Archiv der Kategorie: Barrierefreiheit

„Fernwanderwege“ im Hauptbahnhof oder „Vom Umsteigen wird abgeraten“

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Unser Kommentar zum Gastbeitrag ‚Unzumutbare Wegführung am Hauptbahnhof‘

„Fernwanderwege“ im Hauptbahnhof oder „Vom Umsteigen wird abgeraten“

Bitte beachten: da sich die Bauzustände im Detail fast täglich etwas ändern, können manche Fotos bereits überholt sein.

Wer am Hauptbahnhof von der Stadtbahn, Bussen oder S-Bahn in Regional- oder Fernzüge oder umgekehrt umsteigen möchte, muss gut zu Fuß sein. Wenn man Gepäck bei sich hat und statt im Laufschritt die Treppe zu nehmen auf Aufzug und Rolltreppe angewiesen ist, braucht man mindestens 10 – 12 Minuten, bis man vom S-Bahnsteig seinen Einstiegsplatz auf dem Bahnsteig im Kopfbahnhof erreicht hat. Das ist schon einige Zeit so, wird sich demnächst aber weiter verschlechtern.

2011 war von DB Station und Service Südwest noch hochheilig versprochen werden, immer zwei Übergänge zwischen Bahnhofshalle und Querbahnsteig vorzuhalten. Nach derzeitiger Planung soll im Februar oder März 2022 der einzige noch verbliebene Übergang zwischen dem Querbahnsteig bei Gleis 15-16 und der Wandelhalle abgebaut und durch einen neuen Übergang etwa 100 Meter (!) weiter östlich ersetzt werden. Um den Bauablauf bei S21 nicht zu stören bzw. zu verlängern, sei dies unumgänglich.

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Unser Kommentar zum Gastbeitrag ‚Unzumutbare Wegführung am Hauptbahnhof‘

Zum Gastbeitrag

Es ist schon ein starkes Stück, den Reisenden und Pendlern vernünftige und ausreichend viele Wege durch oder über die Baustelle zu verweigern mit der Begründung, man riskiere sonst eine weitere Verschiebung der Inbetriebnahme des S21-Bahnhofs. Vor Beginn der S21-Bauarbeiten führte der Weg mit Rolltreppen direkt vom Querbahnsteig Hauptbahnhof ins S-Bahngeschoss. Bis August 2021 gab es wenigstens noch zwei barrierefreie Brücken vom Querbahnsteig des Kopfbahnhofs über die S21-Baustelle in die Wandelhalle im Bonatzbau. Schon dadurch wurde die Mindest-Gehzeit zwischen S-Bahn und den Bahnhofsgleisen gegenüber früher bereits verdoppelt. Sven Hantel, der vormalige Leiter DB Station & Service Südwest hatte schon 2011 versprochen, dass während der gesamten Bauzeit immer zwei ebene Übergänge über die Baugrube zur Verfügung stehen →Youtube-Video. Die S21-Planung scheint mittlerweile so abgehoben, dass sie sich über frühere Zusagen einfach hinwegsetzt anstatt sie rechtzeitig und vernünftig einzuplanen.

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Stündlicher Ausfall der DB Aufzugsüberwachung

+++ Update: Dieses Problem wurde am 9.9.2020 von der DB behoben +++

Das leidige Thema Aufzüge haben wir in diesem Portal schon häufiger thematisiert. Vor gut vier Wochen bin ich in diesem Zusammenhang auf ein neues Problem gestoßen. Ich habe es der Deutschen Bahn (DB) gemeldet, wurde aber erst nicht ernst genommen und schließlich ignoriert. Das ist der Grund, warum ich das Problem hier öffentlich mache.

Die DB Station&Service überwacht seit ein paar Jahren den Status ihrer Aufzüge und Rolltreppen und stellt den Status der Aufzüge u.a. hier in einer Karte dar. Mit dieser Karte kann man sich entweder einen Überblick verschaffen oder bis zu einem konkreten Aufzug hineinzoomen. Jedoch nur dann, wenn die zugrundeliegenden Daten auch abrufbar sind, mehr dazu gleich.

