Archiv der Kategorie: DB Station&Service

Neue Bahnsteigansagen im Stammstreckentunnel

Nutzer der S-Bahn, die an Stationen im Stammstreckentunnel ein- und aussteigen, haben es vielleicht gemerkt.

Seit einigen Tagen gibt es an den Bahnsteigen mit automatischen Ansagen (umgangssprachlich: Blechelse) einen neuen Gong. Dieser neue Gong ist allerdings kein völlig Unbekannter. Er wird im Fernverkehr an größeren Bahnhöfen, wie Köln oder Düsseldorf ebenfalls verwendet.

 

Geändert haben sich auch die Ansagen selbst: so wird nun bei Verspätungen immer (bisher nur ab 15 Minuten) die ursprüngliche Abfahrtszeit genannt. Es werden nun andere Zwischenhalte angesagt, wie z. B. Stuttgart-Zuffenhausen statt Leonberg bei der S6 und S60. Bei diesen Linien, die in Renningen geteilt werden, werden nun 2 Ansagen abgespielt, wenn der eine Teil nach Weil der Stadt fährt und der andere nach Böblingen. Auf den Teil, der in Renningen angehängt wird, ohne weiter nach Weil der Stadt zu fahren, wie es z. B. zwischen 12:00 und 15:30 der Fall ist, wird gar nicht mehr hingewiesen. Hier heißt es nur noch:

„Gleis 2, Einfahrt, S60 nach Böblingen über Stuttgart-Zuffenhausen, Abfahrt xx, Vorsicht bei der Einfahrt“.

Ob das damit zusammenhängt, dass auch bei den neuen Anzeigen derzeit nur der ganze Zug nach Böblingen ohne Hinweis auf den in Renningen abgehängten Zugteil angezeigt wird, wissen wir nicht.

Neu ist auch, dass sich die Bahn in den Ansagen für die Verspätungen nun gar nicht mehr entschuldigt. Bisher war das bei Verspätungen ab 15 Minuten der Fall.

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Neue Software für alte Zugzielanzeiger am Bahnsteig

Falls Sie in den letzten Tagen mit der S-Bahn in Stuttgart unterwegs waren, sind Ihnen vielleicht die geänderten weiß-blauen Zugzielanzeiger am Bahnsteig aufgefallen:

Neuer Zugzielanzeiger an der Station Flughafen/Messe

Neuer Zugzielanzeiger an der Station Flughafen/Messe

Scheinbar wurde durch eine Softwareänderung nicht nur die Darstellung verändert, sondern es werden nun die nächsten 4 statt nur die nächsten 3 Züge angezeigt. Hierdurch wird die Schrift natürlich etwas kleiner und von weitem etwas schlechter lesbar. Mich persönlich stört aber am meisten, dass die S-Bahnlinie (im Bild oben also S2) in noch kleinerer, invertierter Schrift (blaue Schrift vor weißem Hintergrund) dargestellt wird und dadurch extrem schlecht zu erkennen ist.

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Fahrgastinformation bei Störungen – hier in Stuttgart-Vaihingen

Wendende S3 auf Gleis 2

Symbolbild mit einer auf dem Flughafengleis 2 wendenden S3. Zum Vergrößern auf das Bild klicken.

Eine kurze Zeit später ankommende S-Bahn zum Flughafen fuhr dann statt dem gewohnten Gleis 2 notgedrungen auf dem für die Richtung Innenstadt vorgesehenen Gleis 3.

Uns erreichte folgendes Anschreiben eines Lesers unseres Portals:

Mittwoch, 25. April, Feierabendverkehr im Vaihinger Bahnhof: Bahnsteig 2 ist mit Reisenden gut gefüllt. Direkt davor eine leere S-Bahn, die auf die Abstellung wartet. Ein Blick auf den VVS-Störungsmelder offenbart den Grund des Wartens: „Nach einer Stellwerkstörung zwischen Waiblingen und Schorndorf, kommt es noch auf der S-Bahn Linie S2 (Filderstadt – Schorndorf) zu Verspätungen und möglichen Fahrplanabweichungen. Bitte achten Sie auf die Lautsprecheransagen und Anzeigen an den Bahnsteigen.“

