Archiv der Kategorie: Kommentar

Das Infrastruktur-Chaos geht weiter

Am Sonntag 27.12. verursachte eine Weichenstörung bei Stuttgart-Schwabstraße stundenlang Ausfälle bei der S-Bahn (wir zählten 242 Teilausfälle). Natürlich ist man nie komplett gegen Störungen gewappnet, keine Frage, aber an so einem wichtigen Punkt innerhalb des S-Bahn-Netzes dürfen Signal- und Weichenstörungen schlichtweg nicht so häufig auftreten. Das zeugt einfach vom mangelnden Willen der DB (hier der DB-Netze AG), regelmäßig und rechtzeitig vorbeugende Instandhaltungsmaßnahmen durchzuführen. Man plant zwar jetzt ein Weichen-Diagnosesystem einzuführen, das frühzeitig drohende Defekte erkennen soll. Ob es letztlich zum Erfolg führt muss man abwarten.

Bereits zwei Tage später, am Dienstag 29.12. ging es mit einem Ausfall eines Rechners weiter, der für die Filderstrecke zwischen Stuttgart-Rohr und Filderstadt zuständig ist und im Stellwerk Vaihingen untergebracht ist.

Der Rechnerausfall kündigte sich bereits ab 6 Uhr mit Verspätungen und Teilausfällen an und führte ab ca. 10 Uhr zur Vollsperrung der Strecke zwischen Rohr und Filderstadt. Die Linien S2 und S3 endeten bereits in Vaihingen und wendeten dort. Um die Filderebene und den Flughafen nicht unerreichbar zu machen, richtete die Bahn einen Schienenersatzverkehr mit Bussen ein.

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Die Bahn schlampt bei den VVS-Störungsmeldungen

Am Dienstag 22.12.2015 kurz vor 21 Uhr kam es im S-Bahn-Tunnel zwischen den Stationen Schwabstraße und Universität zu einer Signalstörung. Diese Störung sowie die daraus resultierenden Verspätungen wurden von der Bahn im RIS (ReisendenInformationsSystem) vermerkt, dort von unserem Verspätungswarner gefunden und getwittert:

Verspätungswarnung wegen Signalstörung

Verspätungswarnung wegen Signalstörung

Verspätungsgrund Signalstörung

Verspätungsgrund Signalstörung

Von der Signalstörung waren alle Züge der Linien S1, S2 und S3 Richtung Herrenberg bzw. Flughafen/Messe und Filderstadt betroffen. Es kam bis ca. Mitternacht zu teils massiven Verspätungen, die sicher auch zu verpassten Anschlüssen geführt haben. Zwei Züge der S2 wurden über Stuttgart Hbf (oben) und die Gäubahnstrecke bis Stuttgart Vaihingen umgeleitet. Weiterlesen

Neue Anzeigen und Ansagen in den Fahrzeugen der Baureihe ET 430

Die meisten Fahrzeuge der neuen Baureihe ET 430 – wie sie derzeit auf der S1-S3 unterwegs sind – sind mittlerweile mit deutlich verbesserten Monitoranzeigen (FIS = FahrgastInformationsSystem) ausgestattet worden. Endlich geht die Zeit mit den kryptischen internen Fahrtnummern bei den an ‚wichtigen‘ Haltepunkten ausgegebenen Anschlüssen zu Ende. Stattdessen werden jetzt verständliche Bezeichnungen wie STB U1 (STB = Stadtbahn, könnte man auch noch weglassen) oder Bus 44 angezeigt. Außerdem wird das Fahrtziel nicht mehr abgeschnitten, sondern bei Bedarf umgebrochen.

FIS-Monitor Anschlüsse in Fellbach

FIS-Monitor: Anschlüsse in Fellbach

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Update der Monitoranzeige in den Zügen des Typs ET430

Sie erinnern sich vielleicht an unseren Beitrag Verbesserungsfähiges Informationsystem … in den Zügen vom August 2014, in dem wir uns bei den Anschlussinformationen über kryptische Bezeichnungen von Stadtbahnlinien und Bussen, sowie über die platzverschwenderische und unnötige Angabe von zurückfahrenden S-Bahnen beklagt haben.

Die Deutsche Bahn meinte im August 2014 auf Twitter dazu: 

Die Problematik ist vor Ort bekannt. Änderung ist bereits beauftragt, Softwareumstellung erfolgt bis Ende 2014.

