Archiv des Autors: Earl Y. Bird

CICO Pilotprojekt des VVS – Teilnehmer gesucht

Haben Sie sich auch schon über den umständlichen Kauf von VVS-Tickets am Automaten oder in der App geärgert? War die Schlange am Automaten zu lang, der Automat kaputt oder wurde der Geldschein nicht angenommen? Hat Ihnen die VVS App auch schon mal statt eines Handy-Tickets nur eine Fehlermeldung präsentiert? Welches Ticket passt heute zu den eigenen Plänen und was ist, wenn sich diese Pläne im Tagesverlauf ändern? Falls Ihnen das bekannt vorkommt, ist das folgende vielleicht genau das Richtige für Sie.

Nach rechts wischen um eine Fahrt zu starten

Nach rechts wischen um eine Fahrt zu starten

Seit ein paar Tagen gibt es beim VVS die Möglichkeit zu Beginn einer Bus- oder Bahnfahrt mit dem Smartphone einzuchecken und nach dem Ende der Fahrt wieder auszuchecken. Die verwendete App registriert die Haltestellen des Ein- und Ausstiegs und berechnet daraus den Fahrpreis für diese Fahrt. Kommen im Laufe eines Tages weitere Fahrten hinzu, dann werden diese erfasst und aufsummiert. Überschreitet die Summe der Preise dieser Einzelfahrten den Preis eines Tagestickets, wird am Ende des Tages statt dieser Summe das günstigere Tagesticket berechnet. Die Abbuchung erfolgt von der Kreditkarte, die zuvor in der App hinterlegt wurde.

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Zwei Dankeschöns für treue VVS Stammkunden

Seit Beginn der Corona-Krise wird diskutiert, wie Verkehrsverbünde ihre Stammkundschaft – die Inhaber von Abos und Zeittickets – bei der Stange halten können. Nicht wenige davon spielen nämlich mit dem Gedanken ihr Abo zu kündigen, weil sie wegen Homeoffice keine (regelmäßigen) Fahrten mehr zur Arbeitsstelle unternehmen. Außerdem wurde das Fahrtangebot zeitweise deutlich reduziert, der Preis für das Zeitticket bzw. das Abo aber nicht. Monatelang hat der VVS seine Stammkunden mit der Aussicht vertröstet, dass man an einer Lösung arbeite, dies aber einige Zeit in Anspruch nehmen würde. Kürzlich wurden nun zwei Aktionen präsentiert, der bwAboSommer während den Sommerferien, sowie ein Treuebonus für die Abonnenten, die wir im Folgenden näher vorstellen und beleuchten wollen.

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Die Zukunft des ÖPNV in Zeiten von Corona und danach

Das Corona-Virus hat die Welt aus den Angeln gehoben. Was an Weihnachten noch undenkbar war, war an Ostern schon längst bittere Realität. Das öffentliche Leben ist weltweit weitgehend lahmgelegt und die Weltkonjunktur abgewürgt. Die Gesundheitssysteme selbst wohlhabender Länder ächzen unter der Last der zu Behandelnden und die Zahl der an Covid-19 Verstorbenen wächst scheinbar unaufhaltsam. Die Weltwirtschaft liegt bis auf wenige Bereiche am Boden und keiner kann derzeit seriös sagen, wie lange dieser Zustand noch Bestand haben wird und wie die Welt danach aussehen wird.

Bitte Abstand halten. Eine gut gemeinte, nicht immer realisierbare Aufforderung des VVS

Bitte Abstand halten. Eine gut gemeinte, nicht immer realisierbare Aufforderung des VVS

Der ÖPNV leidet in diesen Zeiten gebotener und verordneter räumlicher Distanzierung, also dem bewussten Abstandhalten zu potenziell infektiösen Mitmenschen, um Ansteckung durch Tröpfcheninfektion zu vermeiden, in ganz besonderem Maße. Jeder der schon einmal zur Hauptverkehrszeit in einem überfüllten Bus und einem Zug mitgefahren ist und den Atem der Mitfahrenden im Nacken gespürt hat, kann sich dies aktuell nicht mehr vorstellen.

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Gründe für die historisch schlechte Pünktlichkeit

Seit Jahren sinkt die Pünktlichkeit der S-Bahn Stuttgart kontinuierlich und hat mittlerweile einen historischen Tiefststand erreicht. Die bei den seit 2013 jährlich durchgeführten, sogenannten S-Bahngipfeln beschlossenen und dann umgesetzten Maßnahmen hatten nur in der Anfangszeit (2015-2016) für eine messbare Verbesserung der Pünktlichkeit gesorgt. Seit dem Jahr 2017 kennt die Kurve aber nur noch eine Richtung: bergab. Doch was sind die Gründe dafür?