Karte der DB-Aufzüge in Deutschland - mit und ohne Aufzüge

Karte der DB-Aufzüge in Deutschland – mit und ohne Aufzüge

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Wer ist für defekte Aufzüge und Rolltreppen zuständig?

Auf diese einfache Frage gibt es leider keine einfache Antwort. Man macht nichts falsch, wenn man Probleme mit Aufzügen und Rolltreppen im Bereich des VVS dem VVS meldet, denn dieser ist als Verkehrsverbund zwar nicht selbst für den Betrieb von Aufzügen und Rolltreppen zuständig, er informiert aber zentral über solche Störungen und sollte Störungsmeldungen auch an die zuständigen Stellen weiterleiten. Leider ist es teilweise gar nicht so einfach, die für den Betrieb zuständige Stelle zu finden, deshalb wollen wir in diesem Beitrag etwas Hilfestellung geben.

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Die SSB AG informiert über defekte Aufzüge und Rolltreppen

Durch eine aufmerksame Leserin unserer Seiten wurden wir darauf aufmerksam gemacht, dass die SSB AG auf Ihrer Webseite sehr ausführlich über defekte Aufzüge und Rolltreppen informiert. So ausführlich, dass nur ein sehr stark verkleinerter Screenshot der Webseite links neben diesen Beitrag passt. Ein Klick darauf liefert übrigens eine lesbare Version des Screenshots.

Da wir uns schon seit längerem mit dem Thema defekte Aufzüge und Rolltreppen beschäftigen, kam uns diese Menge defekter Anlagen merkwürdig vor. Auf der SSB-Seite gab es 57 Meldungen, auf der entsprechenden Seite des VVS im selben Zeitraum aber nur 18. Eine genauere Analyse der SSB-Seite ergab dann folgendes:

  • Viele der Meldungen sind nicht mehr aktuell. Es werden z.B. Aufzüge seit März 2018 bis auf Weiteres außer Betrieb gemeldet, die längst wieder funktionieren.
  • Manche Anlagen werden auf der Seite mehrfach als defekt aufgeführt.
  • Die Aufzüge am Bahnhof Feuerbach werden außer Betrieb gemeldet, obwohl sie aktuell erst eingebaut werden und somit noch nie in Betrieb waren.
  • Es handelt sich wohl nahezu komplett um Meldungen über Aufzüge und Rolltreppen, die nicht in den Zuständigkeitsbereich der SSB AG fallen, sondern von der Deutsche Bahn verantwortet werden.

Warum die SSB defekte Aufzüge und Rolltreppen außerhalb ihres Zuständigkeitsbereichs überhaupt auf ihrer Seite meldet, erschließt sich mir nicht. Die Liste wird zumindest teilweise über die von der DB dafür bereitgestellte Softwareschnittstelle automatisch aktualisiert. Diese Aktualisierung arbeitet aber unzuverlässig, da teilweise längst wieder in Betrieb befindliche Anlagen noch immer als defekt geführt werden.

Schon 2016 stand in der Zeitung, dass das Tiefbauamt der Stadt Stuttgart, welches für die Instandhaltung der Aufzüge und Rolltreppen der SSB zuständig ist, bereits mit einem automatischen Störungsmeldesystem arbeitet. Im Gegensatz zur DB scheint aber der aktuelle Status der SSB-Aufzüge und -Rolltreppen noch immer nicht für jedermann abrufbar zu sein. Oder funktionieren die Anlagen der SSB so gut, dass sie fast nie ausfallen und daher kaum auf der Liste erscheinen?

Hinweise aus unserem Leserkreis sprechen eine andere Sprache. So soll z.B. der Aufzug an der Stadtbahnhaltestelle Schemppstraße in Sillenbuch (Bild: Wikimedia CC BY-SA 4.0) seit langem Probleme machen. Auf der SSB-Liste der defekten Aufzüge und Rolltreppen ist er aber nicht zu finden.

Wir freuen uns über Ihre Kommentare zum Thema SSB-Aufzüge und Rolltreppen.
Funktionieren sie wirklich so viel besser als die der Deutschen Bahn?