Auch die Eisenbahn-Revue International (ERI) hat in ihrer aktuellen Ausgabe 8-9/2015 auf den Seiten 409-413 im Artikel Stuttgart: S-Bahn-Gipfel und der Gipfel der Unpünktlichkeit das Thema aufgegriffen:

Die angezeigten Informationen sind zwar nicht falsch, für den Fahrgast aber etwa so verständlich wie sumerische Keilschrift: Statt einer Liniennummer werden betriebsinterne Kursnummern ausgewiesen, so dass aus dem Anschlusszug der Linie U1 eine „STB626″ wird. Auch erscheinen die Züge der Gegenrichtung: In einem in Stuttgart Schwabstraße beginnenden Zug werden am Hauptbahnhof sämtliche S-Bahnen ausgewiesen, die zurück zur Schwabstraße fahren, auch diese nicht mit Liniennummer, sondern unter ihrer internen Zugnummer „S75xx“.

Nun, jetzt endlich ist es mit der Softwareumstellung tatsächlich so weit. Wir haben zwar mittlerweile schon August 2015, aber immerhin sind nun zumindest manche Züge umgestellt:

Monitoranzeige in den Fahrzeugen ET430

Monitoranzeige in den Fahrzeugen ET430

Die Richtungsbezeichung (Endstation) wird bei langen Stationsnamen nun nicht mehr mitten im Wort abgeschnitten, sondern bei Bedarf in die nächste Zeile umgebrochen und ist somit vollständig lesbar. Die zum Umsteigen hilfreiche Echtzeitinformation erfolgt in einer separaten Zeile, statt wie bisher rechts daneben und eine Leerzeile schafft Abstand zum nächsten angezeigten Anschluss. Dies steigert zwar die Lesbarkeit, reduziert aber auch die Anzahl der gleichzeitig angezeigten Anschlüsse. Auf weitere Bildschirmseiten mit zusätzlichen Anschlüssen wird automatisch umgeblättert, wobei teilweise abgeschnittene Zeilen dargestellt werden (im Bild oben z.B. am unteren Rand). Warum die Liste der Anschlüsse stattdessen nicht einfach langsam durchscrollt ist unbekannt.

Die Auflistung von Anschlüssen zu S-Bahnen in die Gegenrichtung – also im Beispielbild z.B. zu einer S1, S2 oder S3 in Richtung Bad Cannstatt – konnte ich bei den Anschlüssen bis jetzt noch nicht ausmachen. Es scheint so, als ob auch dieses Problem gelöst sei.

Abgesehen davon, dass nur sehr sportliche Fahrgäste den Umstieg zur STB (Stadtbahn) U15 bzw. U12 schaffen könnten, ist es doch erfreulich, dass man es endlich doch noch geschafft hat, das angebliche Problem mit den kryptischen Zugbezeichnungen zu lösen. Wer sich nur ein wenig mit Softwareentwicklung auskennt, weiß, dass eine solche Änderung wirklich trivial ist. Wieso man es allerdings nicht gleich von Anfang an richtig gemacht hat, sondern nur ‚irgendetwas‘ implementiert hat, wird ewig ein Geheimnis der Auftragnehmer und Auftraggeber bleiben.

Nachtrag vom 3.9.2015:
Anscheinend gibt es derzeit noch keine einheitliche neue Software für die Monitore. Heute wurden in einem Zug der Linie S1 die einzelnen Seiten der angezeigten Anschlüsse der nächsten Station nicht hart umgeblättert, sondern relativ sanft von Seite zu Seite gescrollt. Vielleicht kommt ja doch noch eine Version, bei der alle Anschlüsse langsam von unten nach oben endlos durchscrollen.

Pressespiegel KW 4 / 2015

Nach dem Schwarzen Montag am 19.1., der den geplagten S-Bahn-Kunden sage und schreibe fast 60 Teil- und Komplettausfälle beschert hat und nach der Veröffentlichung der offiziellen Pünktlichkeitsstatistik für Dezember 2014 (wir berichteten hier und hier) hat die Lokalpresse mit zum Teil sehr drastischen Worten über den Zustand der S-Bahn und deren Verantwortliche berichtet.