Schon wieder eine Störung. Als der S-Bahn-Zug das Gleis 2 räumt, wird der Blick auf Gleis 1 frei, auf der recht zügig eine ersehnte Flughafen-S-Bahn einfährt. Doch keine Durchsage, kein Hinweis an Bahnsteig 2. Etwa 50 Personen stürmen in die Unterführung, um den Zug auf Gleis 1 zu erreichen. Unten bereits tönt ihnen Frust entgegen. Der Lokführer hat schlicht die Türen geschlossen und ist der herbeiströmenden Menge davongefahren. Wieder keine Durchsage. Nach weiteren 5 Minuten trifft die nächste S-Bahn zum Flughafen ein. Der auf das Chaos angesprochene Lokführer meint nur barsch, man möge doch still sein und schnell einsteigen. Sonst könne er nicht pünktlich abfahren…

und direkt an den Geschäftsführer der S-Bahn-Stuttgart  gerichtet:
… hier passiert erneut ein Kunden-GAU für Ihr Unternehmen – und Ihre werten Mitarbeiter bemerken dies nicht. Mit Verlaub: Schämen Sie sich für Ihr Unternehmen, für die ständigen Störungen, für die miserable Kundenorientierung, für Ihre unprofessionellen Mitarbeiter. Erlauben Sie mir zudem einen Tipp: Beenden Sie bitte Ihre anmaßende Werbeaktion „Deine S-Bahn“. Angesichts der sich in den letzten Wochen häufenden Störungen kann ein solcher Slogan nur als Verhöhnung Ihrer Stammkunden verstanden werden.


Wir haben das Anliegen an den Geschäftsführer weitergeleitet.

Er antwortete darauf folgendermaßen und hat uns die Veröffentlichung seiner Antwort erlaubt:

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VVS-Meldungen zu Verpätungen und Halatusfällen

Sie haben richtig gelesen. Wir haben uns in der Überschrift nicht vertippt, doch lesen Sie bitte weiter…

Bekanntlich stellt der VVS für Störungsmeldungen der DB eine Schnittstelle zur Verfügung, die inhaltlich von der zuständigen DB-Tochter bedient wird.

So ist die DB Station&Service AG für die VVS-Meldungen bezüglich der S-Bahn-Haltestellen zuständig.

Heute um 12:49 wurde zumindest über den Email-Benachrichtigungsdienst des VVS folgende Meldung verbreitet:

Aufgrund einer Weichenstörung im Bereich Sindelfingen verkehrt die S Bahn S 60 ohne Halt in Sindelfingen.Reisende verkehren mit der S Bahn bitte bis Böblingen und fahren von dort mit dem Stadtbus zurück nach Sindelfingen oder umgekehrt.
[..]
HauptmeldungDie S-Bahnen der Linie S60 können wieder in Sindelfingen halten, es kommt aber zu Verpätungen von 3 bis 5 Minuten, desweiteren kann es vereinzelt zu Halatusfällen oder Teilausfällen kommen.
[..]

Eine einfache Qualitätskontrolle der zu verbreitenden Nachrichten findet vor dem Abschicken offensichtlich nicht statt, denn sonst wären sofort ins Auge fallende Schreibfehler wie Verpätungen oder Halatusfällen schlichtweg nicht möglich.

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Der Offenbarungseid der Bahn zum fünften S-Bahn Gipfel

So, jetzt ist es raus. Rund eine Woche vor dem fünften S-Bahn Gipfel am Mittwoch, den 5.7.2017 gibt Dr. Dirk Rothenstein, Vorsitzender der S-Bahn-Geschäftsleitung, gegenüber der Presse zu Protokoll, dass die S-Bahn Stuttgart auf absehbare Zeit, jedoch mindestens bis zur Fertigstellung von Stuttgart 21, unpünktlich bleiben wird.

Artikel der Stuttgarter Zeitung: Nahverkehr in Stuttgart: S-Bahn steht vor langer Durststrecke

Gelobte die Deutsche Bahn bei früheren Gelegenheiten noch Besserung und nahm ein paar extra Millionen in die Hand um die missliche Situation wenigstens ein wenig zu verbessern, so überrascht sie diesmal mit einer faktischen Kapitulation vor der scheinbar unlösbaren Aufgabe. Als ob die Durststrecke der letzten Jahre für die S-Bahnnutzer nicht schon schlimm genug war, kündigt Herr Rothenstein den Beginn einer neuen, womöglich noch durstigeren Strecke an, um bei dieser Assoziation zu bleiben.

