Archiv der Kategorie: S-Bahn Stuttgart

Bericht von der Verkehrsausschusssitzung des VRS am 22.2.2017

In dieser Sitzung gab es 3 Tagesordnungspunkte, die die S-Bahn betrafen.

  • TOP 2: S-Bahn-Qualität 2016
  • TOP 3: Konzept zur beschlossenen Kapazitätsausweitung bei der S-Bahn
  • TOP 4: Zusätzliche Weichen zur Erhöhung der betrieblichen Flexibilität zwischen
    Bad Cannstatt und der Mittnachtstraße

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Die VVS-Mobilitätsgarantie (Erstattung von Taxi-Kosten)

Inhaber von VVS-Zeitkarten können bei Verspätungen unter bestimmten Umständen von der sogenannten VVS Mobilitätsgarantie profitieren. Von dieser seit April 2010 geltenden Regelung haben zwar viele VVS-Kunden schon einmal gehört, aber anscheinend kennen nur wenige die Details und nutzen die Garantie im Verspätungsfall auch. Dieser Beitrag soll deshalb die Bedingungen für die Inanspruchnahme und die Beantragung der Kostenerstattung erklären.

Die  VVS-Mobilitätsgarantie soll sicherstellen, dass man auch dann zuverlässig und pünktlich ans Ziel kommt, wenn das mal mit den Verkehrsmitteln des VVS nicht möglich sein sollte. In einem solchen Fall erstattet der VVS auf Antrag nachträglich die Kosten für ein Taxi.

Wann kann die VVS-Mobilitätsgarantie in Anspruch genommen werden?
Wenn das Ziel wegen einer Verspätung oder eines Fahrtausfalls mit mehr als 30 Minuten Verspätung erreicht werden würde, auch unter Berücksichtigung alternativer Verkehrsmittel des VVS. Hierbei gilt es jedoch einige Einschränkungen zu beachten, die im Folgenden beschrieben werden.

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„Schreibt doch mal was Positives über die S-Bahn!“

Zugegebenerweise werden wir eher selten mit diese Aufforderung konfrontiert, aber hin und wieder kommt es schon mal vor. Um diese verhaltene Kritik an unserer vorwiegend kritischen Haltung der S-Bahn Stuttgart gegenüber aufzugreifen, will ich im folgenden von einem Fall berichten, der sich gerne in ähnlicher Form wiederholen darf.

In überfüllten S-Bahnen, wie sie zu bestimmten Tageszeiten leider üblich sind, kam es in der Vergangenheit oft zu Verspätungen, weil Fahrgäste versehentlich den Ruftaster der Sprechstelle betätigten. Der Triebfahrzeugführer ist in einem solchen Fall wohl verpflichtet, mit dem Betätiger der Ruftaste Kontakt aufzunehmen und zu klären, ob dort vielleicht ein Notfall vorliegt. Die versehentliche Betätigung des Tasters war meist schnell geklärt und die resultierende Verzögerung hielt sich mit ca. 1 Minute in Grenzen. Ärgerlich war es trotzdem, weil es sehr häufig auftrat und sich die Verspätungen summierten. Manchmal passierte es auch, dass niemand dem Triebfahrzeugführer antwortete und er sich gezwungen sah, zur Sprechstelle zu gehen, um nach dem Rechten zu sehen. In einem solchen Fall ist der resultierende Verspätungsaufbau natürlich enorm.

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Pünktlichkeit der S-Bahn im Januar 2017

Wie gewohnt veröffentlichen wir zeitnah die von uns aus den Daten des Live-Fahrplans der S-Bahn Stuttgart ermittelten Pünktlichkeitswerte für den gerade zu Ende gegangenen Monat. Die Monatsverläufe finden Sie weiter unten in diesem Beitrag.

So sieht die ermittelte Pünktlichkeit aller Linien im Januar 2017 als Balkendiagramm aus:

Pünktlichkeit im Januar 2017 als Balkendiagramm

Pünktlichkeit im Januar 2017 als Balkendiagramm

Dasselbe in Tabellenform:

3-Minuten 6-Minuten 3-Minuten 6-Minuten
(GVZ) (GVZ) (nur HVZ) (nur HVZ)
Ziel-Wert 94,5 % 98,0 % 91,5 % 98,0 %
Ist-Wert (alle Ø) 87,0 % 96,4 % 77,5 % 94,0 %
Einzelne Linien
S1 85,2 % 96,2 % 75,7 % 93,9 %
S2 85,6 % 95,8 % 74,1 % 92,5 %
S3 84,5 % 95,2 % 73,0 % 92,2 %
S4 90,2 % 97,3 % 82,6 % 95,5 %
S5 88,8 % 97,4 % 80,4 % 95,4 %
S6 90,3 % 97,5 % 81,7 % 95,5 %
S60 90,2 % 97,7 % 82,2 % 95,6 %

HVZ = Hauptverkehrszeit (Mo.-Fr. 6:00-9:00 und 15:30-19:30, außer an Feiertagen),
GVZ = Gesamt-Verkehrszeit (alle Tage 0-24 Uhr)

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Bericht von der Verkehrs-Ausschuss-Sitzung des VRS am 25.01.2017

Am 25.1,2017 fand die erste Verkehrsausschuss-Sitzung des Verbands in diesem Jahr statt.