Hier ein Auszug aus den Presseartikeln der letzten Tage:

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Pünktlichkeitszahlen der DB-Regio für Dezember 2014

Heute, am 21.01.2015, also drei Wochen nach Monatsbeginn, hat die DB-Regio ihre Pünktlichkeitswerte für Dezember 2014 veröffentlicht. Das nachfolgende Statement wird zwar manchem Protagonisten gar nicht gefallen, aber es ist geradezu ein Armutszeugnis, dass die DB Regio 3 Wochen länger als das von Hobbyisten in der Freizeit betriebene Portal S-Bahn-Chaos.de benötigt, um eine nur minimalistische Statistik zu präsentieren, die im Gegensatz zu der von S-Bahn-Chaos.de bereits am 1.1.2015 präsentierten Statistik weder zwischen GVZ und HVZ, noch nach den einzelnen Linien unterscheidet.

Und wenn wir schon dabei sind: Ausgefallene Züge gehen bekanntlich nicht in die Pünktlichkeitsstatistik ein, mit der hanebüchenen Begründung, dass ein ausgefallener Zug schließlich nicht verspätet sein könne. Dabei wäre es das normalste der Welt, wenn ein ausgefallener Zug mit der Verspätung in die Statistik einginge, die dem augenblicklichen Taktabstand entspricht. Beträgt dieser 30 Minuten, ist der Zug um mindestens 30 Minuten verspätet, denn schließlich kommt z.B. der S2-Fahrgast von Stuttgart nach Winterbach erst 30 Minuten später am Ziel an, wenn er bei einer vorgezogenen Wende in Grunbach auf die nächste S2 warten muss. Spätestens dann müsste man allerdings außer der 3-, 6-, auch noch die 15- und 30 Minutenpünktlichkeit einführen.

Wie sich bereits in unserer Monatsstatistik für Dezember 2014 andeutete, ist die Pünktlichkeit zwar gegenüber dem Vormonat November 2014 – vermutlich feiertags- und urlaubsbedingt – bei der 3 Minuten-Pünktlichkeit wieder etwas gestiegen, sie ist aber schlechter als im Dezember 2013 und nur minimal besser als im Dezember 2012.

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Komplett- und Teilausfälle der S-Bahn Stuttgart am 19.01.2015

Seit der S-Bahn Ausfallwarner auf S-Bahn-Chaos.de in Betrieb ist, kommt mehr Licht in die gar nicht so wenigen Ausfälle, die in der Pünktlichkeitsstatistik der DB Regio leider nicht berücksichtigt werden und was vom Aufgabenträger, dem Verband Region Stuttgart (VRS) leider immer noch ohne erkennbare Gegenwehr akzeptiert wird.  Übrigens, S-Bahn-Chaos.de hat die aus den Daten der DB ermittelten Pünktlichkeitswerte für den Monat Dezember 2014  bereits am 1.1.2015 veröffentlicht, die DB Regio bis heute, Di, 20.01.15 immer noch nicht.

Gestern, am Montag, den 19.01.2015 gab es bei den vom Ausfallwarner erkannten Ausfällen einen bisherigen Tages-Negativrekord. Daher weiter unten eine Liste der Komplett- und Teilausfälle am 19.01.2015 wie sie der Ausfallwarner aus den DB-Seiten ermittelt hat. Es sollte allerdings nicht unerwähnt bleiben, dass die Bahn versucht hat, einige Ausfälle durch Ersatzfahrten zu kompensieren.

Bitte beachten Sie, dass die Angaben nicht immer ganz eindeutig die tatsächliche Situation abbilden. Das liegt zum Einen an der notwendigen Verkürzung auf Grund der Maximallänge einer Twitter-Meldung und zum Anderen an nicht immer gleichen Meldungen auf den DB-Seiten. So heißt es z.B. bei einer Umleitung einer S1 stadteinwärts aus Richtung Vaihingen über die Panoramastrecke  meist nur, dass die Halte Österfeld, Universität, Schwabstraße, Feuersee, Stadtmitte und Hbf (tief) entfallen, manchmal heißt es bei Hbf  (tief) Gleiswechsel  Stuttgart Hbf (oben). Und die Meldung S2 ab Filderstadt nach Schorndorf entfällt von Stuttgart-Bad Cannstatt bis Stuttgart-Sommerrain bedeutet nicht, dass die S-Bahn, sondern lediglich die Halte an diesen Haltestellen entfallen, weil die S-Bahn über die Ferngleise umgeleitet wurde. Wir arbeiten daran, diese Fälle automatisch im Programm abzufangen, aber es wird immer wieder einmal Fälle geben, bei denen die Angaben event. missverständlich oder falsch sind.

Hier die Liste der Ausfälle wie sie unser Ausfallwarner den ganzen Tag über registriert hat und anschließend was insgesamt über den VVS-Störungsmelder gemeldet wurde.
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Die neuen S-Bahnen der Baureihe 430, Teil 2

Die Bahn bewirbt die neuen S-Bahnzüge ET 430 u.a. mit den Verbesserungen für mobilitätseingeschränkte Personen.