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Aufzug stillgelegt wegen defektem Telefonanschluß?

Bitte den Nachtrag am Ende des Beitrags beachten!

Eine Leserin hatte uns in der letzten Woche darauf aufmerksam gemacht, dass der Aufzug am Gleis 2 (Richtung Stuttgart) am Bahnhof Leinfelden seit mehreren Wochen außer Betrieb ist. Wir haben uns aufgemacht, um die Situation vor Ort zu überprüfen, und haben am nicht funktionierenden Aufzug folgenden angeklebten Zettel vorgefunden:

Aufzug wegen defekter Telefonleitung außer Betrieb

Aufzug wegen defekter Telefonleitung außer Betrieb

Der Aufzug scheint zu funktionieren, aber wenn die Telefonleitung defekt ist und deshalb im Notfall kein Notruf möglich wäre, darf der Aufzug wohl nicht mehr betrieben werden. Uns würde interessieren, ob die defekte Telefonleitung „erst“ seit ein paar Wochen oder schon seit mindestens einem halben Jahr den Betrieb des Aufzugs verhindert. Sachdienliche Hinweise nehmen wir per Kommentarfunktion und Kontaktformular gerne entgegen.

Auf der VVS-Seite „Aufzüge und Zugänge“ wird der Aufzug jedenfalls nicht als defekt aufgeführt. Dort sollte die DB Station&Service AG Informationen zum Betriebszustand der Aufzüge und Rolltreppen bei S- und R-Bahn veröffentlichen, versagt hierbei aber komplett. Hier zwei aktuelle Beispiele:

  • Der Aufzug in Stuttgart Vaihingen wurde von November 2016 bis April 2017 komplett ersetzt. Obwohl der Aufzug seit mehreren Wochen wieder in Betrieb ist, wird er auf der Seite heute am 21. Mai immer noch als „bis auf weiteres außer Betrieb“ geführt
  • An der S-Bahnstation Stuttgart Flughafen/Messe war einer der Aufzüge über 15 Wochen lang außer Betrieb, ohne dass dieser Ausfall auf der Seite aufgeführt wurde

Unser S-Bahn Stuttgart Monitor überwacht zwar viele Aufzüge und Rolltreppen, aber den Status dieses Aufzugs in Leinfelden können wir leider noch nicht online abfragen und veröffentlichen, da ihn die Bahn noch nicht fernüberwacht.

Die Deutsche Bahn versagt beim Thema Aufzüge und Rolltreppen auch weiterhin komplett und die gelegentliche, kritische Berichterstattung in den Medien (z. B. in der StZ und im ZDF) verpufft wirkungslos. Es ist höchste Zeit, dass die Politik und der VVS der Bahn die Daumenschrauben anzieht und deren bisherige, weitgehende Narrenfreiheit beendet.

Nachtrag:

In den Wochen nach der Erstellung des Beitrags hat sich herausgestellt, dass für diesen Aufzug nicht die Bahn, sondern die Kommune Leinfelden Echterdingen zuständig ist. Insofern traf die geäußerte Kritik in diesem Fall wohl den Falschen.

Nach der Veröffentlichung dieses Beitrags hat es ca. 4 Wochen gedauert, bis der Aufzug beim VVS endlich als „außer Betrieb“ gemeldet wurde. Wir sind gespannt, wie lange nun die Störungsbehebung dauern wird. Das auf dem Zettel prognostizierte halbe Jahr erscheint uns nicht abwegig. Vielleicht wurde ja die Telefonleitung bei den Bauarbeiten zur Verlegung der Stadtbahnhaltestelle beschädigt, dann ist sicher nicht mit einer schnellen Reparatur zu rechnen.

Bahnsteigerhöhung Gleis 1 Feuerbach vorerst abgesagt

Bereits bei der Verkehrsausschusssitzung des VRS am 25.1.2017 (wir berichteten) wurde die Absage thematisiert.

