche Sprache ist das und was wird gesagt?

 

Uns würde interessieren wie dieser Denksport bei den Fahrgästen ankommt und wie hoch die Bereitschaft ist, für diesen zusätzlichen Premium-Service höhere Ticketpreise zu zahlen. Schreiben Sie einfach einen Kommentar am Ende des Beitrags. Eine Registrierung ist hierfür nicht erforderlich.

Die S-Bahn Stuttgart twittert!

Der Twitter-Account der S-Bahn Stuttgart

Der Twitter-Account der S-Bahn Stuttgart

Lange mussten wir darauf warten, haben die Hoffnung aber nie aufgegeben. Anfang Februar war es dann soweit. Der Fahrgastinfomationsmanager der S-Bahn Stuttgart verbreitete die erste Störungsmeldung via @SBahn_Stuttgart auf Twitter und verwendete hierbei sogar den von uns schon vor vielen Jahren kreierten Hashtag #SBahnStgt:

1. Störungsmeldung der S-Bahn Stuttgart per Twitter

1. Störungsmeldung der S-Bahn Stuttgart per Twitter

Unsere bisherigen Beobachtungen nähren die Hoffnung, dass über diesen Kanal die Störungsinformationen schneller und in einer größeren Detailtiefe fließen als bislang über den Benachrichtigungsservice des VVS. Über den VVS informierte die S-Bahn Stuttgart in den letzten Jahren in der Regel nur bei langanhaltenden Störungen und dies auch oft erst mit einer Verzögerung von ca. 30 Minuten.

Mangels offizieller Informationen gehen wir aktuell davon aus, dass der Service nur zu den folgenden beim VVS veröffentlichten Redaktionszeiten besetzt ist:

Montag-Freitag:    6:00 Uhr – 22:00 Uhr
Samstag/Sonntag 7:00 Uhr – 19:00 Uhr

Laut Eigendarstellung bei Twitter handelt es sich derzeit um einen reinen Informationskanal, der nur Störungsinformationen verbreitet, aber nicht auf individuelle Fragen antwortet.

Bitte folgen Sie dem Account, nutzen Sie den Service und teilen Sie uns und der S-Bahn Stuttgart über die Kommentarfunktion des Beitrags mit, was sie von dem Service halten.

Das VVS-FirmenTicket im Zuschussmodell (Jobticket)

Das VVS-FirmenTicket im Zuschussmodell (im weiteren der Einfachheit halber Jobticket genannt) wurde am 1. April 2014 eingeführt. Es handelt sich um ein VVS-FirmenTicket mit einem speziellen Tarif. Das normale VVS-FirmenTicket ist gegenüber dem gewöhnlichen JahresTicket um 5 % ermäßigt. Der Tarif des Jobtickets ist gegenüber dem normalen VVS-FirmenTicket um weitere 5 % ermäßigt. Diese zusätzliche Ermäßigung wird nur dann gewährt, wenn der Arbeitgeber (AG) dem Arbeitnehmer zum FirmenTicket einen monatlichen Zuschuss von mindestens 10 € bezahlt.

Die folgende Aufstellung zeigt für die beiden FirmenTicket-Arten persönlich und TicketPlus, welche Ersparnis sich in Abhängigkeit von der Zonenanzahl und der Höhe des Zuschusses (exemplarisch für 10 und 25 €/Monat) beim vergünstigten Jobticket ergibt (Stand 11/2017):

