Mit dieser Überschrift hat das European Train Control System (ETCS) für die Stuttgarter S-Bahn am 9.7.2016 wieder den Weg in die Stuttgarter Zeitung gefunden. Prof. Martin von der Universität Stuttgart formulierte deutlich: „Es ist höchste Zeit, das ETCS auf einer S-Bahnstrecke zu testen.“ Für den Redakteur Wolfgang Schulz-Braunschmidt ist es in seinem Kommentar „höchste Eisenbahn“ für ein leistungsfähiges Steuerungssystem für unser wichtigstes Nahverkehrssystem. Allerdings sind Artikel und Kommentar geeignet, eine überhöhte Erwartungshaltung zu erzeugen, die keinen Beitrag zur Lösung liefern würde. Weiterlesen
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Wer speichert was auf der PolygoCard?
In unserem 1. Beitrag über die polygoCard haben wir beschrieben, welche Daten wir auf den uns zur Verfügung stehenden polygoCards gefunden haben und wie einfach diese auszulesen sind.
Wir haben aufgezeigt, dass diese aufgezeichneten Daten im Widerspruch zu den Aussagen des VVS stehen und haben Fragen gestellt, die aus unserer Sicht vom VVS beantwortet werden sollten. Dieser Beitrag soll unsere bisherigen Erkenntnisse zusammenfassen.
Die polygoCard wird derzeit in zwei Fällen gelesen und kann bei diesen Lesevorgängen prinzipiell auch beschrieben werden:
- Beim Einstieg in einen Bus vorne beim Busfahrer
- Bei der Fahrkartenkontrolle durch einen Kontrolleur
Beim Einstieg in einen Bus vorne beim Busfahrer
Seit dem 27. Februar 2011 gilt auf allen Buslinien im gesamten VVS-Gebiet die klare Regel: Vorne einsteigen, hinten aussteigen. Die Tickets werden beim Einsteigen vom Busfahrer kontrolliert. Hierbei muss man hierbei entweder einen gültigen Fahrschein vorweisen oder einen kaufen. Inhaber einer polygoCard sollen diese nicht vorzeigen, sondern an das hierfür vorgesehene Kontrollgerät halten.
Innerhalb des VVS fahren Busse diverser Busunternehmen. Einen guten Überblick gibt die Liste der VVS Verkehrsunternehmen. Neben vielen kleinere Busunternehmen dominieren die DB Bahn Regiobus Stuttgart (RBS), sowie die Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB). Aufgrund dieser Vielfalt ist auch davon auszugehen, dass es zwischen den einzelnen Busunternehmen Unterschiede bei der Hardware, Software und Konfiguration der Kontrollgeräte gibt:
- Laut unseren Beobachtungen und den erhaltenen Rückmeldungen wird in RBS Bussen bei den Einstiegskontrollen zumindest teilweise auf die polygoCards geschrieben, ohne dass wegen der Zeitkarten hierfür beim VVS eine Notwendigkeit gäbe. Der VVS ist sich dessen wohl bewusst und möchte aus diesem Grund das Schreiben auf die polygoCards deaktiviert lassen.
Der Grund für das Schreiben von Fahrtransaktionen dürfte sein, dass die RBS-Busse auch in den Verkehrsverbünden „KreisVerkehr Schwäbisch Hall“ und HNV verkehren. Dort kommt die KOLIBRICARD zum Einsatz, die mittels CICO funktioniert. Die Check-Ins und Check-Outs werden dort für Abrechnungszwecke benötigt, zentral gespeichert und zu Kontrollzwecken auch auf die Karten geschrieben. Mit der mytraQ App können Kunden dann selbst Ihre Fahrten auslesen und kontrollieren (siehe Seite 6 links im PDF des HNV). Aber auch dort gilt: Jeder der eine solche Karte in die Finger bekommt kann sie auch auslesen.
Da die Karten nur maximal 10 Transaktionen, also 5 Fahrten speichern können, hat die Speicherung auf der Karte wahrscheinlich primär den Zweck, dass ein Kontrolleur im Bus auch offline überprüfen kann, ob ein Fahrgast beim Einstieg in den Bus ordnungsgemäß einen Check-In durchgeführt hat und somit im Besitz eines Fahrscheins ist. - Die SSB bestreitet jemals auf die polygoCards geschrieben zu haben. Das deckt sich bislang mit unseren Beobachtungen und einer Aussage des VVS.