Von der Sonne (zu sehr) verwöhnt – der Aufzug in Bondorf

Bondorf, genauer gesagt Bondorf (b Herrenberg), besitzt den südlichsten Bahnhof im VVS-Gebiet. Als ich dort vor ein paar Jahren mit Fahrrad aus dem Zug stieg, musste ich noch ganz offiziell über das Gleis 1 laufen, um zum Bahnhofsgebäude zu gelangen. 2018 bekam der Bahnhof endlich einen Fußgängersteg mit Treppen und Aufzügen, der die beiden Bahnsteige miteinander verbindet.

Aufzüge und Treppen zur Brücke über die Gleise am Bahnhof Bondorf

Aufzüge und Treppen zur Brücke über die Gleise am Bahnhof Bondorf

Ob es an der südlichen Lage Bondorfs liegt oder an den Aufzugstürmen aus Glas, jedenfalls fällt der Aufzug vom Gleis 2/3 zur Brücke seit Ende Mai fast jeden Tag tagsüber für ein paar Stunden aus. In den letzten Tagen kam es zu folgenden Ausfällen:

Aufzugsturm komplett aus Glas

Aufzugsturm komplett aus Glas

   Tag          Ausfall      Temp. max.
Sa. 08.06.   17:07 - 20:06     22 °C
Fr. 07.06.   14:10 - 20:09     28 °C
Do. 06.06.   Kein Ausfall      20 °C
Mi. 05.06.   14:16 - 21:31     29 °C
Di. 04.06.   10:24 - 21:28     29 °C
Mo. 03.06.    9:10 - 19:05     31 °C
So. 02.06.   10:18 - 22:04     28 °C
Sa. 01.06.   10:13 - 21:27     26 °C
Fr. 31.05.   16:52 - 20:45     23 °C
Do. 30.05.   14:26 - 16:49     21 °C

Über ein ähnliches Problem im Bahnhof Stuttgart Vaihingen hatten wir im Jahr 2016 berichtet. Auch dort fiel in der Sommerzeit an sonnigen Tagen regelmäßig der Aufzug stundenweise aus. Dieser Aufzug wurde daraufhin ausgetauscht und das Problem verschwand. Ein solcher Austausch ist in Bondorf jedoch wenig wahrscheinlich, da der Aufzug noch nicht mal ganz ein Jahr in Betrieb ist.

Eigentlich wollte ich demnächst mal wieder in Bondorf mit dem Fahrrad aus dem Zug aussteigen, um von dort eine Radtour durchs Nagoldtal zu starten. Bei den Aussichten, das gut 25 kg schwere Pedelec über die Treppen schleppen zu müssen, habe ich diese Radtour aber erst mal verschoben.

Eine Radtour kann man verschieben oder ausfallen lassen, wenn man von dem Problem weiß. Viel schlimmer sind solche Ausfälle für Teile der Bondorfer Bevölkerung, die auf funktionierende Aufzüge angewiesen sind. Eltern mit Kinderwagen, Gehbehinderte, Rollstuhlfahrer, Urlauber mit schwerem Gepäck, sie alle werden durch einen Aufzugausfall vor große Probleme gestellt oder ganz am Zugfahren gehindert. Hinzu kommt, dass der Bahnhof Bondorf seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2017 zu einem Knotenpunkt geworden ist und dadurch auch viele Umsteiger von Stuttgart in Richtung Freudenstadt bzw. zurück auf diesen Aufzug angewiesen sind.

Der Bahn muss das Problem bekannt sein, schließlich werden die Bondorfer Aufzüge von der Bahn seit letzten Herbst ständig fernüberwacht. Über diesen Link kann der aktuelle Status der Aufzüge am Bondorfer Bahnhof bei Bedarf überprüft werden. Es bleibt zu hoffen, dass dieser Beitrag Druck aufbaut, damit die Bahn und der Aufzughersteller zügig aktiv werden und das Problem schnell und nachhaltig beseitigen.