Gleis 1 Feuerbach

Gleis 1 Feuerbach

Hierzu die damalige Sitzungsvorlage VA-17817 des VRS (ab Seite 2, Feuerbach …)

[spoiler title=’Klicken um den entsprechenden Ausschnitt aus  der Vorlage zu lesen‘ style=’default‘ collapse_link=’false‘]Für die Station Feuerbach, die ebenfalls für den schrittweise weiteren barrierefreien Ausbau der S-Bahn-Stationen in der Region Stuttgart als vorrangig beschlossen wurde, wurde bereits im Sommer 2014 eine Planungsvereinbarung für die Leistungsphasen 1-4 über einen Betrag von 455 T€ (vorläufiger Wert, zu aktualisieren nach der abschließenden Kostenberechnung aus der Entwurfs- und Genehmigungsplanung) zwischen der Region Stuttgart und der DB Station&Service AG abgeschlossen. Die DB hat die Planungen erstellt und einen Förderantrag nach L-GVFG an das Land gestellt, der noch nicht beschieden ist. Zwischenzeitlich wurde über eine Planungsvereinbarung mit pauschalierten Beträgen für die weiteren ausstehenden Leistungsphasen mit der DB verhandelt. Gemeinsame Grundlage war, dass die Bahnsteigerhöhung parallel zu den Baumaßnahmen für Stuttgart 21 in Feuerbach erfolgen sollte. Während der Verlegung der S-Bahnverkehre auf die Gleise 2 und 3 sollten sukzessive die fahrgastfreien Zeiträume für die Bahnsteigerhöhung genutzt werden. Die DB PSU sollte die bauliche Abwicklung an die für S21 tätige Arge beauftragen.

Dagegen teilte die DB S&S am 22.12.2016 einen neuen Sachverhalt mit. Das Angebot der in Feuerbach für S21 tätigen Arge liege nahezu doppelt so hoch wie die Kostenberechnung, die auch Grundlage des GVFG-Antrags war. Insbesondere die aufwendige Baustellenlogistik und Materialversorgung über Kräne, auf Grund der Insellage der Baustellen, wird vom Bauunternehmen zur Begründung der Mehrkosten herangezogen. Um einen Baubeginn am Hausbahnsteig im Februar 2017 gewährleisten zu können, benötigte die Arge noch vor Weihnachten die Zusage der DB. Diese konnte die DB S&S aufgrund der unerwartet hohen Kosten und der dafür fehlenden Finanzierungsgrundlagen nicht geben.

Eine Realisierung der Bahnsteigaufhöhung (Gleis 1 am Hausbahnsteig) im Rahmen des Baufensters der S21 Maßnahme ist somit nicht möglich. Die DB hat diese abgesagt, sie stellte aber in Aussicht, dass sich die Bahnsteigerhöhung am Gleis 1 nach Fertigstellung von S21 baubetrieblich eintakten lasse, jedoch sei die Finanzierung dann neu zu regeln.[/spoiler]

Um so erstaunlicher ist es, dass sich der Bezirksbeirat Feuerbach erst Ende Februar mit dem Thema, das zumindest dem VRS bereits spätestens am 22.12.2016 bekannt war,  beschäftigte, obwohl die Arbeiten wie ursprünglich vereinbart bereits hätten beginnen müssen.

Die Stuttgarter Zeitung berichtete:  Stuttgart-Feuerbach: Bahnsteigerhöhung wird verschoben. Thema Barrierefreiheit landet auf dem Abstellgleis

Ein Bezirksbeirat von SÖS wollte eine Erklärung des Bezirksbeirats  erreichen, dass diese einseitige Maßnahme der DB AG missbilligt wird und die Umsetzung der schon 2014 zugesagten Erhöhung kurzfristig erfolgt. Leider war zu dieser Erklärung keine der anderen Fraktionen bereit. Am 28. März wird die DB AG im Bezirksbeirat Feuerbach vortragen. Das reichte allen anderen Fraktionen aus.

Es ist unschwer zu erraten, was dabei herauskommen wird.

Bericht von der Verkehrs-Ausschuss-Sitzung des VRS am 25.01.2017

Am 25.1,2017 fand die erste Verkehrsausschuss-Sitzung des Verbands in diesem Jahr statt.

Tagesordnungspunkte aus Sicht der S-Bahn bzw. dem SPNV waren

  • TOP 1
    Leistungsbild und weiteres Vorgehen für Untersuchungen zur besseren Anbindung des Filderbereichs an den SPNV und für eine mögliche Ausweitung des SPNV-Angebots im Bereich Korntal/Zuffenhausen/Feuerbach
  • TOP 3 
    Finanzierungsbedarf für einen Halbstundentakt auf der Linie S4 zwischen Marbach a.N.  und Backnang auch am Wochenende
  • TOP 4 
    Bericht zur Barrierefreiheit in der S-Bahn

Der Redakteur Thomas Durchdenwald von Stuttgarter Zeitung und Stuttgarter Nachrichten berichtete unter dem Titel Region untersucht neue Trassen bereits über den TOP 1.