- In Bussen der Omnibus-Verkehr Ruoff GmbH (OVR) wurde zumindest bis Januar 2016 auf Karte geschrieben, seither nach unseren Erkenntnissen nicht mehr.
- Schreibzugriffe konnten wir bei der „Omnibus Dannenmann Linien- und Reiseverkehr GmbH“ zumindest aktuell nicht feststellen.
Bei der Fahrkartenkontrolle durch einen Kontrolleur
Bislang ist uns kein Fall bekannt, bei dem bei einer Fahrkartenkontrolle durch einen Kontrolleur etwas auf die polygoCard geschrieben wurde. Eine Notwendigkeit für eine solche Schreiboperation gäbe es auch nicht. Es fällt allerdings auf, dass die eingesetzten Kontrollgeräte zuweilen nicht funktionieren oder zu lange zum Erreichen der Betriebsbereitschaft benötigen, falls das Gerät zuerst hochgefahren werden muss.
Fazit und Aufruf
So unterschiedlich wie in manch anderen Verkehrsverbünden scheint die Situation beim VVS nicht zu sein. Wenn der VVS die Schreibzugriffe beim RBS deaktivieren lässt, sollte die Problematik entschäft sein. Hierzu fehlt aber bislang eine offizielle Aussage des VVS.
Ungelöst ist bisher, wie die bereits auf die polygoCard geschriebenen Daten gelöscht werden können. Andere Verkehrsverbünde bieten hierfür einen Service an. Der VVS schweigt offiziell zur gesamten Problematik, Transparenz sieht anders aus.
Wie Sie diesem Beitrag entnehmen konnten, fehlen uns noch Erfahrungen bzw. Rückmeldungen bezüglich diverser Busunternehmen. Falls Sie auf Ihrer polygoCard Transaktionen entdecken, die entweder im Widerspruch zu den gemachten Aussagen stehen oder diese ergänzen, bitte wir Sie um Rückmeldung per Kommentarfunktion in diesem Blog oder per Twitter an @earlybird445.
Bericht/Kommentar zur VRS-Verkehrsausschuss-Sitzung am 27.4.2016
Entgegen der Ankündigung war die gegenüber dem eigentlichen Hauptthema vorgezogene Besprechung zum Bundesverkehrswegeplan (BVWP) doch öffentlich, wodurch wir Gelegenheit hatten, einem Teil der Besprechung beizuwohnen.
BVWP
Der VRS moniert zu Recht, dass die Region Stuttgart mit ihrer Einwohnerzahl und Wirtschaftsleistung (25% bzw. 28% bezogen auf ganz Baden-Württemberg) im BVWP benachteiligt wird: die für die Region vorgesehenen Mittel belaufen sich nur auf 13 – 16% . Die Verteilung der Mittel zu 50% auf Straßenprojekte und nur zu 41% auf Schienenprojekte wären eigentlich auch deutlich zu kritisieren. Das tut der VRS allerdings nicht, sondern schaut weiterhin vorrangig auf die Straßen.
Straßenprojekte im BVWP
Mit Blick auf die Feinstaubbelastung in Stuttgart will die Region die Filderauffahrt zur Entlastung von B14/B27 durch die Stadt und den Nord-Ost-Ring zur Entlastung von B27/B10/B14 in den vordringlichen Bedarf aufnehmen lassen. Diese Projekte, die auf Grund des großen Widerstands der Anliegergemeinden schon totgeglaubt waren, erscheinen genau aus diesem Grund auch in Zukunft nicht durchsetzbar. Dazu soll die B10 von Geislingen bis fast nach Pforzheim ausgebaut werden, um die A8 zu entlasten. Es bleibt allerdings ungeklärt, wie man mit dem Nadelöhr der B10/B27 in Feuerbach zurecht kommen will. Der im Bau befindliche Rosensteintunnel wird hier überhaupt nicht helfen.