Neue, noch längere Umwege in Feuerbach ab 2. Mai

Anfangs haben wir über die Stuttgart 21 geschuldeten „Bauwochenenden“ in und um den Bahnhof Feuerbach geschrieben, an denen keine S-Bahn in Feuerbach hält. Mittlerweile sind diese so zahlreich, dass wir aufgehört haben mitzuzählen. Am kommenden verlängerten Wochenende (Brückentag plus Feiertag) ist es wieder mal soweit: Die Schienen sollen erneut verlegt werden und ab 2. Mai 2018 fahren die S-Bahnen in Feuerbach stadteinwärts wieder vom Hausbahnsteig 1 ab (Zugang über das Bahnhofsgebäude). Dass dieser während seiner langen Sperrung von der Deutschen Bahn nicht wie vereinbart halbwegs barrierefrei erhöht wurde ist ein Ärgernis, aber eigentlich schon eine altbekannte Geschichte.

Das andere, neue Ärgernis ist die geplante neue Wegführung oder anders ausgedrückt, die neuen, nun noch längeren Umwege. Zumindest denjenigen, die aus Stuttgarts Innenstadt in Feuerbach ankommen und auf die östliche Seite der Gleise ins Gebiet Siemensstraße/Borsigstraße gehen wollen, wird zukünftig noch mehr als bisher zugemutet. Gleiches gilt für diejenigen, die von dieser Seite der Bahnstrecke kommend in Richtung Zuffenhausen abfahren wollen.

Bahnhof Feuerbach - Bahnhof der Umwege

Bahnhof Feuerbach – Bahnhof der Umwege

Die Umwege begannen mit der Beseitigung des Gehwegs neben der Bahnunterführung Steiermärker Straße / Borsigstraße. Danach wurde der Teil der Fußgängerunterführung im Bahnhofsgebäude gesperrt, der direkt zur Siemensstraße führte. Seitdem ist man gezwungen, den Bahnhof durch den Haupteingang zu verlassen, um den Bahnhof herumzulaufen und die südliche Fußgängerunterführung zu nutzen.

Was jetzt gemacht wird schlägt sprichwörtlich dem Fass den Boden aus. Statt die neue, nördliche Fußgängerunterführung mit ihren Zugangstreppen vom Bahnsteig 3 komplett fertigzustellen und freizugeben, gibt man nur den westlichen Teil der Unterführung in Richtung Wiener Platz frei. Gleichzeitig werden die bisherigen Treppen vom Bahnsteig 2/3 gesperrt.

Dadurch ergibt sich für Ankommende aus Stuttgarts Innenstadt, die in Richtung Siemensstraße wollen, ein extremer Umweg. Nutzer der S-Bahn werden für unbestimmte Zeit gezwungen, einmal um den Bahnhof laufen, damit sie rund 3 Minuten später wieder fast an derselben Stelle sind wie zuvor. Hinzu kommt, dass dieser unfreiwillige Fußweg häufig auch von Baufahrzeugen befahren wird und man aufpassen muss, dass man nicht unter die Räder kommt.

Wir vermuten, dass sich die Bahn beim Zugang zur Siemensstraße inklusive dem dort notwendigen Gehweg bzw. einer Fußgängerampel verplant hat und jetzt diese erbärmlich schlechte Wegführung realisiert, um nicht noch weiter in Zeitverzug zu geraten.

Der Offenbarungseid der Bahn zum fünften S-Bahn Gipfel

So, jetzt ist es raus. Rund eine Woche vor dem fünften S-Bahn Gipfel am Mittwoch, den 5.7.2017 gibt Dr. Dirk Rothenstein, Vorsitzender der S-Bahn-Geschäftsleitung, gegenüber der Presse zu Protokoll, dass die S-Bahn Stuttgart auf absehbare Zeit, jedoch mindestens bis zur Fertigstellung von Stuttgart 21, unpünktlich bleiben wird.

Artikel der Stuttgarter Zeitung: Nahverkehr in Stuttgart: S-Bahn steht vor langer Durststrecke

Gelobte die Deutsche Bahn bei früheren Gelegenheiten noch Besserung und nahm ein paar extra Millionen in die Hand um die missliche Situation wenigstens ein wenig zu verbessern, so überrascht sie diesmal mit einer faktischen Kapitulation vor der scheinbar unlösbaren Aufgabe. Als ob die Durststrecke der letzten Jahre für die S-Bahnnutzer nicht schon schlimm genug war, kündigt Herr Rothenstein den Beginn einer neuen, womöglich noch durstigeren Strecke an, um bei dieser Assoziation zu bleiben.