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„Euer Titel S-Bahn-Chaos passt also perfekt“

Gestern erhielten wir eine E-Mail die mit diesem Satze endete. Sie stammte von einem ehemaligen S-Bahnnutzer, der mittlerweile wieder aufs Auto (Diesel!) umgestiegen ist, weil er das ständige S-Bahn Chaos leid war. Auslöser der E-Mail war folgende Information des VVS vom Nachmittag:

Auf Grund der anhaltenden Witterungslage mit hohen Minusgraden verschiebt die DB Projekt Stuttgart–Ulm GmbH kurzfristig im Bahnhof Stuttgart-Feuerbach die Verschwenkung des Gleises 1 nach Gleis 2. Damit verbleibt das stadteinwärts führende Gleis der S-Bahn zunächst bis zu einem neuen Termin weiterhin in der Lage am Hausbahnsteig des Bahnhofsgebäudes. Die bereits vor 14 Tagen mit Tätigkeiten an der Oberleitung und im Bereich Erdbau begonnenen Vorarbeiten müssen jedoch qualifiziert abgeschlossen werden und enden vor Betriebsbeginn am morgigen Freitag, 27. Januar. Die Gleisverlegung steht im Zusammenhang mit Stuttgart 21 und war vom 26. bis 29. Januar geplant.

Auf Grund der Kurzfristigkeit der abgesagten Gleisbauarbeiten lassen sich für das kommende Wochenende die Umlaufpläne für Züge und S-Bahnen sowie die Dienstpläne für das Zugpersonal nicht mehr an die geänderten Gegebenheiten anpassen. Es wird daher von Freitag, 27. Januar, bis Sonntag, 29. Januar, weiterhin Beeinträchtigungen im Fern-, Regional- und S-Bahn-Verkehr geben.

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Kann der S-Bahn-Vertrag vorzeitig gekündigt werden?

Der S-Bahn-Vertrag wurde in 2009 zwischen dem Verband Region Stuttgart (VRS) als Aufgabenträger und der DB Regio Baden-Württemberg als Betreiber (EVU) geschlossen und hat eine Laufzeit von 20 Jahren. Mit den bundeseigenen DB Konzern-Töchtern DB Netz AG und der DB Station&Service AG, dem Infrastrukturbetreiber (EIU) als dem Hauptschuldigen für die Probleme, besteht leider kein Vertrag, Der Durchgriff der innerhalb der DB AG  hierarchisch untergeordneten DB Regio AG auf die DB Netz AG und DB Station&Service AG ist zwangsläufig heikel.

Die Fraktion DIE LINKE beantragte nun von der Geschäftsstelle des Verbands Region Stuttgart die Beantwortung der Frage nach den Möglichkeiten einer vorzeitigen Kündigung des nicht-öffentlichen S-Bahn-Vertrags, insbesondere  in Bezug auf Schlechtleistung. Wenn Sie die Antragsbegründung lesen wollen, klicken Sie bitte zum Aufklappen auf den nachfolgenden grauen Balken.

[spoiler title=’Antragsbegründung‘ style=’default‘ collapse_link=’false‘]Im August 2016 registrierte der VVS-Störungsreport laut Stuttgarter Nachrichten insgesamt 24 teils schwerwiegende Verkehrsstörungen allein durch Stellwerks-, Weichen-, Oberleitungs- und Signalstörungen sowie Brandmeldungen, oft mit Einschränkungen und Zugausfällen bis in die Abend- und Nachtstunden.

Bedauerlicherweise ist die August-Bilanz eher Regel als Ausnahme. Das gehäufte Auftreten von technischen Störungen innerhalb der vergangenen Jahre zeigt nur zu deutlich, wie sehr die S-Bahn Stuttgart, wohl auch aufgrund der kulanten Sonderregelungen während der Stuttgart-21-Bauphase, vom Betreiber Deutsche Bahn auf Verschleiß gefahren wird. Trotz vollmundiger Versprechungen auf dem jährlichen „S-Bahn-Gipfel“ fehlt es sehr offensichtlich an technischer Wartung, Innovation und Prävention.