Entwicklung der Pünktlichkeit 2013-2020

Entwicklung der Pünktlichkeit 2013-2020

[spoiler title=’Hinweise zum Diagramm einblenden‘ style=’default‘ collapse_link=’true‘]
Das Diagramm zeigt nicht die von der S-Bahn Stuttgart veröffentlichten monatlichen Pünktlichkeitswerte, sondern Mittelwerte aus diesen Zahlen über Zeiträume von jeweils 12 Monaten. Dieser gleitende Mittelwert filtert somit die Charakteristik der einzelnen Monate heraus, weil jeder Punkt der Kurve immer für ein komplettes Jahr steht. Die Kurve verläuft deshalb glatter und Veränderungen erfolgen langsamer. Tendenzen bei der Pünktlichkeit sind dadurch besser ablesbar.
Wie man sieht verlaufen die Kurven der 3-Minuten-Pünktlichkeit und der 6-Minuten-Pünktlichkeit sehr ähnlich, obwohl die 3-Minuten-Pünktlichkeit stärkere Ausschläge zeigt. Die beiden Kurven sind hierzu jeweils mit einer eigenen Skalierung auf der Y-Achse versehen, für die 3-Minuten-Pünktlichkeit links (grün) und für die 6-Minuten-Pünktlichkeit rechts (blau).[/spoiler]

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Wer ist für defekte Aufzüge und Rolltreppen zuständig?

Auf diese einfache Frage gibt es leider keine einfache Antwort. Man macht nichts falsch, wenn man Probleme mit Aufzügen und Rolltreppen im Bereich des VVS dem VVS meldet, denn dieser ist als Verkehrsverbund zwar nicht selbst für den Betrieb von Aufzügen und Rolltreppen zuständig, er informiert aber zentral über solche Störungen und sollte Störungsmeldungen auch an die zuständigen Stellen weiterleiten. Leider ist es teilweise gar nicht so einfach, die für den Betrieb zuständige Stelle zu finden, deshalb wollen wir in diesem Beitrag etwas Hilfestellung geben.

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Die SSB AG informiert über defekte Aufzüge und Rolltreppen

Durch eine aufmerksame Leserin unserer Seiten wurden wir darauf aufmerksam gemacht, dass die SSB AG auf Ihrer Webseite sehr ausführlich über defekte Aufzüge und Rolltreppen informiert. So ausführlich, dass nur ein sehr stark verkleinerter Screenshot der Webseite links neben diesen Beitrag passt. Ein Klick darauf liefert übrigens eine lesbare Version des Screenshots.

Da wir uns schon seit längerem mit dem Thema defekte Aufzüge und Rolltreppen beschäftigen, kam uns diese Menge defekter Anlagen merkwürdig vor. Auf der SSB-Seite gab es 57 Meldungen, auf der entsprechenden Seite des VVS im selben Zeitraum aber nur 18. Eine genauere Analyse der SSB-Seite ergab dann folgendes:

  • Viele der Meldungen sind nicht mehr aktuell. Es werden z.B. Aufzüge seit März 2018 bis auf Weiteres außer Betrieb gemeldet, die längst wieder funktionieren.
  • Manche Anlagen werden auf der Seite mehrfach als defekt aufgeführt.
  • Die Aufzüge am Bahnhof Feuerbach werden außer Betrieb gemeldet, obwohl sie aktuell erst eingebaut werden und somit noch nie in Betrieb waren.
  • Es handelt sich wohl nahezu komplett um Meldungen über Aufzüge und Rolltreppen, die nicht in den Zuständigkeitsbereich der SSB AG fallen, sondern von der Deutsche Bahn verantwortet werden.

Warum die SSB defekte Aufzüge und Rolltreppen außerhalb ihres Zuständigkeitsbereichs überhaupt auf ihrer Seite meldet, erschließt sich mir nicht. Die Liste wird zumindest teilweise über die von der DB dafür bereitgestellte Softwareschnittstelle automatisch aktualisiert. Diese Aktualisierung arbeitet aber unzuverlässig, da teilweise längst wieder in Betrieb befindliche Anlagen noch immer als defekt geführt werden.