Schienenprojekte im BVWP
Die Ausbauten der Gäubahn zwischen Rohr und Herrenberg sowie der Remsbahn zwischen Waiblingen und Schorndorf jeweils mit einem durchgängigen dritten Gleis sind nicht im BVWP enthalten, weil der Bund den Nahverkehr als Auslöser dieser Maßnahme sieht und sich somit nicht zuständig fühlt. Diese überaus einseitige Betrachtung von sogenannten Mischverkehrsstrecken kritisiert der Verband zu Recht und will die Aufnahme dieser Projekte in den BVWP verlangen.
Bericht vom 4. S-Bahn-Gipfel am 13.4.2016
Am 13.4.2016 fand im Sitzungssaal des Verbands Region Stuttgart in der Kronenstraße im Rahmen einer Verkehrsausschuss-Sitzung der mittlerweile bereits vierte S-Bahn-Gipfel statt. Die DB Regio, DB Netz, DB Station&Service und der VVS berichteten über den Stand der Umsetzung der beschlossenen Maßnahmen zur Verbesserung der Pünktlichkeit und der Fahrgastinformation.
Die gezeigte Präsentation kann bei Interesse von ↓ HIER heruntergeladen werden. Die Presse informierte ebenfalls ausführlich. Die Berichte in StZ und StN sind nach dem Zusammenschluss der beiden Redaktionen praktisch identisch, daher hier stellvertretend nur die Beiträge der StZ:
- Vor dem S-Bahn-Gipfel in Stuttgart: Mit Vollgas in die Sackgasse
- S-Bahn-Gipfel: Vierter Anlauf für eine zuverlässige S-Bahn
- S-Bahn in Stuttgart: Bahn sieht Erfolge bei der Pünktlichkeit
- S-Bahn-Gipfel: Eigenlob der Bahn kommt nicht gut an
- Raidt schreibt: Lieber S-Bahn-Gipfel!
- Nahverkehr in Stuttgart: VCD: S-Bahn-Netz muss endlich saniert werden
Die Pünktlichkeit hat sich im Jahr 2015 zwar gegenüber 2014 nicht unwesentlich verbessert, aber nach dem Tiefstand 2014 wäre eine weitere Verschlechterung ein Offenbarungseid gewesen. Insofern ist es verfrüht, bereits jetzt von einer Trendwende zu sprechen, so wie es die DB und das Direktorium des VRS getan hat. Sowohl die Presse als auch die Regionalräte haben praktisch unisono ein solches Resumée abgelehnt. Auch aus unserer Sicht ist es erst mal nur ein Hoffnungsschimmer auf eine hoffentlich nachhaltige und für die Kunden spürbare Verbesserung der Lage in der Zukunft.
Ist das Kunst oder kann das weg?
Aktualisierung: Die Bilder wurden nachträglich etwas verpixelt, damit sich die Täter nicht ganz so sehr an ihrem Werk ergötzen können.
Über Kunst lässt sich ja bekanntlich streiten. Wenn der Versuch ein Kunstwerk zu erschaffen aber mit einer Sachbeschädigung einher geht, dann landet dieser Streit und so mancher selbsternannter Künstler ganz schnell mal vor Gericht.
Wir hatten kürzlich die fragwürdige Ehre in einem S-Bahnzug der neuen Baureihe 430 mitzufahren, der – nachdem der oder die Sprayer ihr Werk vollendet hatten – eher wie ein alter Güterzug aussah.
Je nach verwendetem Sprayer-Lack können solche „Kunstwerke“ in einer speziellen Reinigungsanlage entfernt werden, ohne dass der Originallack allzu sehr leidet. Einige Lacke sind aber so aggressiv, dass sie den Originallack angreifen und eine komplette Neulackierung erforderlich machen.
Die Beseitigung solcher Schäden ist mit enormen Kosten verbunden. Pro Jahr belaufen sie sich allein bei der S-Bahn Stuttgart auf rund 1 Million Euro. Letztendlich sind es Kosten, die früher oder später von den Fahrgästen oder der Allgemeinheit zu tragen sind. Selbst wenn die Verursacher zur Rechenschaft gezogen werden können, sind diese finanziell meist nicht in der Lage, für den von Ihnen verursachten Schaden komplett aufzukommen.