Die störungsgeplagten Pendler, die den jährlich weiter steigenden Preisen hilflos ausgeliefert sind, erhalten als Gegenleistung zu oft Verspätungen, S-Bahn-Chaos und Zugausfälle und zahlen damit für Schlechtleistung. Die Zufriedenheitswerte, die die ÖPNV-Nutzer der DB für die S-Bahn ausstellen, sind dementsprechend niedrig, die wirtschaftlichen und persönlichen Auswirkungen auf Arbeitnehmer und Arbeitgeber im Ballungsraum Stuttgart gravierend. Durch die anhaltenden Störungen und Verspätungen entsteht ein mutmaßlich hunderte Millionen Euro schwerer volkswirtschaftlicher Schaden.

Als Träger der S-Bahn obliegt der Regionalversammlung und ihren Mitgliedern die Verantwortung für das zuverlässige Funktionieren der S-Bahn. Mit der Aushandlung des nichtöffentlichen S-Bahnvertrags mit der Deutschen Bahn von 2009 wurden die Mehrheitsfraktionen in der Regionalversammlung diesem Anspruch nicht gerecht. Zu geringfügig sind die Entschädigungszahlungen für verspätete und ausgefallene Züge, zu vage die Qualitätskriterien, zu generös die Ausnahmen während der S-21-Bauzeit, zu zahnlos die Sanktionsmöglichkeiten. Mit dem S-Bahnvertrag degradierten sich die Regionalräte in der Misere zu reinen Bittstellern, deren Appelle die Bahnverantwortlichen unbeeindruckt lassen.

Aufgrund der nicht endenden Qualitätsprobleme, die die Zumutbarkeitsgrenzen für die Fahrgäste längst übersteigen, stellt sich für die Fraktion DIE LINKE daher die Frage, ob eine zeitnahe Kündigung des S-Bahnvertrags aufgrund von Schlechtleistung möglich ist.[/spoiler]

Die Verwaltung antwortete wie folgt:

Eine vorzeitige ordentliche Kündigung des am 01.07.2009 in Kraft getretenen Verkehrsvertrages ist ausgeschlossen.

Die Möglichkeit zur außerordentlichen Kündigung besteht, wenn eine der beiden folgenden
Voraussetzungen gegeben ist:

  1. Die 6-Minutenpünktlichkeit in der Hauptverkehrszeit liegt im Mittel über zwei aufeinanderfolgende Kalenderjahre unter 80 %. Während der Bauzeit von Stuttgart 21 gilt die Regelung nur für die durch das EVU zu vertretenden Verspätungen.
  2. In zwei aufeinanderfolgenden Kalenderjahren entfallen mehr als 1% der planmäßigen Zugkilometer ersatzlos. Zugausfälle aufgrund von Baumaßnahmen an der Infrastruktur, Streiks und mehr als zwei Tage andauernde Störungen (sofern nicht durch das EVU verursacht) werden hierbei nicht berücksichtigt.

Es gelten zudem grundsätzlich die Regelungen nach § 314 des BGB.

Beide Voraussetzungen sind derzeit bei weitem nicht erfüllt, und eigentlich kann auch niemand hoffen, dass sie jemals erfüllt werden. Die Fraktion DIE LINKE hat sicherlich nicht ernsthaft erwartet, die Kündigung des S-Bahnvertrages quasi im Handstreich durchzusetzen.

Durch ihren Antrag wurde aber wenigstens öffentlich bekannt, dass die DB Regio nicht das liefern kann, was der Verband Region Stuttgart bestellt hat und teuer bezahlt, und die DB Netz AG vielfach nicht das liefert, was die DB Regio brauchen würde, um ihrerseits vertragsgemäß liefern zu können.

Die DB Netze™ nimmt Trassengebühren (DB Netz AG) und Stationsgebühren (DB Station&Service AG) ein, vernachlässigt aber trotz gegenteiliger Versprechungen ihre Anlagen und Einrichtungen. Durch Ausnahmeregelungen und eine Deckelung der Pönale (Vertragsstrafe) während der Bauzeit von Stuttgart 21 muss sie bei Minderleistungen keine Sanktionen befürchten und – wenn überhaupt – allenfalls auf einen kleinen Teil ihres Umsatzes verzichten.