Schon 2016 stand in der Zeitung, dass das Tiefbauamt der Stadt Stuttgart, welches für die Instandhaltung der Aufzüge und Rolltreppen der SSB zuständig ist, bereits mit einem automatischen Störungsmeldesystem arbeitet. Im Gegensatz zur DB scheint aber der aktuelle Status der SSB-Aufzüge und -Rolltreppen noch immer nicht für jedermann abrufbar zu sein. Oder funktionieren die Anlagen der SSB so gut, dass sie fast nie ausfallen und daher kaum auf der Liste erscheinen?

Hinweise aus unserem Leserkreis sprechen eine andere Sprache. So soll z.B. der Aufzug an der Stadtbahnhaltestelle Schemppstraße in Sillenbuch (Bild: Wikimedia CC BY-SA 4.0) seit langem Probleme machen. Auf der SSB-Liste der defekten Aufzüge und Rolltreppen ist er aber nicht zu finden.

Wir freuen uns über Ihre Kommentare zum Thema SSB-Aufzüge und Rolltreppen.
Funktionieren sie wirklich so viel besser als die der Deutschen Bahn?

Von der Sonne (zu sehr) verwöhnt – der Aufzug in Bondorf

Bondorf, genauer gesagt Bondorf (b Herrenberg), besitzt den südlichsten Bahnhof im VVS-Gebiet. Als ich dort vor ein paar Jahren mit Fahrrad aus dem Zug stieg, musste ich noch ganz offiziell über das Gleis 1 laufen, um zum Bahnhofsgebäude zu gelangen. 2018 bekam der Bahnhof endlich einen Fußgängersteg mit Treppen und Aufzügen, der die beiden Bahnsteige miteinander verbindet.

Aufzüge und Treppen zur Brücke über die Gleise am Bahnhof Bondorf

Aufzüge und Treppen zur Brücke über die Gleise am Bahnhof Bondorf

Ob es an der südlichen Lage Bondorfs liegt oder an den Aufzugstürmen aus Glas, jedenfalls fällt der Aufzug vom Gleis 2/3 zur Brücke seit Ende Mai fast jeden Tag tagsüber für ein paar Stunden aus. In den letzten Tagen kam es zu folgenden Ausfällen:

Aufzugsturm komplett aus Glas

Aufzugsturm komplett aus Glas

   Tag          Ausfall      Temp. max.
Sa. 08.06.   17:07 - 20:06     22 °C
Fr. 07.06.   14:10 - 20:09     28 °C
Do. 06.06.   Kein Ausfall      20 °C
Mi. 05.06.   14:16 - 21:31     29 °C
Di. 04.06.   10:24 - 21:28     29 °C
Mo. 03.06.    9:10 - 19:05     31 °C
So. 02.06.   10:18 - 22:04     28 °C
Sa. 01.06.   10:13 - 21:27     26 °C
Fr. 31.05.   16:52 - 20:45     23 °C
Do. 30.05.   14:26 - 16:49     21 °C

Über ein ähnliches Problem im Bahnhof Stuttgart Vaihingen hatten wir im Jahr 2016 berichtet. Auch dort fiel in der Sommerzeit an sonnigen Tagen regelmäßig der Aufzug stundenweise aus. Dieser Aufzug wurde daraufhin ausgetauscht und das Problem verschwand. Ein solcher Austausch ist in Bondorf jedoch wenig wahrscheinlich, da der Aufzug noch nicht mal ganz ein Jahr in Betrieb ist.

Eigentlich wollte ich demnächst mal wieder in Bondorf mit dem Fahrrad aus dem Zug aussteigen, um von dort eine Radtour durchs Nagoldtal zu starten. Bei den Aussichten, das gut 25 kg schwere Pedelec über die Treppen schleppen zu müssen, habe ich diese Radtour aber erst mal verschoben.

Eine Radtour kann man verschieben oder ausfallen lassen, wenn man von dem Problem weiß. Viel schlimmer sind solche Ausfälle für Teile der Bondorfer Bevölkerung, die auf funktionierende Aufzüge angewiesen sind. Eltern mit Kinderwagen, Gehbehinderte, Rollstuhlfahrer, Urlauber mit schwerem Gepäck, sie alle werden durch einen Aufzugausfall vor große Probleme gestellt oder ganz am Zugfahren gehindert. Hinzu kommt, dass der Bahnhof Bondorf seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2017 zu einem Knotenpunkt geworden ist und dadurch auch viele Umsteiger von Stuttgart in Richtung Freudenstadt bzw. zurück auf diesen Aufzug angewiesen sind.

Der Bahn muss das Problem bekannt sein, schließlich werden die Bondorfer Aufzüge von der Bahn seit letzten Herbst ständig fernüberwacht. Über diesen Link kann der aktuelle Status der Aufzüge am Bondorfer Bahnhof bei Bedarf überprüft werden. Es bleibt zu hoffen, dass dieser Beitrag Druck aufbaut, damit die Bahn und der Aufzughersteller zügig aktiv werden und das Problem schnell und nachhaltig beseitigen.