Normalerweise sollen solche Graffiti-Wagen schnellstmöglich aus dem Verkehr gezogen und gereinigt werden. Anscheinend nimmt das Problem aber derzeit massiv zu, da man solche mit Graffiti versehenen Wagen in letzter Zeit häufiger zu Gesicht bekommt. Während ich kürzlich auf meine S-Bahn wartete, fuhren auf dem Gegengleis nacheinander zwei S-Bahnzüge ein; beide mit Graffiti verunstaltet:
Wir möchten an dieser Stelle dringend an die Verursacher appellieren diese Graffiti-Aktionen zu unterlassen. Augenzeugen solcher Taten sollten ihre Beobachtungen auf jeden Fall der Polizei melden. Außerdem hoffen wir, dass die verschärften Sicherungs- bzw. Beweissicherungsmaßnahmen dabei helfen, solche Taten zu verhindern oder zumindest die Identität der Täter zu ermitteln.
Ursachenforschung der S-Bahn-Verspätungen
Am 3.2.2016, einen Tag nach einer Pressekonferenz des VCD mit dem Titel VCD-Konzept für den Ausbau des Stuttgarter Eisenbahnnetzes, die StZ und StN berichteten, fand eine Sitzung des Verkehrsausschusses des Regionalverbands Stuttgart (VRS) statt, bei dem vorrangig S-Bahn-Themen besprochen wurden. Die StZ berichtete.
Bei der VCD-Pressekonferenz war die S-Bahn zwar nicht das Hauptthema, trotzdem wurden einige interessante Punkte auch für die S-Bahn thematisiert. So wurde u.a. das nicht zukunftssichere Konzept der neuen S-Bahn-Station Mittnachtstraße bemängelt, bei dem der Geburtsfehler der Stuttgarter Stammstrecke wider besseres Wissens wiederholt wird. Durch sie wird die bereits schon heute überlastete Stammstrecke durch eine weitere Station mit nur einem Mittelbahnsteig und der bereits vor der Station zusammengeführten Tunnelstrecken von Bad Cannstatt und Feuerbach verlängert, statt dem bewährten Beispiel München zu folgen. Dort wurden die Außenäste nämlich erst nach den Haltepunkten mit dort noch getrennten Gleisen in die Stammstrecke eingefädelt und die besonders stark frequentierten Stationen der Stammstrecke wie zum Beispiel am Hauptbahnhof mit ‚Spanischen Bahnsteigen‘ ausgestattet, d.h. Bahnsteige auf beiden Seiten der Stationen angelegt, um Ein- und Aussteiger voneinander zu trennen.
VVS Benachrichtungsservice: quo vadis?
In letzter Zeit ist uns aufgefallen, dass die Störungsmeldungen des VVS hinsichtlich der S-Bahn Stuttgart trotz vieler störungsbedingter Ausfälle und Verspätungen sehr rar geworden sind. Außerdem lässt häufig auch die Qualität der Meldungen zu wünschen übrig.
VVS-Störungsmeldungen werden über folgende Informationskanäle verbreitet:
- Email-Benachrichtigungsservice
- VVS Webseite
- Push-Meldungen der VVS-App
- @VVS Twitter-Account
Es ist uns bekannt, dass der VVS den Verkehrsunternehmen lediglich eine Schnittstelle zu seinem Benachrichtigungsservice bereitstellt. Die S-Bahn Stuttgart betreffende Störungen und geplanten Fahrplanänderungen werden z.B. von der DB Regio ins VVS-System eingegeben. Die DB Regio entscheidet somit selbst, was gemeldet wird und was nicht. Letzteres macht auch durchaus Sinn, wenn es sich um kleinere Störungen handelt, die schnell beseitigt werden können.
Kommentar zur Pünktlichkeitsentwicklung 2014-2015
Der Artikel Pünktlichkeit: S-Bahn hat Tiefpunkt durchfahren in den Stuttgarter Nachrichten vom 26.01.2016 von Konstantin Schwarz und einige Aussagen darin haben uns zum folgenden Beitrag veranlasst.