Tagesordnungspunkte aus Sicht der S-Bahn bzw. dem SPNV waren

  • TOP 1
    Leistungsbild und weiteres Vorgehen für Untersuchungen zur besseren Anbindung des Filderbereichs an den SPNV und für eine mögliche Ausweitung des SPNV-Angebots im Bereich Korntal/Zuffenhausen/Feuerbach
  • TOP 3 
    Finanzierungsbedarf für einen Halbstundentakt auf der Linie S4 zwischen Marbach a.N.  und Backnang auch am Wochenende
  • TOP 4 
    Bericht zur Barrierefreiheit in der S-Bahn

Der Redakteur Thomas Durchdenwald von Stuttgarter Zeitung und Stuttgarter Nachrichten berichtete unter dem Titel Region untersucht neue Trassen bereits über den TOP 1.

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Ausblick auf das Jahr 2017

Nach dem Rückblick auf das Jahr 2016 wollen wir nun einen Ausblick auf das angebrochene Jahr 2017 wagen. Welche Veränderungen stehen an und wie werden sie sich aus unserer Sicht auf die Qualität der S-Bahn Stuttgart auswirken?

Die Rückkehr der Schiebetritte auf breiter Front

Mit der Einführung der neuen Fahrzeuge der Baureihe ET 430 im Juli 2013 wurden als besonderes technisches Schmankerl Schiebetritte eingeführt, die vor dem Öffnen der Tür ausfahren, um den Spalt zwischen Fahrzeug und Bahnsteig zu überbrücken. Diese Schiebetritte fuhren teilweise nicht mehr ein und führten durch liegengebliebene S-Bahnzüge mehrfach zu großen Störungen im S-Bahnnetz. Diese Störanfälligkeit zwang die DB Regio dazu, die Schiebetritte stillzulegen.

Der Hersteller musste die Mechanik, Elektronik und Software der Schiebetritte komplett überarbeiten und nach ausgiebigen Tests wurde beschlossen, die Schiebetritte in allen Zügen dieser Baureihe auszutauschen. Ab ca. Mitte des Jahres 2017 sollen wieder alle Schiebetritte im Einsatz sein.

ET 430 mit Schiebetritt

ET 430 mit Schiebetritt

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Jahresrückblick 2016

In diesem Beitrag wollen wir u.a. analysieren wie das vergangene Jahr 2016 bei der S-Bahn Stuttgart gelaufen ist. Wie hat sich die Pünktlichkeit entwickelt und welche besonderen Vorkommnisse gab es.

Pünktlichkeit

Die Pünktlichkeit der S-Bahn Stuttgart hatte sich im Jahr 2015 nach den offiziellen Zahlen der S-Bahn Stuttgart, die wir vom Trend her bestätigen können, etwas vom bisherigen Tiefpunkt 2014 erholt:

  • 3-Minuten Pünktlichkeit:   88,48 % (+2,73 %)
  • 6-Minuten Pünktlichkeit:   96,64 % (+1,02 %)

Quelle: https://www.s-bahn-stuttgart.de/s-stuttgart/aktuelles/Puenktlichkeit.html

Wir hatten natürlich gehofft, dass sich dieser positive Trend auch im Jahr 2016 fortsetzen wird, wurden diesbezüglich aber leider enttäuscht. Sowohl die folgenden offiziellen Jahreswerte für 2016

  • 3-Minuten Pünktlichkeit:   88,3 % (-0,18 %)
  • 6-Minuten Pünktlichkeit:   96,6 % (-0,04 %)

als auch unsere selbst berechneten Pünktlichkeitswerte für 2016 belegen jedenfalls insgesamt eine leichte Verschlechterung gegenüber dem Vorjahr:

Vergleich der Pünktlichkeitswerte 2016 zu 2015 als Animation

Vergleich der Pünktlichkeitswerte 2016 zu 2015 als Animation

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Pünktlichkeit der S-Bahn Stuttgart im Dezember 2016

Wir wünschen heute am Neujahrstag allen unseren Besuchern, der S-Bahn und deren Betreiber, sowie dem Aufgabenträger ein gutes und erfolgreiches neues Jahr.

Wie gewohnt veröffentlichen wir zeitnah die von uns aus den Daten des Live-Fahrplans der S-Bahn Stuttgart ermittelten Pünktlichkeitswerte für den gerade zu Ende gegangenen Monat. Die Monatsverläufe finden Sie weiter unten in diesem Beitrag.

So sieht die ermittelte Pünktlichkeit aller Linien im Dezember 2016 als Balkendiagramm aus:

Pünktlichkeit im Dezember 2016 als Balkendiagramm

Pünktlichkeit im Dezember 2016 als Balkendiagramm

Dasselbe in Tabellenform:

3-Minuten 6-Minuten 3-Minuten 6-Minuten
(GVZ) (GVZ) (nur HVZ) (nur HVZ)
Ziel-Wert 94,5 % 98,0 % 91,5 % 98,0 %
Ist-Wert (alle Ø) 87,1 % 96,8 % 78,6 % 94,6 %
Einzelne Linien
S1 83,5 % 96,2 % 74,4 % 94,2 %
S2 85,8 % 96,1 % 75,8 % 93,0 %
S3 85,3 % 96,2 % 74,0 % 93,1 %
S4 91,3 % 97,9 % 84,1 % 95,9 %
S5 87,1 % 97,2 % 80,7 % 95,3 %
S6 92,0 % 98,2 % 84,7 % 96,4 %
S60 91,9 % 98,0 % 85,7 % 96,5 %

HVZ = Hauptverkehrszeit (Mo.-Fr. 6:00-9:00 und 15:30-19:30, außer an Feiertagen),
GVZ = Gesamt-Verkehrszeit (alle Tage 0-24 Uhr)

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Endstation Vaihingen für die Gäubahn-Regionalzüge – für wie lange? Ein Blick in die Zukunft.

Wie schon in unserem Beitrag  Umleitung der S-Bahn bei Ausfall der Stammstrecke – Umfahrung für S-Bahn wird gekappt vom 13.11.2016 angemerkt wurde, sieht die heutige S21-Planung für Gäubahn-Regionalzüge übergangsweise Stuttgart-Vaihingen als Endstation vor, weil die Gäubahnstrecke zwischen Stuttgart Hbf (oben) und dem Gäubahnviadukt nahe Stuttgart-Nord ca. ein halbes Jahr vor Fertigstellung von Stuttgart 21 wegen des erforderlichen Anschlusses des stadtauswärts führenden S-Bahn-Gleises von der neuen S-Bahn-Station Mittnachtstraße zur Station Nordbahnhof unterbrochen werden soll.

„Übergangsweise“ könnte in diesem Fall 2 ½ Jahre oder mehr bedeuten. Warum?
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Überlastung der S-Bahn-Stammstrecke – was tun?

Ein gewichtiger Grund (aber bei weitem nicht der einzige) für die unbefriedigenden Pünktlichkeitswerte der S-Bahn Stuttgart insbesondere in der Hauptverkehrszeit (HVZ), ist bekanntlich die häufig auftretende Überlastung der Stammstrecke, also des Teils des Stuttgarter S-Bahn-Netzes, den alle Linien durchfahren. Von allen Seiten wird gefordert, dass es hier ganz schnell Verbesserungen bzw. Entlastungen geben muss.

In diesem Beitrag sollen Ursachen dieser Überlastungssituation erläutert und bereits beschlossene und denkbare zukünftige Maßnahmen erörtert werden.

Fahrgastwechsel in Stuttgart-Hbf (tief)

Fahrgastwechsel in Stuttgart-Hbf (tief)

Bei einer Zugfolge von 15 Minuten für jede der auf der Stammstrecke verkehrenden 6 Linien in der HVZ beträgt der durchschnittliche nominelle Zugabstand 2,5 Minuten (150 Sekunden). In Wirklichkeit lässt sich dieser Zugabstand, wie man täglich beobachten kann, nur in wenigen Fällen realisieren. Es gibt Verspätungen auf praktisch allen Linien, insbesondere auf den ‚langen‘ Linien S1, S2 und S3.

Die hauptsächlichen Gründe kann man in 2 Kategorien einteilen:

  1. Ankunftsverspätung. Die Züge kommen aus verschiedenen Gründen häufig schon verspätet an der Einfahrt zur Stammstrecke an. Die Verspätungen übertragen sich dann zwangsläufig in der Art einer Kettenreaktion auf ursprünglich pünktliche Züge, die dann in der Folge auch verspätet sind. Häufig gerät die im Fahrplan vorgedachte Reihenfolge der Linien durcheinander.
  2. Haltezeitüberschreitung. Insbesondere in Hauptbahnhof (tief) werden die im Fahrplan laut Bahnrichtlinie vorgesehenen Haltezeiten von 36 Sekunden häufig deutlich überschritten und erreichen nicht selten sogar 90 Sekunden, also das 2,5-fache. Die tatsächliche Haltezeit wirkt sich zwangsläufig auch auf die nachfolgenden Züge aus, die ja erst in die Station einfahren können, wenn der vorausfahrende Zug die Station verlassen hat.
    Anmerkung: Die Haltezeit ist die gesamte Zeitspanne zwischen Stillstand des eingefahrenen und dem Losfahren des abgefertigten Zuges. Sie umfasst also die Türfreigabe, das Türöffnen (ggf. mit vorherigem Ausfahren des Schiebtritts), den Fahrgastwechsel, die Türschließung und –verriegelung (ggf. mit nachfolgendem Einfahren des Schiebtritts) und eine kurze Reaktionszeit des Fahrers bis zum Losfahren.

In diesem Beitrag sollen nur Verbesserungsmöglichkeiten für den zweiten Punkt aufgezeigt werden.

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