Im Bereich der Türen innen/außen werden in einer DB-Broschüre hierfür folgende Punkte genannt:

  • Taktile und kontrastreiche Ausführung aller Anforderungs- und Türöffnungstaster
  • Blindentastleiste innerhalb der vertikalen Türdichtung
  • Schiebetritt zur Spaltüberbrückung
  • Kennzeichnung der Einstiegsbereiche durch gelb eloxierte Trittleiste und Markierung auf der Vorderkante des Schiebetrittes
  • Lichtgitter/Lichtschranken an den Türen
  • Einstiegsbeleuchtung (Tritt)
  • Rampe für Rollstuhlfahrer
  • Türfindesignal
  • Türwarnsignale beim Öffnen und Schließen der Türen gemäß EU-Vorgaben

Nach einem Besuch von Vertretern des Verbands Region Stuttgart im Herstellerwerk von Bombardier in Aachen im Dezember 2010 waren alle begeistert von den neuen Elektrotriebzügen ET 430. Die Stuttgarter Zeitung berichtete damals. U.a. schrieb sie:

Das besondere technische Schmankerl der neuen S-Bahn ist allerdings der bewegliche Schiebetritt an allen Türen. Wenn sich diese in einer Station öffnen, fährt die Leiste automatisch aus und überbrückt die Lücke zwischen Zug und Bahnsteigkante. „Unsere S-Bahn baut dem Fahrgast eine Brücke“, heißt es bei Bombardier.

In der Tat ein besonderes technisches Schmankerl. Dazu weiter unten. Weiterlesen

Die neuen S-Bahnen der Baureihe 430, Teil 1

Nachdem die alten S-Bahn-Züge der Baureihe 420 mittlerweile über 30 Jahre alt sind, wurde es langsam Zeit, für Ersatz zu sorgen. Die Deutsche Bahn platzierte daher im Januar 2007 eine europaweite Ausschreibung und erteilte im Mai 2009 den Auftrag zum Bau von 87 Fahrzeugen der Baureihe 430 für die S-Bahn-Stuttgart an die Firmen Bombardier und Alstom.

BR430 als S3 vor der Abfahrt in Backnang

BR430 als S3 vor der Abfahrt in Backnang

Die wesentlichen Vorteile der neuen Baureihe 430 sind

  • Türfreier Durchgang durch eine ganze 70m-Einheit
  • Klimaanlage (die BR 423 hatte allerdings auch schon eine)
  • Fahrgastinformation durch Monitore und Laufschrift (die Züge der BR 423 sollen auch damit nachgerüstet werden und sind es teilweise schon)
  • Energieeinsparung durch Energierückgewinnung
  • Ausfahrbare Schiebetritte zur Überbrückung des unvermeidlichen Spalts zwischen Ausstieg und Bahnsteig
  • Behindertengerechter
  • Fahrradfreundlicher (im Gegensatz zur BR 420)
  • Kameras zur Aufzeichnung eventueller Straftaten
  • usw.

Die Vorteile wirken überzeugend. Allerdings ist bekanntlich meist nicht alles Gold was glänzt und wenigstens die technischen Experten bei den Entscheidungsträgern hätten sich nicht ausschließlich auf Hochglanzbroschüren und Powerpoint-Folien des Herstellers verlassen dürfen, sondern etwas genauer hinschauen müssen, denn nicht alles wurde so realisiert wie erhofft.

Nach ursprünglichen Planungen der Hersteller sollte die Baureihe 430 bis Juni 2012 eine Zulassung vom Eisenbahnbundesamt erhalten haben um so innerhalb eines Jahres sukzessive die alten Züge der BR 420 ersetzen zu können, so dass nach ursprünglicher Planung ungefähr ab Ende 2013/Anfang 2014 in Stuttgart nur noch die mittelalten BR 423 und die neuen BR 430 unterwegs sein sollten. Die Zulassung erfolgte aber erst im 1. Quartal 2013.

Am 25.04.2013 – also mittlerweile vor über 1 ½ Jahren – sind mit einer Verspätung von rund einem Jahr die ersten beiden neuen S-Bahnen der Baureihe 430 zu ihrer ersten offiziellen Fahrt von Plochingen nach Böblingen gestartet. Unter die ganz normalen Fahrgäste hatten sich stolz auch die Vertreter der DB Regio und des Verbands Region Stuttgart gemischt (die Stuttgarter Zeitung berichtete).