persönlich Abo ohne Zuschuss Abo mit 10 € AG-Zuschuss Abo mit 25 € AG-Zuschuss
Zonen Jahrespreis Monatspreis Monatspreis Monatl.
gespart
Jährl.
gespart
Monatspreis Monatl.
gespart
Jährl.
gespart
1 624 € 52,01 € 39,28 € 12,73 € 152,76 € 24,28 € 27,73 € 332,76 €
2 806 € 67,13 € 53,60 € 13,53 € 162,36 € 38,60 € 28,53 € 342,36 €
3 1.069 € 89,06 € 74,38 € 14,68 € 176,16 € 59,38 € 29,68 € 356,16 €
4 1.325 € 110,44 € 94,63 € 15,81 € 189,72 € 79,63 € 30,81 € 369,72 €
5 1.553 € 129,44 € 112,63 € 16,81 € 201,72 € 97,63 € 31,81 € 381,72 €
6 1.824 € 152,00 € 134,00 € 18,00 € 216,00 € 119,00 € 33,00 € 396,00 €
7 und mehr 2.061 € 171,79 € 152,75 € 19,04 € 228,48 € 137,75 € 34,04 € 408,48 €
TicketPlus Abo ohne Zuschuss Abo mit 10 € AG-Zuschuss Abo mit 25 € AG-Zuschuss
Zonen Jahrespreis Monatspreis Monatspreis Monatl.
gespart
Jährl.
gespart
Monatspreis Monatl.
gespart
Jährl.
gespart
1 746 € 62,15 € 48,88 € 13,27 € 159,24 € 33,88 € 28,27 € 339,24 €
2 927 € 77,27 € 63,20 € 14,07 € 168,84 € 48,20 € 29,07 € 348,84 €
3 1.190 € 99,20 € 83,98 € 15,22 € 182,64 € 68,98 € 30,22 € 362,64 €
4 1.447 € 120,57 € 104,23 € 16,34 € 196,08 € 89,23 € 31,34 € 376,08 €
5 1.675 € 139,57 € 122,23 € 17,34 € 208,08 € 107,23 € 32,34 € 388,08 €
6 1.946 € 162,13 € 143,60 € 18,53 € 222,36 € 128,60 € 33,53 € 402,36 €
7 und mehr 2.183 € 181,93 € 162,35 € 19,58 € 234,96 € 147,35 € 34,58 € 414,96 €

Welche Arbeitgeber machen mit?

Beim Start im April 2014 konnten Beschäftigte der Stadt Stuttgart sowie der städtischen Kliniken vom Jobticket profitieren und das Angebot sorgte dort für einen großen Zuspruch. Kein Wunder, zahlt doch die Stadt Stuttgart einen recht hohen monatlichen Zuschuss von 15,60 € (1 Zone) bzw. 28,88 Euro (2 Zonen).

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Neue Funktionen in der VVS Mobil App (September 2017)

VVS-App StartseiteIm September 2017 hat der VVS eine neue Version der VVS Mobil App veröffentlicht, auf deren Neuerungen wir in diesem Beitrag kurz eingehen wollen.

Eine ausführliche Beschreibung der Neuerungen mit Screenshots ist beim VVS zu finden.

Push-Meldungen zu Aufzugs- und Rolltreppenstörungen

Über den Benachrichtigungsservice können nun auch Push-Meldungen zu Aufzugs- und Rolltreppenstörungen abonniert werden. Dazu einfach die entsprechenden Haltestellen auswählen.
Die Informationen bezüglich dem Zustand der Aufzüge und Rolltreppen der Deutschen Bahn sind seit dieser neuen App-Version wesentlich aktueller als bisher, da Ausfälle automatisch ermittelt werden. Nach unserer Erfahrungen werden Störungen an diesen Anlagen in der VVS Mobil App mit einer Verzögerung von 20 Minuten gemeldet. Die von unserem S-Bahn Stuttgart Warner gemeldeten Ausfälle haben dagegen nur eine Verzögerung von 10 Minuten.

Einfacherer Ticketkauf

Tickets lassen sich nun auch direkt aus der Ticketauswahl heraus mit einem Klick kaufen. Dazu ist die Anmeldung im Ticketshop und ein hinterlegtes Standardzahlungsmittel erforderlich. Außerdem können im Ticketshop nun auch ohne vorherige Registrierung Tickets gekauft werden und es gibt die Möglichkeit zum Kreditkartenscan.

Funktion „Zeige geplante Fahrten“

In der Verbindungsübersicht können mit der Funktion „Zeige geplante Fahrten“ nun auch solche Fahrten angezeigt werden, die zwar im Fahrplan aufgeführt, aber aufgrund von Verspätungen oder Ausfällen nicht möglich sind. Ein Klick auf die dann ausgegraut angezeigte Fahrt führt in die Verbindungsdetails. Hier ist zu sehen, an welcher Stelle auf der geplanten Fahrt ein Problem vorliegt.

VVS eTicket Check

Im Menü der Android-Version ist ab sofort der Aufruf der separaten VVS eTicket Check App integriert. Auf mit NFC ausgestatteten Smartphones lassen sich damit die auf der polygoCard gespeicherten Tickets anzeigen, jedoch nicht alle auf der Karte gespeicherten Daten, wie z.B. das Logbuch der Fahrtransaktionen.

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Der Offenbarungseid der Bahn zum fünften S-Bahn Gipfel

So, jetzt ist es raus. Rund eine Woche vor dem fünften S-Bahn Gipfel am Mittwoch, den 5.7.2017 gibt Dr. Dirk Rothenstein, Vorsitzender der S-Bahn-Geschäftsleitung, gegenüber der Presse zu Protokoll, dass die S-Bahn Stuttgart auf absehbare Zeit, jedoch mindestens bis zur Fertigstellung von Stuttgart 21, unpünktlich bleiben wird.

Artikel der Stuttgarter Zeitung: Nahverkehr in Stuttgart: S-Bahn steht vor langer Durststrecke

Gelobte die Deutsche Bahn bei früheren Gelegenheiten noch Besserung und nahm ein paar extra Millionen in die Hand um die missliche Situation wenigstens ein wenig zu verbessern, so überrascht sie diesmal mit einer faktischen Kapitulation vor der scheinbar unlösbaren Aufgabe. Als ob die Durststrecke der letzten Jahre für die S-Bahnnutzer nicht schon schlimm genug war, kündigt Herr Rothenstein den Beginn einer neuen, womöglich noch durstigeren Strecke an, um bei dieser Assoziation zu bleiben.

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VVS Barcamp 2017 am Samstag 24. Juni

Am 24. Juni 2017 dreht sich alles um die digitale Zukunft des VVS. Interessierte Fahrgäste sollen beim VVS Barcamp 2017 mit VVS-Experten in kreativer Atmosphäre die digitale Zukunft des VVS mitentwickeln.

Es geht darum, gemeinsam mit dem VVS, in Sachen Fahrgastinformation – insbesondere der VVS-App – neue Ideen zu generieren. Ziel der Veranstaltung ist es, die Fahrgastinformation noch besser und serviceorientierter zu gestalten. Der VVS möchte dabei neue Technik-Trends bündeln, mit denen er sich für die digitale Zukunft rüsten kann.

In verschiedenen Workshops werden dabei folgende Themenfelder diskutiert und erarbeitet:

  • Welche Kriterien sind für die Mobilität der Fahrgäste entscheidend?
    Fahrplanauskunft mal anders
  • Wie können Fahrgäste dem VVS helfen, die VVS-App zu verbessern?
    Testmethoden- und szenarien
  • Braucht man das eigentlich – Bewertung von Tools und Funktionen der Fahrgastinformation (zum Beispiel Ticketberater, Rundum mobil)
  • Blick in die Zukunft: Welche Visionen haben Fahrgäste für die Fahrgastinformation 2025?

In diesem Zusammenhang dürfte auch das geplante Datenportal sehr hilfreich werden. Der VVS möchte die Verkehrsunternehmen zukünftig verpflichten, ihre Daten dem VVS so zur Verfügung zu stellen, dass diese im Sinne von Open Data unter einer einzigen, einheitlichen Nutzungsvereinbarung veröffentlicht werden können,

Wir werden am VVS Barcamp 2017 teilnehmen und unsere Ideen einbringen. Im Vorfeld der Veranstaltung wollen wir unserer Leserschaft außerdem die Möglichkeit geben, ihre Ideen zu diesen Themenfeldern in Form von Kommentaren zu diesem Beitrag loszuwerden. Pure Kritik, ohne Vorschläge wie man es besser machen kann, werden wir an dieser Stelle nicht veröffentlichen.

Aufzug stillgelegt wegen defektem Telefonanschluß?

Bitte den Nachtrag am Ende des Beitrags beachten!

Eine Leserin hatte uns in der letzten Woche darauf aufmerksam gemacht, dass der Aufzug am Gleis 2 (Richtung Stuttgart) am Bahnhof Leinfelden seit mehreren Wochen außer Betrieb ist. Wir haben uns aufgemacht, um die Situation vor Ort zu überprüfen, und haben am nicht funktionierenden Aufzug folgenden angeklebten Zettel vorgefunden:

Aufzug wegen defekter Telefonleitung außer Betrieb

Aufzug wegen defekter Telefonleitung außer Betrieb

Der Aufzug scheint zu funktionieren, aber wenn die Telefonleitung defekt ist und deshalb im Notfall kein Notruf möglich wäre, darf der Aufzug wohl nicht mehr betrieben werden. Uns würde interessieren, ob die defekte Telefonleitung „erst“ seit ein paar Wochen oder schon seit mindestens einem halben Jahr den Betrieb des Aufzugs verhindert. Sachdienliche Hinweise nehmen wir per Kommentarfunktion und Kontaktformular gerne entgegen.

Auf der VVS-Seite „Aufzüge und Zugänge“ wird der Aufzug jedenfalls nicht als defekt aufgeführt. Dort sollte die DB Station&Service AG Informationen zum Betriebszustand der Aufzüge und Rolltreppen bei S- und R-Bahn veröffentlichen, versagt hierbei aber komplett. Hier zwei aktuelle Beispiele:

  • Der Aufzug in Stuttgart Vaihingen wurde von November 2016 bis April 2017 komplett ersetzt. Obwohl der Aufzug seit mehreren Wochen wieder in Betrieb ist, wird er auf der Seite heute am 21. Mai immer noch als „bis auf weiteres außer Betrieb“ geführt
  • An der S-Bahnstation Stuttgart Flughafen/Messe war einer der Aufzüge über 15 Wochen lang außer Betrieb, ohne dass dieser Ausfall auf der Seite aufgeführt wurde

Unser S-Bahn Stuttgart Monitor überwacht zwar viele Aufzüge und Rolltreppen, aber den Status dieses Aufzugs in Leinfelden können wir leider noch nicht online abfragen und veröffentlichen, da ihn die Bahn noch nicht fernüberwacht.

Die Deutsche Bahn versagt beim Thema Aufzüge und Rolltreppen auch weiterhin komplett und die gelegentliche, kritische Berichterstattung in den Medien (z. B. in der StZ und im ZDF) verpufft wirkungslos. Es ist höchste Zeit, dass die Politik und der VVS der Bahn die Daumenschrauben anzieht und deren bisherige, weitgehende Narrenfreiheit beendet.

Nachtrag:

In den Wochen nach der Erstellung des Beitrags hat sich herausgestellt, dass für diesen Aufzug nicht die Bahn, sondern die Kommune Leinfelden Echterdingen zuständig ist. Insofern traf die geäußerte Kritik in diesem Fall wohl den Falschen.

Nach der Veröffentlichung dieses Beitrags hat es ca. 4 Wochen gedauert, bis der Aufzug beim VVS endlich als „außer Betrieb“ gemeldet wurde. Wir sind gespannt, wie lange nun die Störungsbehebung dauern wird. Das auf dem Zettel prognostizierte halbe Jahr erscheint uns nicht abwegig. Vielleicht wurde ja die Telefonleitung bei den Bauarbeiten zur Verlegung der Stadtbahnhaltestelle beschädigt, dann ist sicher nicht mit einer schnellen Reparatur zu rechnen.

Feinstaubalarme helfen nicht – Was nun?

Innerhalb der so genannten Feinstaubsaison, dem Zeitraum vom 15. Oktober bis zum 15. April, kann die Stadt Stuttgart einen sogenannten Feinstaubalarm ausrufen, falls die Wetterprognose eine Inversionswetterlage ankündigt, in welcher der Luftaustausch stark eingeschränkt ist. Der Feinstaub sammelt sich dann im Talkessel und lässt die gemessenen Werte teilweise weit über die definierten Grenzwerte hinaus ansteigen. In der jetzt am 15. April 2017 abgelaufenen Alarmperiode gab es 85 Tage mit Feinstaubalarm, dies entspricht rund der Hälfte des gesamten Zeitraums.

Ein Deckel aus Feinstaub wabert über Stuttgart

Ein Deckel aus Feinstaub wabert über der Stadt (Blick von Leinfelden in Richtung Stuttgart)

An Tagen mit Feinstaubalarm wurden die Einwohner, Pendler und Besucher gebeten, vom privaten PKW auf öffentliche Verkehrsmittel wie Busse und vor allem Bahnen umzusteigen. Fahrverbote gab es bislang nicht. Im VVS galt dann die Regelung, dass Erwachsene an solchen Tagen im ganzen VVS-Netz etwa zum halben Preis mit einem Kinderticket fahren durften. Diese zunächst nur für Einzeltickets geltende Regelung wurde nach Protesten schließlich auch auf 4-er-Tickets ausgeweitet. Darüber hinaus gab es keine Vergünstigungen.

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