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Aufzug stillgelegt wegen defektem Telefonanschluß?

Bitte den Nachtrag am Ende des Beitrags beachten!

Eine Leserin hatte uns in der letzten Woche darauf aufmerksam gemacht, dass der Aufzug am Gleis 2 (Richtung Stuttgart) am Bahnhof Leinfelden seit mehreren Wochen außer Betrieb ist. Wir haben uns aufgemacht, um die Situation vor Ort zu überprüfen, und haben am nicht funktionierenden Aufzug folgenden angeklebten Zettel vorgefunden:

Aufzug wegen defekter Telefonleitung außer Betrieb

Aufzug wegen defekter Telefonleitung außer Betrieb

Der Aufzug scheint zu funktionieren, aber wenn die Telefonleitung defekt ist und deshalb im Notfall kein Notruf möglich wäre, darf der Aufzug wohl nicht mehr betrieben werden. Uns würde interessieren, ob die defekte Telefonleitung „erst“ seit ein paar Wochen oder schon seit mindestens einem halben Jahr den Betrieb des Aufzugs verhindert. Sachdienliche Hinweise nehmen wir per Kommentarfunktion und Kontaktformular gerne entgegen.

Auf der VVS-Seite „Aufzüge und Zugänge“ wird der Aufzug jedenfalls nicht als defekt aufgeführt. Dort sollte die DB Station&Service AG Informationen zum Betriebszustand der Aufzüge und Rolltreppen bei S- und R-Bahn veröffentlichen, versagt hierbei aber komplett. Hier zwei aktuelle Beispiele:

  • Der Aufzug in Stuttgart Vaihingen wurde von November 2016 bis April 2017 komplett ersetzt. Obwohl der Aufzug seit mehreren Wochen wieder in Betrieb ist, wird er auf der Seite heute am 21. Mai immer noch als „bis auf weiteres außer Betrieb“ geführt
  • An der S-Bahnstation Stuttgart Flughafen/Messe war einer der Aufzüge über 15 Wochen lang außer Betrieb, ohne dass dieser Ausfall auf der Seite aufgeführt wurde

Unser S-Bahn Stuttgart Monitor überwacht zwar viele Aufzüge und Rolltreppen, aber den Status dieses Aufzugs in Leinfelden können wir leider noch nicht online abfragen und veröffentlichen, da ihn die Bahn noch nicht fernüberwacht.

Die Deutsche Bahn versagt beim Thema Aufzüge und Rolltreppen auch weiterhin komplett und die gelegentliche, kritische Berichterstattung in den Medien (z. B. in der StZ und im ZDF) verpufft wirkungslos. Es ist höchste Zeit, dass die Politik und der VVS der Bahn die Daumenschrauben anzieht und deren bisherige, weitgehende Narrenfreiheit beendet.

Nachtrag:

In den Wochen nach der Erstellung des Beitrags hat sich herausgestellt, dass für diesen Aufzug nicht die Bahn, sondern die Kommune Leinfelden Echterdingen zuständig ist. Insofern traf die geäußerte Kritik in diesem Fall wohl den Falschen.

Nach der Veröffentlichung dieses Beitrags hat es ca. 4 Wochen gedauert, bis der Aufzug beim VVS endlich als „außer Betrieb“ gemeldet wurde. Wir sind gespannt, wie lange nun die Störungsbehebung dauern wird. Das auf dem Zettel prognostizierte halbe Jahr erscheint uns nicht abwegig. Vielleicht wurde ja die Telefonleitung bei den Bauarbeiten zur Verlegung der Stadtbahnhaltestelle beschädigt, dann ist sicher nicht mit einer schnellen Reparatur zu rechnen.

Bahnsteigerhöhung Gleis 1 Feuerbach vorerst abgesagt

Bereits bei der Verkehrsausschusssitzung des VRS am 25.1.2017 (wir berichteten) wurde die Absage thematisiert.

Gleis 1 Feuerbach

Gleis 1 Feuerbach

Hierzu die damalige Sitzungsvorlage VA-17817 des VRS (ab Seite 2, Feuerbach …)

[spoiler title=’Klicken um den entsprechenden Ausschnitt aus  der Vorlage zu lesen‘ style=’default‘ collapse_link=’false‘]Für die Station Feuerbach, die ebenfalls für den schrittweise weiteren barrierefreien Ausbau der S-Bahn-Stationen in der Region Stuttgart als vorrangig beschlossen wurde, wurde bereits im Sommer 2014 eine Planungsvereinbarung für die Leistungsphasen 1-4 über einen Betrag von 455 T€ (vorläufiger Wert, zu aktualisieren nach der abschließenden Kostenberechnung aus der Entwurfs- und Genehmigungsplanung) zwischen der Region Stuttgart und der DB Station&Service AG abgeschlossen. Die DB hat die Planungen erstellt und einen Förderantrag nach L-GVFG an das Land gestellt, der noch nicht beschieden ist. Zwischenzeitlich wurde über eine Planungsvereinbarung mit pauschalierten Beträgen für die weiteren ausstehenden Leistungsphasen mit der DB verhandelt. Gemeinsame Grundlage war, dass die Bahnsteigerhöhung parallel zu den Baumaßnahmen für Stuttgart 21 in Feuerbach erfolgen sollte. Während der Verlegung der S-Bahnverkehre auf die Gleise 2 und 3 sollten sukzessive die fahrgastfreien Zeiträume für die Bahnsteigerhöhung genutzt werden. Die DB PSU sollte die bauliche Abwicklung an die für S21 tätige Arge beauftragen.

Dagegen teilte die DB S&S am 22.12.2016 einen neuen Sachverhalt mit. Das Angebot der in Feuerbach für S21 tätigen Arge liege nahezu doppelt so hoch wie die Kostenberechnung, die auch Grundlage des GVFG-Antrags war. Insbesondere die aufwendige Baustellenlogistik und Materialversorgung über Kräne, auf Grund der Insellage der Baustellen, wird vom Bauunternehmen zur Begründung der Mehrkosten herangezogen. Um einen Baubeginn am Hausbahnsteig im Februar 2017 gewährleisten zu können, benötigte die Arge noch vor Weihnachten die Zusage der DB. Diese konnte die DB S&S aufgrund der unerwartet hohen Kosten und der dafür fehlenden Finanzierungsgrundlagen nicht geben.

Eine Realisierung der Bahnsteigaufhöhung (Gleis 1 am Hausbahnsteig) im Rahmen des Baufensters der S21 Maßnahme ist somit nicht möglich. Die DB hat diese abgesagt, sie stellte aber in Aussicht, dass sich die Bahnsteigerhöhung am Gleis 1 nach Fertigstellung von S21 baubetrieblich eintakten lasse, jedoch sei die Finanzierung dann neu zu regeln.[/spoiler]

Um so erstaunlicher ist es, dass sich der Bezirksbeirat Feuerbach erst Ende Februar mit dem Thema, das zumindest dem VRS bereits spätestens am 22.12.2016 bekannt war,  beschäftigte, obwohl die Arbeiten wie ursprünglich vereinbart bereits hätten beginnen müssen.

Die Stuttgarter Zeitung berichtete:  Stuttgart-Feuerbach: Bahnsteigerhöhung wird verschoben. Thema Barrierefreiheit landet auf dem Abstellgleis

Ein Bezirksbeirat von SÖS wollte eine Erklärung des Bezirksbeirats  erreichen, dass diese einseitige Maßnahme der DB AG missbilligt wird und die Umsetzung der schon 2014 zugesagten Erhöhung kurzfristig erfolgt. Leider war zu dieser Erklärung keine der anderen Fraktionen bereit. Am 28. März wird die DB AG im Bezirksbeirat Feuerbach vortragen. Das reichte allen anderen Fraktionen aus.

Es ist unschwer zu erraten, was dabei herauskommen wird.