Als Grund für die fast einjährige Verzögerung wurde das langwierige Zulassungsverfahren ins Feld geführt. Die Hersteller hätten allerdings besser eine ausgereifte Entwicklung vorgestellt, denn bereits 2 Monate später musste die DB die Reißleine ziehen und die BR 430 zur Nachentwicklung/Umrüstung an die Hersteller zurückschicken, nachdem mehrmals Züge wegen blockierter Schiebetritte auf der Strecke liegen blieben.

Die ’schwergängigen‘ Schiebetritte wurden in der Folge deaktiviert und seit Ende 2013 wurden die bereits gelieferten Fahrzeuge zunächst wieder auf der S1, dann teilweise auf der S2, später komplett auf der S3 eingesetzt, weil auf der S3 nur ein Zugtyp eingesetzt werden kann. Inzwischen fahren S1 und S3 komplett mit der BR 430 (einige Zwischentaktzüge der S1 fahren noch mit BR 423), während auf der S2 noch sporadisch BR 420 fahren, die aber sukzessive durch neu gelieferte BR 430 ersetzt werden. Der Prozess soll bis zum Jahresende 2014 abgeschlossen sein. Dann stehen alle bestellten 87 S-Bahn-Züge (mit deaktivierten Schiebetritten) zur Verfügung.

Die S4-S6(0) fährt mittlerweile komplett mit BR 423 und teilweise auch mit BR 430,

Am 12.11.2014 – berichtete die Stuttgarter Zeitung unter dem Titel Test mit neuem Schiebetritt, dass bis zum Jahresende ein Langzug mit Testfahrern unterwegs sein soll, die die mittlerweile modifizierten Schiebetritte testen sollen. Anfang 2015 sollen Züge mit den überarbeiteten Schiebetritten auch in regulären Fahrten ausprobiert werden.

Die Erkenntnisse, die man bei den bis Ende März dauernden Tests gewinnt, will Bombardier im zweiten Quartal 2015 umsetzen. Erst wenn die Genehmigung des Eisenbahn-Bundesamtes (EBA) für das modifizierte Modell vorliegt, kann der Einbau in die 87 S-Bahnen in der Region be­ginnen. Diese Umrüstung dauert bei laufendem S-Bahn-Betrieb 18 Monate.

Kenner der ET-430-Baureihe bezweifeln allerdings, dass auch die veränderten Tritte wegen der zu geringen Einbauhöhe von lediglich 6 cm den großen Belastungen im harten Alltagsbetrieb standhalten.

Inzwischen wurden nach zähen Verhandlungen zwischen VRS / DB und dem Hersteller weitere 10 Züge mit den neuen Schiebetritten bestellt um erstens etwas Reserven zu bekommen und zweitens auch die geplante Verlängerung der S2 nach Neuhausen im 30-Minuten-Takt überhaupt realisieren zu können. Diese 10 Züge sind rund 40% teurer als die bereits gelieferten 87 Einheiten und außerdem trägt der VRS die Kosten für den eventuellen Ausbau der Schiebetritte aus den den 10 neuen Zügen, falls auch diese nicht funktionieren. Ein schwacher Trost, dass dann Bombardier und sein Zulieferer den Ausbau aus den bereits gelieferten 87 Einheiten selbst bezahlt (die Stuttgarter Zeitung berichtete).

Der Schiebetritt ist unserer Ansicht nach aber bei weitem nicht das einzige Problem der derzeitigen BR 430. Es gibt auch noch andere, die aber – weil meist ’nur‘ Software – vermutlich leichter zu lösen zu sind. Darüber werden wir in einem weiteren Beitrag berichten.

Kommentar und Alternativen zum Benachrichtigungsservice des VVS

Der VVS ist u.a. für die Information der Fahrgäste bei Störungen und Fahrplanänderungen im Bereich des Verkehrsverbunds zuständig. Er bietet außer der Fahrplanauskunft auch einen kostenfreien Benachrichtigungsservice an, über den man sich nach einer Registrierung, per Email und/oder SMS über Fahrplanänderungen und aktuelle Störungen informieren lassen kann.

Im Prinzip ist das eine schöne Sache, nur in der Praxis kann man sich auf die aktuellen Störungsmeldungen – insbesondere die aus dem Bereich der Bahn – überhaupt nicht verlassen, da kleinere Störungen überhaupt nicht und selbst Großstörungen nicht immer gemeldet werden.
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