Sogar die Pünktlichkeitsstatistik hat Verspätung

„Die Pünktlichkeitswerte werden aufgrund der umfangreichen Datenauswertung immer Mitte des Folgemonats veröffentlicht“

So steht es jedenfalls auf der Webseite „Pünktlichkeitsentwicklung bei der S-Bahn Stuttgart“ zu lesen. Das Wort „immer“ lässt eigentlich keine Ausnahme zu. In Wahrheit hat es die S-Bahn Stuttgart oder ihr mit der Datenauswertung beauftragter Dienstleister bis heute 3. Juni 2019 nicht geschafft, die Pünktlichkeitswerte für den April 2019 auf der Seite zu veröffentlichen.

Fehlender Pünktlichkeitswert vom April 2019

Fehlender Pünktlichkeitswert vom April 2019

Schlechte Pünktlichkeitswerte im April können eigentlich nicht der Grund für das Ausbleiben der Werte sein, denn auch schon in den ersten 3 Monaten des Jahres waren die Pünktlichkeitswerte miserabel. Vermutlich ist der Grund einfach nur „Verzögerungen im Betriebsablauf“.

Da rollt was auf uns zu …

Wenn es nach Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer geht, sollen schon in Kürze Elektrokleinstfahrzeuge (eKFV) – landläufig als E-Tretroller oder E-Scooter bekannt – unsere Städte erobern. Was in manchen ausländischen Städten schon seit geraumer Zeit das Stadtbild prägt und auch in Deutschland immer häufiger gesichtet wird, soll nun endlich gesetzlich geregelt werden.

Elektrische Roller mit unklarer Zukunftsperspektive stehen bereits in den Läden und warten auf Käufer

Elektrische Roller mit unklarer Zukunftsperspektive stehen bereits in den Läden und warten auf Käufer

Zwar kann man bereits seit einiger Zeit solche elektrisch angetriebenen Roller kaufen, ihr Betrieb ist aber bislang nicht gesetzlich geregelt und somit nicht zulässig. Dies soll nun die „Verordnung über die Teilnahme von Elektrokleinstfahrzeugen am Straßenverkehr und zur Änderung weiterer straßenverkehrsrechtlicher Vorschriften“ (Entwurf) ändern. Wer nicht den gesamten Entwurf im Wortlaut lesen möchte, findet hier eine aktuelle, kurze Zusammenfassung.

Aktuell liegt ein Referentenentwurf des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur zur Verabschiedung bei der Europäischen Kommission und dem Bundesrat vor. Parallel hierzu wird teils heftig darüber debattiert, wo diese Roller fahren sollen (Gehwege, Radwege oder Straße) und ob eine Helm- oder Versicherungspflicht sinnvoll ist. Ein anderes wichtiges Thema in diesem Zusammenhang kommt nach unserer Ansicht aber zu kurz:

Wie soll die Mitnahme der E-Tretroller in öffentlichen Verkehrsmitteln geregelt werden?

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Der polygoCard „Skandal“ wird 3 Jahre alt

Vor 3 Jahren berichteten wir erstmalig in diesem Blog darüber, dass bei der damals neu eingeführten polygoCard des VVS zwischen den offiziellen Aussagen zum Datenschutz und der Realität eine gewisse Lücke klaffte. Entgegen den damaligen Aussagen auf der polygoCard-Seite des VVS wurde der Einstieg in manche Busse der DB Regio Bus Stuttgart (jetzt deren Tochterunternehmen FMO) auf der Karte protokolliert und jeder, der mit einem geeigneten Smartphone ausreichend nah an die Karte kam, konnte mit einer kostenlosen App die letzten zehn Fahrtransaktionen auslesen.

Der VVS spielte die Sache damals herunter, änderte schnell seine Web-Seite und versprach eine Änderung des entsprechenden Standards der VDV-Kernapplikation zu beantragen, um die Speicherung auf der Karte zukünftig verhindern zu können.
Was ist seitdem in den letzten 3 Jahren passiert? Extrem wenig.

Weiterhin werden in den oben genannten Bussen die Einstiege auf den polygoCards minutengenau gespeichert und man kann die Informationen der letzten 10 Einstiege auslesen.

Protokollierung einer Fahrtransaktion beim Einstieg in den Bus

Protokollierung einer Fahrtransaktion beim Einstieg in den Bus

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