Ja, es stimmt, 2015 war die S-Bahn Stuttgart tatsächlich pünktlicher als im Jahr zuvor unterwegs und das ist erfreulich, auch wenn die aktuell erreichte durchschnittliche Pünktlichkeit immer noch weit unter der Zielvorgabe liegt, die bei der 3-Minuten-Pünktlichkeit noch nie und bei der 6-Minuten-Pünktlichkeit zum letzten Mal in 2011 erreicht wurde. Allerdings halten wir es für verfrüht, schon jetzt von einer Trendwende zu sprechen, denn vom Tiefpunkt 2014 aus gesehen, kann es eigentlich nur besser werden, alles andere wäre eine Bankrotterklärung. Aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.
Und dann noch etwas: Bekanntlich gehen komplett ausgefallene Züge überhaupt nicht in die Statistik ein und gerade in 2015 war die Zahl der Ausfälle streikbedingt besonders hoch. Stellen Sie sich vor, es wäre überhaupt kein Zug gefahren, dann wäre die Pünktlichkeit sogar 100% gewesen! Unsere Forderung an DB und VRS lautet daher: Ein ausgefallener Zug muss mit dem aktuellen Taktabstand in die Verspätungsstatistik eingehen, auch wenn die DB der Ansicht ist, dass dies nirgendwo in Deutschland so gemacht wird.
Bitte beachten Sie den sehr feinen vertikalen Maßstab (nur 2,5% pro Raster) in obigem Diagramm. Die Verbesserung zwischen 2014 und 2015 beträgt bei der 6-Minuten-Pünktlichkeit 1% (95,6 → 96,6% bei einem Zielwert von 98%), bei der 3-Minuten-Pünktlichkeit immerhin doch fast 3% (85,8 → 88,5%, Zielwert 94,5%).
Das „S“ kam wieder zurück
Am 28.12.2015 kündigten die StN im Artikel Das „S“ feiert bald Comeback eine baldige Rückkehr des „S“ und des „nach“ für den 11.1.2016 an, die ja bekanntlich beide seit 14.12.2015 durch einen Softwarefehler aus den Ansagen verschwunden waren.
Und tatsächlich, heute war es so weit. Jetzt heißt es wieder beispielsweise „S3 nach Flughafen/Messe“ und nicht mehr nur „3 Flughafen/Messe“.
Zu mehr hat es allerdings bis jetzt noch nicht gereicht, denn nach wie vor wird an manchen Haltestellen die falsche Ausstiegsrichtung angezeigt und gesprochen. So z.B. in Stuttgart-Sommerrain, wo allen Ernstes der lebensgefährliche Ausstieg auf das Ferngleis angekündigt wird:
Neuer Schiebetritt – erste Erfahrungen
Die erste Woche mit Testfahrten von S-Bahnzügen des Modells ET 430 mit überarbeitetem Schiebetritt ist vorüber. Zeit zu berichten und eine Zwischenbilanz zu ziehen.
Aktuell sind 3 Züge mit aktiven neuen Schiebetritten auf der Linie S1 unterwegs, die Wahrscheinlichkeit auf einen zu treffen ist somit nicht sehr hoch. Nach unseren Erfahrungen haben diese Züge einen runden, blauen Aufkleber auf der Frontscheibe, wie auf dem folgenden Bild zu sehen ist. In den sonst unbesetzten Fahrerkabinen der hinteren Wagen saß zumindest im beobachteten Zug je ein Mitarbeiter, wohl um bei Problemen schnell eingreifen zu können.
Spätestens nach dem Halt des Zuges bemerkt man, dass sich etwas verändert hat. Wenn die Türen piepsen und die Türtaster blinken, hört man nun zusätzlich das Surren der Elektromotoren, die die Schiebetritte ausfahren. Drückt man währenddessen schon auf den blinkenden Taster, dann öffnet sich nicht wie bisher die Tür, sondern sie bleibt mindestens so lange verschlossen, bis der Schiebetritt in seine Endposition ausgefahren ist.
So wie im folgenden Video geht es deshalb gerade vielen Fahrgästen, die mehrfach auf den Taster drücken, bis die Tür endlich aufgeht: